Avalon Band 1: Rosendorn
Story:
Eines Tages hat Dana genug von ihrer alkoholkranken Mutter. Sie packt ihre Sachen und reist zu ihrem Vater. Der wohnt in Avalon, der Stadt, die das Bindeglied zwischen der Welt der Menschen und der der Feen bildet. Und kaum in ihrer neuen Heimat angekommen gerät das junge Mädchen zwischen die Fronten eines erbitterten, politischen Streits, in dem sie selbst als Mittel zum Zweck benutzt wird. Wem kann sie in dieser Situation trauen?
Meinung:
Avalon, das steht für Merlin und die Artus-Saga oder Shakespeares "Ein Sommernachtstraum". Es steht für Oberon und die Feen. Es ist ein der Ort der Sehnsucht, wo Märchen wahr sind. Und deshalb wird es auch gerne in der Literatur wiederverwendet, wie man unter anderem bei "Rosendorn" sieht. Hierbei handelt es sich um den Auftaktroman einer dreiteiligen Serie. In den USA sind alle Bände schon publiziert worden, hier in Deutschland steht der Erscheinungstermin des zweiten Romans noch aus.
Es handelt sich hierbei um den ersten Jugendroman der Autorin. Doch für einige Leser, vor allem Fans des Urban Fantasy-Genres, ist sie keine Unbekannte. Von ihr erschienen aus dieser Kategorie die Serie "Die Exorzistin", die vom Knaur-Verlag herausgebracht wurde. Die Reihe richtete sich deutlich an die Erwachsenen Leser.
Dana ist eigentlich ein normales, amerikanisches Mädchen, wäre da nicht ihre Mutter. Die ist die ganze Zeit über sturzbesoffen, was die Heranwachsende zwingt, den Haushalt zu machen. Als eines Tages ihr Elternteil erneut für Aufsehen sorgt, reicht es ihr. Sie packt ihre Sachen und reist zu ihrem Vater. Von diesem weiß sie allerdings nur, dass er in Avalon wohnt, der Stadt, die als Bindeglied zwischen Menschen und Feen funktioniert.
Kaum dort angekommen wird sie sogleich von ihrer Tante in Empfang genommen, die sie bald darauf wegsperrt. Denn die Ankunft des Mädchens sorgt in dem politischen Gewebe der Stadt für Aufsehen. Schnell wird sie zum einem Spielball verschiedenster Intrigen und Interessen, vor allem zwischen ihrem Vater und dessen Schwester. Gottseidank gibt es jedoch auch noch Leute, die auf ihrer Seite sind. Vor allem Ethan, ein sehr gut aussehender Feenjunge hat es ihr angetan. Doch kann sie ihm wirklich trauen?
Die Grundidee, die hinter der "Avalon"-Reihe steckt, kommt einem irgendwie bekannt vor. Man hat es hier mit einer langwierigen politischen Fehde zu tun, in die plötzlich Bewegung kommt, als Dana in der Stadt eintrifft. Und natürlich wird das Mädchen sofort zum Spielball zwischen den verschiedensten Fraktionen. Droht hierdurch nicht die Gefahr, dass die Handlung zu vorhersehbar wird?
Man muss Frau Black es zugutehalten, dass sie ihren Plot mit vielen interessanten Ideen ausstattet. Vor allem der Grundgedanke, das Avalon als Bindeglied zwischen Menschen und Feen dient, und wie sich dies im Alltag auswirkt, hat etwas für sich. Die Autorin baut den Einfall sehr gut aus, und reichert ihn mit kleinen Anleihen an die bekannten Feen-Märchen an, wie beispielsweise dem Sommer- und dem Winterhof, die in der magischen Welt eine gewichtige Rolle spielen.
Allerdings muss man auch sagen, dass die Befürchtung, dass der Plot vorhersehbar gerät, sich leider erfüllt. Das macht sich vor allem bei den Charakteren bemerkbar. So ahnt man bereits zu Beginn, das Ethan zu gut wirkt. Er versteht sich bestens in Sachen Politik von Avalon und so verwundert es eigentlich nicht, als er Dana irgendwann verrät.
Auch die Hauptfigur weiß nicht zu überraschen. Das schlimme ist, das sie bereits nach kurzer Zeit anfängt, einem auf die Nerven zu gehen. Einerseits betont Jenna Black, wie eigenständig die Figur doch sei. Doch ihre Handlungsweise drückt etwas anderes aus. Sie ist ein sehr impulsives Mädchen, das die Konsequenzen ihrer Aktionen nicht wirklich durchdenkt. Auch bleibt sie die meiste Zeit furchtbar passiv. Anstatt die Plotentwicklung zu kontrollieren ist es eher umgekehrt. Dies ist ermüdend und enttäuschend zugleich.
Der Auftakt zur "Avalon"-Serie ist also nicht gelungen. Zwar kein Reinfall liest sich "Rosendorn" dennoch bestens durchschnittlich. Daher ist der Roman nur "Für Zwischendurch" etwas.
Fazit:
Jenna Blacks "Avalon Band 1: Rosendorn" richtet sich an die Jugendlichen Fantasy-Leser. Das merkt man vor allem am Cast, der hauptsächlich aus Heranwachsenden besteht. Es gelingt der Autorin, die Grundidee, mit der Stadt Avalon, interessant auszugestalten. Es macht Spaß, die vielen kleinen Einfälle zu lesen, die sie einbaut. Dies trifft allerdings nicht auf die Protagonisten zu, die insgesamt langweilig und ihrer Handlungsweise vorhersehbar wirken. Es bleibt zu hoffen, dass sich zu Band 2 die Dinge bessern.
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