Imperium der Drachen - Kampf um Aidranon
Story:
Iolan ist Herrscher der Codurischen Reiches geworden. Doch noch immer ist er nur eine Puppe im Spiel um die Macht. Um sich davon zu befreien, muss er lernen, das Monstrum in seinem Inneren zu kontrollieren.
Meinung:
Endlich liegt es vor: "Imperium der Drachen", der zweite Teil der Reihe. Wie üblich geschrieben von Bern Perplies lautet der Zusatz zum Titel "Kampf um Aidranon".
Iurias Agathon ist tot. Der Tyrann der Cordurischen Reiches wurde getötet. Und zwar von seinem eigenen Sohn Iolan. Doch was nur wenige wissen, nur wenige wissen dürfen, ist die Tatsache, dass jener sich in einen Drachen verwandelt, um seinen Vater zu besiegen.
Damit ist Iolan jetzt der neue Herrscher des Imperiums. Doch allzu viel Freude hat er an der Würde nicht. Denn noch mehr als sonst ist er ein Spielball im Gefecht um die Macht. Jede Seite versucht ihn zu manipulieren: Seien es die Senatoren oder der Erztheurg und seine Gefolgsleute: Sie alle versuchen ihn für ihre Pläne einzuspannen. Und die letzte Möglichkeit, sich von all diesen Zwängen zu befreien, ist ein gefährlicher Plan, der alles aufs Spiel setzt, wofür Iolan gekämpft und gelebt hat.
Das Finale des vorherigen Bandes war an Spannung und Dramaturgie nicht zu überbieten. Bernd Perplies hatte hier wirklich alle Fäden seines Könnens gezogen, um dem Leser einen packenden Endkampf zu präsentieren. Eine Auseinandersetzung, die dank der Drachenwerdung Iolans deutlich endete.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was danach kommt? Wie soll es dem Autoren gelingen, daran anzuknöpfen. In dem er die Konsequenz des Todes von Iurias logisch weiterentwickelt und Iolan zum Herrscher macht. Wobei dieser neue Status für seinen Protagonisten nicht gleichbedeutend mit mehr Macht ist. Denn noch immer ist er ein Spielball im Machtkampf der verschiedenen Parteien. Das einzige, was sich geändert hat, sind die Namen und Protagonisten.
Dabei verzichtet der Autor auf eine allzu flache Darstellung der Antagonisten und der Manipulierer. Klar, sie sind die "Bösen" in dieser Geschichte. Doch ihr intelligentes Vorgehen sorgt dafür, dass man von ihren Taten wie fasziniert ist. Was sie tun und wie sie es sich gegenüber rechtfertigen wird glaubwürdig dargestellt. Und selbst Iolans Mutter nutzt den Status ihren Jungen, um ihre eigene Macht zu festigen. Es ist für sie etwas Selbstverständliches. Sie kennt es nicht anders.
Gleichzeitig merkt man aber auch, wie Iolan erwachsener geworden ist. Er wirkt nicht mehr so naiv wie noch im letzten Band. Die Begegnung mit Asteroth und die Erkenntnis, wie er manipuliert worden ist, trägt mit dazu bei, dass er sich den Grenzen seiner Macht bewusst ist. Und trotzdem gibt er nicht klein bei, sondern versucht, seinen eigenen Weg zu gehen, seinen eigenen Willen durchzusetzen. Zu lesen, wie ihm das mal gelingt und dann wiederrum nicht, sorgt mit für die Spannung, für die Faszination, die dieses Buch ausmacht.
Doch auch die anderen Nebenfiguren werden weiter ausgebaut. Vor allem Iolans Ziehgeschwister Mirene und Markos sind da positiv hervorzuheben. Mirene versucht Iolan auf dem richtigen Weg zu leiten, was ihr aber nicht ganz gelingt, während Markos sein eigenes Abenteuer erlebt. Irgendwann laufen alle Handlungsfäden zusammen und sorgen für zusätzliche Spannung.
Und so ist das Buch ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
Mit "Imperium der Drachen: Kampf um Aidranon" knöpft Bernd Perplies problemlos an den vorherigen Roman an. Die Geschichte liest sich spannend und mitreißend. Es ist interessant, von Iolans Kampf um Emanzipation gegenüber den diversen Leuten zu lesen, die ihn manipulieren und steuern wollen. Er wirkt Erwachsener, nicht mehr so naiv. Gleichzeitig sind jedoch die Antagonisten keine platten Figuren, sondern werden glaubwürdig dargestellt.
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