Ein Buchladen zum Verlieben
Story:
Auf Einladung der Amerikanerin Amy kommt die junge Schwedin Sara in die USA. Doch kaum ist sie angekommen, muss sie erfahren dass ihre Brieffreundin verstorben ist. Und sie hat ihr ihre Büchersammlung vermacht. Womit Sara beginnt, einen Buchladen der besonderen Sorte aufzumachen.
Meinung:
Es ist ein Stoff, der gerne verwendet wird. Ein Außenseiter oder eine Außenseiterin kommt in eine fremde Stadt und mischt diese auf. Doch Katarina Bivald schafft daraus mit ihrem Roman "Ein Buchladen zum Verlieben" etwas Besonderes.
Die Autorin ist Schwedin und arbeitete zehn Jahre lang in einer Buchhandlung. Mit ihrem ersten Roman landete sie in ihrer Heimat einen Überraschungserfolg, der bald darauf in 16 weiten Ländern herauskam. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Schwester und vielen Bücherregalen in der Nähe von Stockholm.
Sara ist Schwedin, 28 Jahre alt und vollkommen verloren. Auf die Einladung ihrer Brieffreundin, der 65-jährigen Amy, ist sie nach Amerika geflogen und steht jetzt in Broken Wheel, einem kleinen Kaff in Iowa. Dort erfährt sie, dass ihre Freundin vor kurzem verstorben ist. Und was soll sie jetzt tun?
Schon bald zieht sie in das Haus ihrer Freundin ein und beginnt deren umfangreiche Buchsammlung zu sichten und zu sortieren. Da kommt ihr eine glorreiche Idee: Sie eröffnet einen Buchladen in dem Dorf. Allerdings keinen gewöhnlichen, sondern vielmehr einen der besonderen Sorte. Und ehe sie es sich versieht, bringt sie Leben in das verschlafene Kaff hinein.
Zugegeben: Der Grundplot von Katarina Bivalds Roman "Ein Buchladen zum Verlieben" ist nichts Außergewöhnliches. Man hat diese Geschichte in der einen oder anderen Form bereits viele Male zuvor kennengelernt. Doch was den Roman so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie das Buch mit vielen Figuren bevölkert, die man alle ins Herz schließt.
Allen voran ist da natürlich Sara, die Hauptfigur. Sie hat viele Jahre in einem Buchladen gearbeitet, ehe dieser schließen musste. Deshalb ist sie jetzt arbeitslos. Sie wird als richtiger Bücherwurm dargestellt, die immer etwas zu lesen mit sich trägt. Sie ist freundlich und offen und bemüht sich darum, mit allen Menschen klar zu kommen.
Natürlich wirkt sie etwas naiv. Doch gerade das sorgt dafür, dass man sie ins Herz schließt. Denn sie ist ja keine Unsympathin, sondern das genaue Gegenteil. Man merkt ihr an, dass ihr die Bücher und die Menschen am Herzen liegen. Und wie sie beides in Verbindung bringt und so Broken Wheel hilft, muss man einfach gelesen haben.
Dabei spielt das Dorf eine wichtige Rolle. Denn es und seine Bewohner liegen in einer Art Koma. Sie alle haben sich an den Niedergang gewöhnt und damit abgefunden. Sie sind längst in einer Art Routine erstarrt, die für sie gemütlich ist. Saras Ankunft wirbelt einiges durcheinander.
Jeder der Bewohner wird näher vorgestellt, mit all seinen Sorgen und Nöten. Und es tut gut zu lesen, wie sich ihr Leben langsam verändert. Und wie sie reagieren, als sie das selbst bemerken. Dabei kommt auch etwas Humor hinein, denn einige von ihnen werden herrlich verschroben charakterisiert.
Doch über allem schwebt Amy, die tote Amerikanerin. Doch selbst, wenn sie verstorben ist, beeinflusst sie immer noch die Handlung. Regelmäßig werden Briefe von ihr eingebaut, die sie an Sara geschrieben hat. Dabei nimmt sie Ereignisse, Orte oder Protagonisten vor, die in den darauffolgenden Kapiteln auftauchen. Und so erhält man das Bild einer warmherzigen Person, die vielleicht sogar am Ende alles eingefädelt hat, um auch nach ihrem Tot für alle zu sorgen.
"Ein Buchladen zum Verlieben" ist ein warmherziger Roman, der ein "Klassiker" ist und einen "Splashhit" redlich verdient hat.
Fazit:
Katarnia Bivald erfindet mit "Ein Buchladen zum Verlieben" das Rad nicht neu. Doch das muss sie auch nicht, weil sie einfach eine warmhherzige Geschichte schreibt. Sara wirkt sofort sympathisch mit ihrer etwas naiven Art und ihrer Vorliebe für Bücher. Doch auch Broken Wheel selbst spielt eine große Rolle in dem Buch, ist es doch Symbol für den Niedergang den die Dorfbewohner durchgemacht haben und an den sie sich gewohnt haben. Jeder der Bewohner wird mit seinen Sorgen und Nöten vorgestellt. Und über allem schwebt Amy, die für viele Dinge der auslösende Faktor ist und die selbst nach ihrem Tod noch sich um die ihren kümmert.
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