Assassin's Creed IV: Black Flag: Blackbeard - Das verschollene Logbuch
Story:
Wer war Blackbeard? Was hat Edward Thatch dazu getrieben, Pirat zu werden? Und was waren seine geheimsten Gedanken? All das erfährt man in seinem Logbuch.
Meinung:
"Assassin's Creed" und kein Ende. Derweil die Videospielreihe Jahr für Jahr neue Teile produziert, bleibt auch die Merchandise-Produktion nicht still. Und natürlich ist eine der Bezugsquellen für Comics und Bücher dieses Franchises der Panini-Verlag. Neu im Angebot ist Christie Goldens "Blackbeard - Das verschollene Logbuch". Die Autorin kennt man bereits unter anderem von ihren "Star Trek"-Romanen, wie "Doppelhelix 6". Daher wird an dieser Stelle auf eine Kurzbiografie verzichtet und stattdessen auf die entsprechende Rezension verwiesen.
Blackbeard! Es gibt kaum einen anderen Namen, den man mit der Piraterie in Verbindung bringt. Doch was hat ihn zur Piraterie getrieben? Er selbst hat sich darüber nur wenigen gegenüber geäußert. Jedoch, was wäre, wenn es ein geheimes Logbuch gäbe? Eins, dass er kaum jemanden anvertraut hat?
Eins muss man Panini lassen. Sie verstehen sich darauf, solche außergewöhnlichen Bände herauszubringen, die die Illusion von Alter und starker Benutzung ausstrahlen. Das war schon bei "Diablo III: Die Cain-Chronik" so. Und auch "Blackbeard - Das verschollene Logbuch" steht dem in nichts nach.
Schon allein das Buch durchzublättern ist das reinste Vergnügen. Denn dann wird einem klar, wieviel Mühe und Arbeit in dem Band steckt. Da sind Stellen, wo Seiten rausgerissen sind. Wo Spielkarten eingeklebt sind oder eine Extra-Seite mit den verschiedensten Schiffsfahrtsknoten. Alles ist mit Liebe zum Detail gemacht.
Aber auch die Illustrationen sind hervorragend. Verantwortlich sind die Künstler Vance Kovacs und Ben Andrews. Kovacs arbeitet mit viel Schraffuren und Strichen, während Andrews mit Schwarzkontrasten arbeitet. Beide Zeichner sind dabei jedoch von der Qualität her absolut gleichwertig. Man kann nicht sagen, der eine sei besser als der andere, weil beide gleichermaßen hervorragend sind.
Doch wie ist der Inhalt des Buches? Im Index erzählt die Autorin, dass sie versucht hat, sich sowohl an dem Spiel zu halten, als auch den historischen Gegebenheiten. Und man muss sagen, dass es ihr sehr gut gelungen ist.
Als Erzähler hat die Blackbeard persönlich ausgewählt. Hintergrund des Logbuchs ist dabei, dass er seine Gedanken und Erinnerungen einem Schreiber diktiert. Und dadurch kriegt man ein hervorragendes Bild des berühmten Piraten. Durch die Zeilen schimmert, dass er ein nachdenklicher, ja schon fast melancholischer Mensch ist. Gleichzeitig ist er jedoch auch darum bemüht, sein Image als eine Art Dämon auf Recht zu erhalten. Das wird durch Kleinigkeiten deutlich. Etwa, wenn er bei den diversen Rum-Rezepten noch sein eigenes mit Schießpulver hinzuschreibt, um seine Mannschaft daran zu erinnern, wer er ist.
Doch auch der Schreiber selbst streut wiederholt kleine Passagen ein, in denen er selbst erzählt. Und in diesen wird die bedingungslose Treue gegenüber seinem Kapitän klar. Jener ist ihm zwar häufig ein Rätsel, doch spürt man, wie sehr das gegenüber dem absoluten Gehorsam zurücktritt. Das Charisma, das Blackbeard ausstrahlt wird dadurch hervorragend dem Leser näher gebracht.
Als Fan der "Assassin's Creed"-Reihe sollte man unbedingt zuschlagen. Und wer keiner ist? Kann den Band trotzdem kaufen. Die Anspielungen auf die Serie halten sich in Grenzen und sind für das Verständnis der Taten Blackbeards nicht unbedingt notwendig.
Bei so viel Lob ist natürlich klar, dass der Band ein "Klassiker" ist, der den "Splashhit" verdient hat.
Fazit:
Mit ""Assassin's Creed IV: Blackbeard - Das verschollene Logbuch" schreibt Christie Golden einen Band, der nicht nur vom Inneren, sondern auch vom Äußeren her überzeugt. Optik und Haptik sind ein Hochgenoss und vom Panini-Verlag hervorragend ins Deutsche übertragen. Die Texte der Autorin werden nicht minder gelungen durch die beiden Künstler Vance Kovacs und Ben Andrews unterstützt. Doch am besten ist die Arbeit von Frau Golden selbst. Man lernt einen Blackbeard kennen, der viel Wert darauf legt, sein Image auf Recht zu erhalten. Und durch den Schreiber erfährt man nicht nur die Perspektive des legendären Piraten, sondern auch seiner Mannschaft. Ein hervorragendes Werk!
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