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Valley: Tal der Wächter

Story:

Hal ist der zweite Sohn von Arnkel, dem Oberhaupt von Svens Haus. Als solcher steht er natürlich etwas im Schatten des Erbens Leif. Und so versucht er durch diverse Streiche Aufmerksamkeit zu erlangen. Er ist ein glühender Anhänger seines Ahnherren, dem Helden, der seiner Familie den Namen gab. Und er nimmt sich fest vor, in dessen Fußstapfen zu treten. Eines Tages tritt eine solche Situation ein, als sein Onkel Brodir von einem Mitglied der Familie Hakon umgebracht wird. Doch schnell muss er feststellen, dass das reale Leben so gar nichts mit dem aus den Sagen gemein hat.



Meinung:

Der Brite Jonathan Stroud ist hierzulande durch seine vierteilige "Bartimäus"-Trilogie bekannt. 1970 geboren fing er bereits mit jungen Jahren an zu schreiben. Er studierte an Universität von York Englische Literatur und arbeitete in London als Redakteur in Walter Books Store. Als er anfing, seine eigenen Werke zu veröffentlichen, wuchs sein Ruhm. Und mit "Valley" erscheint jetzt sein neuster Roman.

Ursprünglich erschien das Buch 2009 im cbj-Verlag. Zuerst in gebundener Form, dann im Februar 2011 auch als Taschenbuch. Diese Version hat Goldmann übernommen und bringt sie jetzt selbst heraus. Am Inhalt hat sich natürlich nichts geändert.

Solange die Menschen denken können, leben sie in einem Tal, das zwischen zwölf Häusern aufgeteilt ist. Ein jedes kann sich auf einen sagenumwobenen Held berufen, die einst die gefährlichen Trolde vernichteten und dabei starben. Seitdem leben ihre Nachfahren in Frieden, beschützt durch Mauern und Hügelgräber. Nie haben sie das Bedürfnis gehabt, die Berge, die sie umgeben zu überwinden. Niemand, außer Hal.

Er ist ein Nachfahre von Sven, dem vielleicht größten der Heroen. Er wuchs mit den Legenden seiner Heldentaten auf und wünscht sich nichts sehnlicher, als in dessen Fußstapfen zu treten. Doch ist dies leichter gesagt als getan. Dank den Schiedsherrinnen herrscht Frieden im Tal. Dies ändert sich schlagartig, als Brodir, der Onkel von Hal durch ein Mitglied der Familie Hakon umgebracht wird. Dies bringt den Jungen dazu, sich eine der wenigen noch vorhandenen Waffen zu schnappen und sich auf den Weg zu machen um blutige Rache zu nehmen. Doch schnell muss er feststellen, dass dies nicht ganz so einfach ist, wie er es sich vorgestellt hat. Zum Glück trifft er auf Aud, die kluge Tochter des Herren des Hauses Arnes. Und gemeinsam nehmen sie sich vor, irgendwann der Enge des Tals zu entkommen um herauszufinden, was hinter den Bergen ist. Vorausgesetzt, sie überleben das Geflecht an Intrigen, in dass sie beide hineingeraten.

Stroud ist vor allem durch seinen trockenen Humor bekannt, der seine Werke prägt. Und dieser ist auch hier präsent. Als Leser kommt man aus dem Schmunzeln wegen den gelungenen Dialogen oder komischen Szenen nicht raus. Das liegt vor allem an der Darstellung von Hal.

Jener ist der zweite Sohn des aktuellen Herren des Hauses Svens. Und als solcher muss er natürlich um Aufmerksamkeit kämpfen. Dies tut er durch diverse Streiche, die unter anderem auf Lasten seines älteren Bruders Leif gehen. Zu lesen, wie der jüngere den älteren bei einer Verfolgungsjagd so geschickt lenkt, dass dieser in einen Misthaufen fällt, animiert schon zu einem Kichern. Ebenso, wie der zweite Sohn den Hakons einen Streich spielt, in dem er ihnen ein ganz besonderes "Bier" darbringt, woraufhin sich diese arroganten Herren mit Magenproblemen herumschlagen müssen.

Doch gelingt es dem Autoren ebenso, den Charakter heranreifen zu lassen. Ab dem Moment, wo er seinen familiären Hof verlässt, um Rache zu nehmen, beginnt der Prozess seines Erwachsenwerdens. Dann nämlich bemerkt er, das nicht jeder, den er für Böse hielt, dies auch war und umgekehrt. Natürlich gibt es auch noch diejenigen, die so schlecht sind, wie sie sich geben, doch das gehört einfach dazu.

Besonders das Miteinander zu Aud ist herrlich gelungen. Sie ist es, die ihn regelmäßig auf den Boden der Tatsachen bringt. Das Mädchen wird als klug, aber auch außerordentlich mutig dargestellt. Sie ist der eindeutig gleichberechtigte weibliche Haupthandlungsträgercharakter.

Jedes Kapitel wird durch eine einen Ausschnitt der Sage von Sven eingeleitet. Dabei bemerkt man deutlich den Unterschied, zwischen der damaligen und der jetzigen Zeit, in der die Handlung stattfindet. Damals ging es rabiater und brutaler zu. Der Autor schreibt diese Legenden allerdings nicht einfach so, sondern sie haben eine Bedeutung für seinen Roman.

Dieser lässt sich im Grunde genommen in zwei Teile einteilen. Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um Hal, und wie er erwachsen wird. Mystische Elemente spielen hierbei keine Rolle. Doch dann, ungefähr im letzten Viertel des Buches, treten diese sagenhaften Bestandteile plötzlich auf. Auf einmal scheinen die legendären Trolde doch noch zu existieren.

Der Gegensatz zwischen beiden Parts könnte krasser nicht sein. Und leider, so muss man sagen, vertragen sich beide überhaupt nicht. Die mystischen Elemente wirken wie aufgepfropft, wie aus einem anderen Roman. Dabei sind sie, für sich alleine genommen durchaus interessant. Doch es passt nicht zu der relativ realistischen Darstellung des ersten Teils.

Es ist schade, das Stroud seinen Roman so gestaltet hat. Denn so muss ist das Buch "nur" zum "Reinschauen" empfehlenswert. Was man als Fantasy-Fan dennoch auf jeden Fall tun sollte.



Fazit:

Jonathan Strouds "Valley: Tal der Wächter" ist ein gelungenes Lesevergnügen. Der Autor gestaltet seine Geschichte mit viel trockenem Humor. Doch darüber hinaus vergisst er seine Charaktere nicht und schildert glaubwürdig, wie sich Hal zu einer erwachsenen Person entwickelt. Aber auch Aud, seine Freundin, kommt dabei nicht zu kurz. Leider tauchen im letzten Viertel des Romans fantastische Elemente auf, die so gar nicht zum zuvor realistischen Ton passen. Und es gelingt dem Schriftsteller auch nicht, die beiden Bestandteile des Bandes harmonisch zu einem Ganzen zu verbinden. Trotzdem, sollte man ruhig einen Blick in dieses ansonsten gelungene Werk werfen.



Valley: Tal der Wächter - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jonathan Stroud
Valley: Tal der Wächter
Heroes

Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
Erscheinungsjahr: 19, September 2011



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Goldmann Verlag

Preis:
€ 8,99

ISBN:
978-3-442-47516-2

496 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Heranwaschen von Hal
  • Schöner, trockener Humor
Negativ aufgefallen
  • Im letzten Viertel tauchen fantastische Elemente auf, die so gar nicht zum vorherigen Teil passen
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Rezension vom: 16.03.2012
Kategorie: Rezensionen
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