Clone Rebellion 3: Allianz
Story:
Nachdem er auf einem Grenzplaneten gestrandet war, gelangt Wayson Harris zurück in die Obhut der Vereinigten Obrigkeit. Dort soll er helfen, den Krieg gegen die Mogats zu gewinnen. Und dazu ist jedes Mittel recht.
Meinung:
Es dauert nicht mehr lange, und dann kommt "Clone Rebellion 4" heraus. Doch bis dahin kann man sich noch mit "Clone Rebellion 3: Allianz" vergnügen.
Wayson Harris und sein Kampfgefährte Freeman sind von dem Grenzplaneten, auf dem sie gestrandet waren, weggeflogen. Sie wollen es irgendwie zurück in das Gebiet der Vereinigten Obrigkeit schaffen. Doch das ohnehin nahezu chancenlose Unterfangen wird noch mehr hoffnungsloser, als ihr Antrieb ihnen um die Ohren fliegt.
Doch dann werden sie gerettet, und zwar ausgerechnet von den Japanern, die sich der Konföderierten Armee angeschlossen hatten. Diese bringen sie zurück zur Erde und entsteht dort eine neue Allianz. Und vor Wayson Harris bedeutet dies, dass er wieder für die VO arbeiten wird.
"Allianz" ist ein interessanter Roman. Steven L. Kent erweitert hier die Hintergrundstory seine Reihe gleich um mehrere Komponenten. Die Religion tritt mehr in den Vordergrund und es gibt eine interessante Enthüllung, was die Mogats angeht. Besonders mit letzteren steuert der Autor die Serie langsam aber sicher gen Zukunft. Denn weitere Geschichten kommen schließlich noch.
"Allianz" ist auch ein treffender Titel. Denn es zeigt sich im Laufe der Story, dass Allianzen flüchtig sind. Wenn einer Partei nicht passt, wie sich die Dinge entwickeln, wird dann eben gewechselt. Und alte Animositäten werden vergessen. Besonders was die Japaner machen ist ein Paradebeispiel dafür, der noch dazu logisch erklärt wird.
Das alte Feinde auch Verbündete sein können, führt zu manchen merkwürdigen Situationen. So muss Wayson Harris im Laufe der Story mit den SEAL-Klonen zusammenarbeiten, die noch im ersten Band seine Sorte von Klonen nahezu auslöschten. Das wird auch thematisiert, doch von alten Animositäten ist keine Spur. Es wird akzeptiert und gut ist. Der Zweck, bzw. die Situation, heiligt die Mittel.
Was Steven L. Kent in seinem Roman außerdem noch thematisiert, ist das Thema Religion. Noch mehr als sonst steht es im Vordergrund der Handlung. Allerdings wird es nicht auf eine despektierliche Art dargestellt. Vielmehr wirkt es natürlich, wenn dem Glauben der Mogats auf den Grund gegangen wird. Oder wenn Wayson Harris sehr viel in der Bibel liest. Denn der Protagonist des Romans wird dadurch nicht gleich religiös. Er setzt sich mit dem Geschriebenen auseinander, ohne dass es jetzt forciert wirkt.
Gleichzeitig erfährt man auch mehr über die Mogats und den Grund für ihr Erstarken. Auch hier zeigt sich die differenzierte Arbeit des Autoren. Denn auch wenn sie die Feinde sind, werden sie trotzdem glaubwürdig dargestellt. Man erfährt mehr über ihre Kultur und ihr Leben. Weshalb das was am Ende des Romans geschieht nicht so einfach zu ertragen ist. Gleichwohl wird hier auch für die Zukunft vorgearbeitet, da gewisse Enthüllungen weitreichende Konsequenzen haben werden.
Und Steven L. Kent vermeidet den Fehler des ersten Romans. Zwar ist sein Protagonist Wayson Harris zurück bei der Armee. Doch er ist kein einfacher Befehlsempfänger mehr. Er hat sich seinen freien Willen, den er unter anderem dank seiner Zusammenarbeit mit Ray Freeman hart erarbeitet hat, überwiegend behalten. Die alten Reflexe, die wiederholt auftauchen, sind Teil seiner Konditionierung als Klon.
Allerdings wird er dafür von Uniform zu Uniform geschickt. Er wird benutzt und wenn er seine Pflicht getan hat, darf er wieder gehen, nur um von der nächsten Partei gebraucht zu werden. Dies alles geschieht, ohne dass es ihn allzu sehr stört. Er akzeptiert es einfach, ohne Widerworte und denkt sich allerhöchstens seinen Teil. Was schade ist, da es die sonstige Eigenständigkeit der Figur konterkariert.
Trotzdem ist der Roman zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
Wie flüchtig Allianzen sein können, das zeigt Steven L. Kent perfekt in seinem Buch "Clone Rebellion 3: Allianz". Hier sind ehemalige Feinde schnell Freunde, wenn es darum geht, einen gemeinsamen Gegner erfolgreich entgegenzutreten. Und dabei wird die ehemalige Animosität mit einem Schulterzucken beiseite gewischt. Der Zweck heiligt halt die Mittel, wie der Autor hervorragend darstellt. Ebenso tritt das Thema Religion mehr in den Vordergrund. Hier schafft der Schriftsteller es so differenziert darzustellen, dass es interessant wirkt, ohne zu dominieren. Man erfährt ebenso mehr über die Mogats, wobei diese Handlungsebene vor allem für die Zukunft wichtig sein wird. Schade nur, dass die Eigenständigkeit des Hauptcharakters Wayson Harris dadurch konterkariert wird, dass er sich herumschubsen lässt, wie ein willenloses Objekt.
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