Licht - Die Trilogie
Story:
Am Rande der Galaxie wird eine Zone entdeckt, in der alle bekannten Regeln der Physik ihre Gültigkeit verlieren. Und diese beeinflusst das Leben einiger Menschen. Und zwar sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft.
Meinung:
"Licht: Die Trilogie" ist ein Band Heynes, in dem der Verlag die drei zusammenhängen Romane M. John Harrisons "Licht", "Nova" und "Raum" sammelt. Die ersten beiden Romane sind 2004 und 2007 herausgekommen. "Raum" ist hingegen nie einzeln hier in Deutschland erschienen.
Der Autor wurde 1945 in Rugby, Warwickshire, Vereinigte Königreiche geboren. Sein Vater starb, als er ein Teenager war und er verließ die Schule mit 18 Jahren. Danach arbeitete er in verschiedenen Jobs, ehe er 1966 seine erste Kurzgeschichte veröffentlichte. Er zog nach London und traf dort Michael Moorcock. Er fing an neben weiteren Geschichten auch Besprechungen zu schreiben. Seine Werke erschienen sowohl im Fantasy- als auch im SciFi-Genre.
Michael Kearny ist ein Serienmörder und ein brillianter Wissenschaftler, der kurz vor einem Durchbruch in der Physik steht. Doch er fühlt sich von einer Wesenheit verfolgt, die er Shrander nennt. Seria Mau Genlicher lebt im Jahr 2400 und ist mit ihrem K-Schiff kybernetisch verbunden. Und Ed Chianese ist ein Abenteurer und auf der Flucht vor den Futuristen. Alle drei Leben sind auf viele Weise miteinander verbunden.
Saudade ist eine besondere Stadt. Im Inneren ist eine Membrane des Kefahuch Tract. Und diese zieht jede Menge Touristen an. Und Vic Serotonin ist ein Touristenführer.
Es sind einige Jahre seit der Zeit von Michael Kearny vergangen. Die Protagonisten haben sich verändert und werden noch einmal in die Ereignisse von damals und in der Zukunft verstrickt.
"Licht: Die Trilogie" ist kein einfach zu lesender Roman. Man hat häufig den Eindruck, dass es dem Autor weniger darum geht, eine Geschichte zu erzählen, die kohärent ist, als vielmehr einzelne Szenen zu Papier zu bringen und die mit verrückten Ideen zu verknüpfen. Was ja für sich genommen nicht schlecht ist.
Und doch ist das Buch ein Reinfall, ein Flop. Es gibt in dem Band nichts, was zueinander passt. Und man fragt sich die ganze Zeit, woran das liegt, wieso der Autor so scheitert.
Ein Grund sind sicherlich die Protagonisten. Es ist faszinierend, dass er es schafft, in allen drei Romanen Handlungsträger zu schildern, die einem von Beginn an unsympathisch sind. Ist man zu Beginn noch erfreut, das Michael Kearny ein Serienmörder ist, weil das etwas anderes ist, blättert man irgendwann nur noch genervt weiter, weil die Figur sich nicht weiterentwickelt. Seria Mau schafft es noch nicht mal von Anfang an, sympathisch zu wirken. Und, und, und. Jeder der wichtigen Charaktere definiert sich hauptsächlich über seine negativen Charaktereigenschaften und nicht über seine Persönlichkeit insgesamt.
Ebenso hat man den Eindruck, als ob M. John Harrison sich beim Schreiben von Noir-Kriminal-Geschichten inspirieren lass. Teilweise wirkt sein Schreibstil wirklich so, mit einer Liebe zum Detail und zur Atmosphäre. Leider scheint er auch ein antiquiertes Frauenbild mit übernommen zu haben, denn viele Vertreter des weiblichen Geschlechts werden schwach und hilflos dargestellt. Und wenn dem nicht der Fall ist, wirken sie schon fast übertrieben stark.
Auch der SciFi-Aspekt der Geschichte wirkt nicht überzeugend. Man hat den Eindruck, als ob der Autor alles wild durcheinander gewürfelt hat und dabei auf einen inneren und logischen Zusammenhang keinen Wert gelegt hat. Dabei zeigt ein Autor wie Dan Simmons, das man sowohl eine fantastische Technik beschreiben und dabei trotzdem logisch und glaubwürdig bleiben kann.
Das Buch ist ein Reinfall. "Keine Empfehlung".
Fazit:
Es passt bei M. John Harrisons "Licht – Die Trilogie" nichts
zusammen. Die Geschichte wirkt nicht zusammenhängend und die Protagonisten
gehen einem schnell auf die Nerven. Die Frauen sind überwiegend weinerlich
passiv oder übertrieben stark. Und der SciFi-Aspekt wirkt unausgegoren.
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