Star Trek - Corps of Engineers 14: Gewährleistungsausschluss
Story:
Etwas Außergewöhnliches geschieht auf einem Ferengiraumschiff. Ihre Betreiber werden freundlich und versuchen ihre Kunden nicht übers Ohr zu hauen. Die Crew der DaVinci geht der Sache auf den Grund.
Meinung:
Mit 190 Seiten ist "Gewährleistungsausschluss" liegt jetzt einer der umfangreichsten "Star Trek - Corps of Engineers"-Romane überhaupt vor. Das ist für diese Reihe, deren Romane sonst so kurz ausfallen, außergewöhnlich, ebenso wie auch die Wahl der Autoren. Denn beide, Ian Edington und Mike Collins, haben zwar viel für "Star Trek" gemacht. Doch ist dies ihr einziges Buch. Denn hauptsächlich waren die beiden in der Welt der bunten Bilder unterwegs.
Beide haben eine Vielzahl an "Star Trek"-Comics geschrieben und gezeichnet. So arbeiteten sie unter anderem zusammen an der Comicreihe "Star Trek Unlimited". Doch auch abseits von "Star Trek" haben sie viel für die bunte Welt der Comics gemacht, zum Beispiel für die wöchentlich erscheinende "Doctor Who"-Serie aus Groß Britannien.
Als die DaVinci einer Rettungskapsel in "Not" hilft, ahnt die Crew noch nicht, worauf sie sich da einlässt. Denn der alles andere als dankbare Insasse, ein Ferengi, ist auf der Flucht vor etwas, was auf seinem Raumschiff dafür gesorgt hat, dass sich das Verhalten der Crewmitglieder verändert hat. Sie versuchen nicht mehr auf Profit zu arbeiten, sondern sind im Gegenteil sogar noch freundlich zu Frauen.
Die Crew der DaVinci geht der Sache nach. Und entdeckt schon bald, dass das, was für diese Verhaltensveränderungen verantwortlich ist, sich auch in der Föderation ausbreiten möchte. Und das muss natürlich verhindert werden.
Wenn die Ferengis gut geschrieben werden, sind sie immer für einige hervorragende Stories gut. Schließlich können sie als perfekte Parabel für den grenzenlosen Konsum eine Marktwirtschaft ohne Grenzen dienen. Dies ist dieses Mal nicht der Fall. Das Autorenduo will keine Story mit einer moralischen Lektion schreiben. Es geht ihnen "nur" um die Unterhaltung.
Und das ist kein Fehler. Im Gegenteil: "Gewährleistungsausschluss" ist eine hervorragende Geschichte, die einfach funktioniert. Beide Autoren nutzen die Eigenschaften der Ferengis und bauen daraus eine kleine, aber feine Story, die auch noch lustig ist.
Wobei dies kein Schenkelklopferhumor ist. Stattdessen ist die hier verarbeitete Komik klein aber fein. Man amüsiert sich über einige sehr gut geschriebene Szenen, wie zum Beispiel die Reaktion des geretteten Ferengis. Er ist nicht dankbar, sondern widerborstig! Und er regt sich darüber auf, dass er von einer Frau (!) behandelt wird. Die außerdem auch noch angezogen (!!) ist. Zur Erinnerung: Bei seiner Spezis gelten die Vertreter des weiblichen Geschlechts als nichts und habe keine Kleidung zu tragen. Eine Regel, die sich erst mit dem aktuellen Grand Nagus Rom verändert, der übrigens in dieser Geschichte ebenfalls einen Auftritt hat, der einfach herrlich ist!
Doch auch die Crew der DaVinci kommt zur Geltung. Vor allem Domenica Corsi profitiert ungemein von diesem Buch. Die Tatsache, dass die Ferengi-Erwerbsregeln alles auswenig kennt, ist beeindruckend. Nur, um dann am Ende dies damit zu begründen, dass diese für sie ähnliche kriegerisch sind, wie die von Sun Tzu. Was wieder für einen Lacher gut ist.
Interessant ist auch, wer am Ende hinter den Veränderungen steckt. Es handelt es sich um einen altbekannten Gegner. Und mit "alt" meine ich aus der "TOS"-Ära. Dabei ist die Art und Weise, wie dieser ausgeschaltet wird, genial.
Man wird mit "Gewährleistungsauschluss" viel Spaß haben. Denn dieser Band ist ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.
Fazit:
"Star Trek - Corps of Engineers 14: Gewährleistungsausschluss" ist nicht nur einer der längsten Romane der Reihe. Mit Ian Edington und Mike Collins schreiben auch zwei der ungewöhnlichsten Autoren an der Story. Und sie präsentieren eine Geschichte, die humorvoll ist, wo die Komik klein, aber fein ist. Sie wollen unterhalten und nutzen die Eigenheit der DaVinci hervorragend aus. Doch auch die Crew der DaVinci profitiert von diesem Roman. Und der Gegner ist eine geniale Homage an die "TOS"-Ära.
|