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Exkarnation - Krieg der alten Seelen

Story:

Über den Autor und seine Werke
Markus Heitz hat sich mit seinem Romanzyklus rund um den charismatischen Zwerg Tungdil Goldhand und die Bände über die finsteren Gegenspieler der Zwerge, die Albae selbst, in den deutschen Fantasy-Olymp katapultiert. Getragen von der großartigen Resonanz sind dem Saarländer auch im Bereich der Urban Fantasy mit seinen Geschichten rund um Vampire, Werwölfe und andere Wesen der Finsternis weitere Erfolge gelungen.
Der Roman Exkarnation - Krieg der alten Seelen knüpft einerseits an das interessante Motiv der Unsterblichkeit an, wie es den Autor schon bei Oneiros beschäftigt hat (Splashbooks rezensierte den Roman) und bringt andererseits Figuren aus den Geschichten Ritus, Sanctum und Judastöchter wieder ins Spiel, die sich mit Werwölfen und Vampiren im Verlauf der Geschichte, sowie deren Verfolgung durch den Bestienjäger Eric von Castell beschäftigten. Markus Heitz kann sich also eines ganzen selbst erschaffenen Urban Fantasy Universums bedienen, um seinem Roman Leben einzuhauchen.

Die Geschichte nimmt ihren Lauf
Claire ist Inhaberin eines irischen Kaffees im beschaulichen Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt. Sie bäckt, ist mit vielen Kunden per Du und liebt ihren Mann und ihre Tochter mit ganzer Hingabe. Diese Idylle findet eines Tages ein abruptes Ende, als die junge Frau mitbekommt, wie vor ihrem Restaurant ihr geliebter Mann niedergeschossen wird. Atemlos stürzt sie hinaus und findet wenige Minuten später ein genauso jähes Ende, als sie von einem Auto überfahren wird.

Doch Claires Seele klammert sich an das Diesseits und möchte diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen. Verbissen kämpft sie darum zu bleiben, und findet sich plötzlich in einem anderen Körper wieder nur um wenige Minuten später schon wieder um ihr Leben zu kämpfen, denn nicht sie wurde in diesem Körper erwartet, sondern eine mächtige Seelenwanderin namens Anastasia. Wo ist Claire da nur reingeraten?

Nun beginnt eine Lawine von Ereignissen in deren Mitte die ehemalige Caféinhaberin zunächst verloren wirkt und zu zerbrechen droht, aber im Verlauf der Geschichte mehr und mehr beginnt die Fäden in die Hand zu nehmen. Claire erfährt, dass seit Jahrhunderten einige wenige Seelen immer wieder in einen anderen Körper wechseln und jedes Mal neue Kräfte dazugewinnen. Diese Seelengaben würden den meisten Comic-Charakteren zu Ehre gereichen es geht da um das Fernsteuern von Autos, die Beeinflussung von Elektro-Geräten, Nachtsicht, Selbstheilungskräfte, übermenschliche Stärke, Telekinese, Schallangriffe und vieles, vieles mehr.

Als ob all das nicht genug wäre, gibt es unter den "alten Seelen" einige, die besonders böse sind und an einem Serum tüfteln, das ihnen ermöglichen soll, sehr schnell noch viel mehr Macht anzuhäufen, indem es Menschen in den Selbstmord treibt, was eine Bedingung für eine Übernahme durch eine andere Seele ist. Die Seelenwanderin, die eigentlich Claires jetzigen Körper bekommen sollte, war eine der ganz alten, ganz bösen Seelen.

Zu selben Zeit an einem anderen Ort
Wie bereits erwähnt sind auch einige alte Bekannte mit dabei: Der wichtigste ist Eric, den treue Leser der Romane von Marcus Heitz schon als Bestienjäger begleiten durften, der durchaus selbst nicht ganz ungefährlich ist. Früher war Eric ein Wandelwesen. Das hat er hinter sich gelassen, aber zu welchem Preis? Denn noch immer hat er übermenschliche Kräfte und Ausdauer sowie Selbstheilungskräfte und kann lilafarbenes Dämonenfeuer speien, wenn er in Bedrängnis gerät.

Auf seiner spannenden Jagd nach gefährlichen Wandelwesen die Eric um die ganze Welt führt, erfährt der notorische Einzelgänger, dass eine Organisation namens Libra Ziele verfolgt, die seinen nicht ganz unähnlich sind. Allerdings steht auch er mit seinen besonderen Fähigkeiten auf deren Abschussliste. Um den Geheimbund von seiner geliebten Sia, eine der letzten Judastöchter (Vampirin) fernzuhalten, geht er auf das falsches Spiel ein und beginnt in deren Auftrag Bestien zu fangen. Doch das alles scheint von langer Hand geplant.



Meinung:

So viel zur Theorie
Den Schnittpunkt der beiden Handlungsstränge bildet die Idee mit der Libra erklärt, warum sie die Wandelwesen nicht töten, sondern "verwahren". Bei den Wandelwesen handele es sich um ganz normale Menschen, deren Seele sich unter starken Einflüssen verändert hat und zwar so stark, dass der Kern die Hülle begonnen habe, zu beeinflussen. Die verdorbene Seelenmasse würde durch das Wegsperren dem Pool nicht wieder zugeführt und dieser somit nach und nach gereinigt. Eine sehr langfristige Lösung also. Auch die Seelenwanderer glauben an diese Seelenmasse, in welche die normale Seele nach dem Ableben der körperlichen Hülle wieder eingeht, nur entziehen sie sich diesem Kreislauf. Kein Wunder also, dass auch die meisten Seelenwanderer für Libra nicht ins Schema passen.

Wie ein Actionfilm zum Umblättern
Markus Heitz liefert mit dem Roman wieder einmal ein Buch ab, das sich kurzweilig wie ein Actionfilm bester Hollywoodmanier liest. Hier wird gekämpft, geschossen, gesprengt, verwandelt, zerfetzt und um die Welt gejettet. In einer filmischen Umsetzung würden zu dem all die schaurigen Kreaturen für jede Menge bombastische Spezialeffekte sorgen, die der Autor geschickt durch bildliche Beschreibungen der teilweise furchterregenden Bestien ersetzt.
Da gibt es neben Werwölfen auch Wertiger, Vampire, eine Art menschliches Seeungeheuer und einen sehr alten Krieger, der eine Art Samurai zu sein scheint und natürlich Eric mit den ihm innewohnenden dämonischen Kräften, sowie die Seelenwanderer, die zwar optisch "normalen" Menschen gleichen, aber dennoch mitunter monströse Charakterzüge zeigen.

Neben dem bunten Sammelsurium an neuartigen und altmodischen Fabelfiguren versteht der Homburger Autor es wunderbar, Verfolgungsjagden und gewaltige Kämpfe so darzustellen, dass man das Bedürfnis hat, dem jeweiligen Protagonisten über die Schulter zu schauen. Gerade die richtige Menge an Details zu Fahrzeugen, Waffen, Topographie und örtlichen Gegebenheiten erweckt ein lebendiges Bild von Schauplätzen wie Halle, Leipzig, St. Petersburg oder den ehemaligen Nazibunkern von Libra zum Leben.

Ein kleines Manko hat der Roman allerdings auch von seinen filmischen Vorbildern geerbt: Neben den spannenden Protagonisten bleiben fast alle Nebenfiguren relativ konturlos. Natürlich kann es sein, dass diese in den Fortsetzungen weiter entwickelt werden sollen, aber etwas mehr Hintergrundgeschichte böte sich gerade bei sehr alten Charakteren auch abseits der beiden Helden an.

2 Romane in einem
Der Wechsel zwischen den beiden auf den ersten Blick nicht miteinander in Verbindung stehenden Geschichten von Eric und Claire wirkt erstaunlicher Weise keineswegs irritierend, sondern angenehm abwechslungsreich. Natürlich finden die Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen immer an besonders spannenden Stellen statt. Auch hier dienten vielleicht Cliffhanger aus der Welt des Films als Vorbild. Auch wenn die Hauptcharaktere der beiden Geschichten auf den ersten Blick so gar nichts gemeinsam haben, wirkt jeder für sich vollständig und wächst dem Leser ans Herz.

Claire überzeugt durch Willensstärke und Zielstrebigkeit in einer für sie unglaublich verstörenden Situation, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Natürlich zweifelt sie zwischenzeitlich an ihrem Verstand, hadert mit dem neuen Körper und möchte am liebsten nicht mehr Teil all dessen sein, und doch geht sie weiter ihren Weg. Eric hingegen fasziniert durch das beständige Ringen mit der Bestie in seinem Inneren und der Fähigkeit sich blitzschnell auf neue brandgefährliche Situationen einzustellen. Nur so zieht er seinen Kopf ein ums andere Mal aus der Schlinge. Das beiden Protagonisten über diese Eigenschaften hinaus noch diverse besondere Kräfte zur Verfügung stehen, ist ein zusätzlicher Bonus, der zum Glück nie zu billiger Effekthascherei verkommt. Das ist sehr glaubwürdig, da Claire ihre Gaben erst nach und nach entdeckt und Eric froh ist, wenn er dem Dämon so wenig Spielraum wie möglich lassen muss.



Fazit:

All das was viele Leser an den Romanen von Markus Heitz so sehr schätzen, findet sich in dem düsteren Roman rund um Seelenwanderung und Unsterblichkeit wieder: Rasante Action, starke Protagonisten, eine Prise greifbare Fakten gepaart mit düsteren urbanen Mythen und viele spannende Cliffhanger für die Fortsetzung.



Exkarnation - Krieg der alten Seelen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Markus Heitz
Exkarnation - Krieg der alten Seelen
Erscheinungsjahr: 1.08.2014



Autor der Besprechung:
David Weigel

Verlag:
Knaur

Preis:
€ 14,99

ISBN:
3426516233

608 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Rasante gut geschilderte Action
  • Ein Hauch Realismus durch Schilderungen der Orte, Fahrzeugmodelle usw.
  • "Alte" Bekannte (Eric und seine Vampirfreundin)
  • Viele urbane Mythen verarbeitet (Vampire, Werwölfe, Seeungeheuer, Gespenster)
  • Interessante Theorien rund um Seelenwanderung in einem geschriebenen Action-Blockbuster
Negativ aufgefallen
  • Nebenfiguren könnten mehr Profil (Hintergrundgeschichte) haben
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Rezension vom: 24.11.2014
Kategorie: Thriller
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