Eric: Eine Scheibenwelt-Erzählung
Story:
Eric hat es geschafft! Er hat einen Dämon heraufbeschworen. Da stört es nicht, dass dieser ständig behauptet, er sei in Wahrheit der Zauberer Rincewind. Hauptsache, dass seine drei Wünsche erfüllt werden. Doch am Ende kommt alles anders, als man es denkt.
Meinung:
Terry Pratchett nutzte die "Scheibenwelt"-Romane immer auch gerne dazu, um Parodien über bekannte Gebräuche oder Werke zu schreiben. Und so macht er sich mit "Eric" über Goethes Faust lustig. Und verknüpft dies auch gleichzeitig mit einem erneuten Auftritt des Zauberers Rincewind.
Eric ist einer der besten Dämonologen, die es gibt. Und dabei ist er noch jung. Dennoch hat er es geschafft einen Dämonen heraufzubeschwören, von dem er sich drei Sachen wünscht: Ewiges Leben, Macht und die schönste Frau der Welt.
Nur dumm, dass er in Wahrheit keinen Dämon heraufbeschworen hat, sondern einen der unfähigsten Zauberer überhaupt. Rincewind ist es, der sich auf einmal im Beschwörungskreis wiederfindet. Und allen Beteuerungen zum Trotz muss dieser die Wünsche des Jungen erfüllen. Doch natürlich funktioniert dies nicht so, wie erwartet.
Terry Pratchett orientiert sich beim Schreiben des Romans vor allem an Goethes Faust II. Denn er entführt seine Protagonisten in eine Reise durch Zeit und Raum. Was eine Tour zur Folge hat, die vor allem ein Angriff auf die Lachmuskeln des Lesers darstellt.
Denn natürlich funktioniert nicht so, wie es sich der blutjunge Eric gedacht hat. Pratchett stellt dabei diesen Dämonologen als jemand dar, der im Prinzip nur dank seiner Eltern das werden konnte, was er wollte. Und gleichzeitig ist er aber auch ein ziemliches Milchbübchen, der mit seinen Eltern droht, wenn er in die Defensive gerät. Was oft genug geschieht. Man empfindet Mitleid mit ihm, weil man wiederholt merkt, wie jung er ist und wie überfordert er von den Ereignissen ist.
Nicht, das Rincewind ihm eine große Hilfe ist. Im Gegenteil: Der Magier ist in nur wenigen Sachen sehr gut. Weglaufen und in schwierige Situationen geraten. Beides findet in "Eric" viele Male statt, wodurch die Unfähigkeit des Zauberers nur noch mehr unterstrichen wird. Aber es macht einfach einen Riesenspaß, von diesen Vorfällen zu lesen, was aber auch daran liegt, das Rincewind auch eindeutig weiß, wo seine Stärken und Schwächen liegen.
Mit dabei ist natürlich auch die Truhe, jenes Objekt, dass wie nur wenig andere unverwechselbar für die Scheibenwelt steht. Und dabei macht Terry Pratchett klar, wie unaufhaltsam sie ist. Selbst die Zeit hält sie nicht davon ab, Rincewind zu folgen und alle möglichen Gefahren aus dem Weg zu räumen. Der Autor lässt sie allerdings nur selten persönlichen auftreten, da sie einfach zu mächtig ist und zu sehr wie ein Deus-Ex-Machina wirken würde.
Das wiederkehrende Highlight an diesem nicht gerade Highlightarmen Roman sind aber immer wieder die Szenen aus der Hölle. Und man bekommt fast Mitleid mit den Dämonen, da sie ein ums andere Mal in ihren Plänen scheitern. Was besonders bei dem progressiv wirkenden Dämonenkönig Astfgl zu lustigen Anfällen und Bestrafungsaktionen führt.
"Eric" ist ein weiterer gut geschriebener Roman von Terry Pratchett. Deshalb: "Klassiker" und "Splashhit", selbstverständlich.
Fazit:
Mit "Eric" präsentiert Terry Pratchett erneut einen Spitzenklasse Roman. Dieses Mal widmet er sich wieder dem Zauberer Rincewind. Und bietet dieser Figur eine erstklassige Story, die seinen Stärken und natürlich auch Schwächen entspricht. Die Parodie auf Faust überzeugt durch viele lustige Ideen und an Highlights nicht gerade arm.
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