Eisberg
Story:
Major Dirk Pitt und der Direktor des ozeanografischen Instituts in Kalifornien Dr. Hunewell begeben sich in den Nordatlantik um einem geheimnisvollen Fund nachzugehen: Einem von einem Eisberg eingeschlossenen Schiff. Nachdem sie das Schiff untersucht haben, stellen sich noch mehr Fragen und eine geheimnisvolle Geschichte mit vielen Verwicklungen beginnt sich zu entspinnen.
Meinung:
Cusslers Krimi ist nach einem einfachen und fast schon altmodischen Stil geschrieben. Er stellt dem Leser einen mit allen Wassern gewaschenen Helden an die Hand, der beinahe schon ein James Bond sein könnte. Hinzu kommt eine weltumspannende Organisation, die ihr Unwesen treibt, die mit einem richtig altmodischen Gegner eines Bondfilmes gleich gesetzt werden kann. Das alles, zusammen mit einer spannenden Geschichte, die bis zum Schluss mit einigen Wendungen und Überraschungen aufwarten kann, ergibt einen sehr guten Thriller.
Was vielleicht stören kann, ist die Tatsache, dass Cussler zum Schluss seinem Helden noch einen heftigen Kampf zumutet, obwohl er mehr als geschwächt und angeschlagen ist. Das verleiht dem Ganzen weniger Glaubwürdigkeit, ist aber als notwendig hinzunehmen, wenn der Roman zu einem Happy End kommen soll. Was wäre es denn für ein solches Ende, wenn der Held nicht noch richtig triumphieren könnte?
Vielleicht wird aber gerade die Tatsache, dass Cussler uns ein eher klassisches Layout mit einem strahlenden Helden, einem sympathischen Boss und einer ebenso sympathischen Sekretärin präsentiert, manchen Leser stören, die einen erfrischend neuen Thriller erwarten. Ob der Thriller dadurch langweilig wird, oder ob er im Gegenteil gewinnt, sollte jeder Leser für sich entscheiden.
Etwas, was beim Leser vielleicht auch nicht gut ankommen könnte, ist die Tatsache, dass viele der Enthüllungen in diesem Buch über Dialoge abgewickelt werden. Was bei Filmen seine Daseinsberechtigung hat, kann aufgrund des etwas zu schnellen Erzähltempos in Büchern durchaus störend wirken. 100 Seiten mehr und mehrere Handlungsebenen wären durchaus besser gewesen.
Die uns vorliegende Ausgabe stammt von 2002. Darin sind ärgerlich viele Rechtschreibfehler enthalten, ganz so, als hätte der Lektor sehr schlampig gearbeitet.
Fazit:
Ein ausgezeichneter Thriller, der höchstens etwas kurz (350 Seiten) ausgefallen ist.
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Clive Cussler
Eisberg
Übersetzer: Tilman Burkhard
Erscheinungsjahr: 2002
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Blanvalet
ISBN: 3-442-35601-6
351 Seiten
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