Der Wille des Drachen
Story:
Es droht ein Krieg zwischen den verschiedenen Zaubererclans. Und auf einmal sind all diejenigen, die sich bislang in Sicherheit gewogen haben, in Gefahr. Jetzt kommt es auf Seph McCauley, Jack Swift und ihre Mitschüler an, um unschuldige Leben zu retten.
Meinung:
Mit "Der Wille des Drachen" liegt jetzt der dritte Teil von Cinda Williams Chima Romanreihe vor. Bislang steht jedoch noch nicht fest, ob und wann der nächste Band der Geschichte hierzulande herauskommen wird. Immerhin stehen noch zwei bereits in den USA erschienene Romane aus, die noch nicht ins Deutsche übersetzt worden sind.
Bislang was das Städtchen Trinity ein sicherer Hafen für all diejenigen, die kein Teil des vor sich hin schwelenden Kriegs zwischen den Zauberern werden wollen. Doch dank D'Orsays bislang erfolgreicher Intrigen, droht sich das jetzt nun zu ändern. Er ist im Besitz eines Dokuments, das den Konflikt zwischen den verschiedenen Clans erneut zum Ausbrechen könnte. Und in dieser Auseinandersetzung würde es dann keine neutrale Seite geben.
Die einzige Hoffnung ist das Drachenherz, ein magischer Stein, der der Legende nach die Quelle jeglicher Magie ist. Doch das Objekt wurde gestohlen. Und die wichtigsten Personen, die jetzt noch die Stadt retten könnten, sind viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, als dass sie eine Hilfe sein könnten.
Eines muss man Cinda Williams Chima zu Gute halten: Sie versucht nicht, einfach nur erneut denselben Plot zu präsentieren, wie er zum Beispiel in Band 1 stattfand. Stattdessen lässt sie den übergreifenden Plot, den Konflikt, der seit Band 1 beschrieben wurde, dieses Mal eskalieren.
Das sorgt natürlich für Spannung. Und die Autorin versteht sich auch darauf, das zu nutzen, um ein gutes Bedrohungsszenario für Trinity aufzubauen. Man spürt förmlich, wie die Unsicherheit um sich greift und die Zukunft unsicher scheint. Vor allem, da der Feind zu allem fähig ist, wie wiederholt deutlich gemacht wird.
Gleichzeitig wird jedoch auch die Mythologie der Serie weiter ausgebaut. Die Einführung des Drachens und die Rolle, die dieser im Konflikt spielt, ist von großer Bedeutung für die Story des Buchs. Hier hat man wirklich den Eindruck, dass die Autorin sich Gedanken gemacht hat, wie sie den Hintergrundmythos intelligent weiterentwickelt und gleichzeitig dafür sorgt, dass er langsam an Bedeutung gewinnt, vor allem wegen dem Drachenherz.
Doch ebenso wird deutlich, dass die Story nur deshalb funktioniert, weil die wichtigsten handlungstragenden Personen sich absolut dämlich verhalten. So mancher Konflikt wäre von vorneherein lösbar gewesen, wenn sie mehr untereinander kommuniziert hätten. Aber nein, stattdessen meinen sie, alle Probleme für sich selbst lösen zu können. Und verschlimmbessern alles.
Wobei die Verhaltensweisen von einigen Hauptfiguren sowieso nicht gerade logisch ist. Da nimmt eine Figur Drogen, obwohl alle ihn davor warnen, dass dies nicht gut ausgehen kann. Oder ein anderer fühlt sich zurückgesetzt und will sich beweisen. Und macht dadurch alles nur noch schlimmer!
Das Problem ist, dass man ständig das Gefühl hat, dass die Autorin lieber auf Klischees zurückgegriffen hat, anstatt ihren Plot logisch weiterzuentwickeln. Denn natürlich gibt es auch noch Herz Schmerz-Storyelemente und die Schurken sind so richtig schön böse. Das alles ist im Prinzip unnötig, wenn man bedenkt, auf was für einem Hintergrund dieses Buch basiert! Hier ist so viel Potential vorhanden, was Frau Chima allerdings nicht wahrnimmt.
Und deshalb ist es am Ende auch wieder nur etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
"Der Wille des Drachen" ist der dritte Teil der Serie von Cinda Williams Chima. Die Autorin baut die Mythologie der Serie weiter aus und sorgt ebenso dafür, dass die Spannung innerhalb der Geschichte zunimmt. Dem gegenüber stehen Charaktere, die nicht miteinander kommunizieren und dadurch vieles schlimmer machen! Ebenso wie sie sich nicht logisch verhalten. Viel zu oft setzt die Schriftstellerin auf Klischees, anstatt die Story ohne diese einfallslosen Ideen fortzusetzen.
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