Atlan - Das absolute Abenteuer Band 11: Emotio-Schock
Story:
Das Mausefalle-System liegt hinter Atlan, und die Zukunft für die SOL vor ihm. Doch zuerst muss er mehr über die Vergangenheit erfahren, wieso das Schiff so wurde, wie es aktuell ist. Und an ihrem Ziel erwartet das Raumschiff neue Schwierigkeiten.
Meinung:
"Emotio-Schock" ist die die vorletzte Ausgabe von "Atlan: Das absolute Abenteuer". Es erscheint nur als E-Book und umfasst Geschichten von Peter Terrid und Horst Hoffmann. Interessant ist, dass dieses Mal zwei Ausgaben übersprungen wurden. Die Heft-Nummern 521 und 522 fehlen. Dabei werden die Ereignisse von 521, in denen es immerhin um den Abschluss der Handlung im Mausefalle-System geht, nur kurz zusammengefasst, während der Plot von 522 zu Recht ignoriert wird.
Atlan ist Magnide geworden, also Teil der Führungselite der SOL. Ihn verwundert es, dass dem Raumschiff die üblichen Emotionauten fehlen, und erfährt schließlich von Chart Deccon, was diesen besonderen Piloten zugestoßen ist. Es ist auch gleichzeitig der Grund für die scheinbare Ziellosigkeit, mit der das Generationenraumschiff fliegt.
Gleichzeitig steuert das Schiff das neue Ziel an, die Heimatwelt des Chaliden Akitar. Doch dort erwartet sie eine neue Herausforderung. Das Sternensystem scheint zu einer Art Falle für alle Raumschiffe zu sein. Und wer in sie gerät, dessen Technik funktioniert nicht mehr. Was also tun?
Die Entscheidung, die Ausgaben 521 bis 522 zusammenzufassen beziehungsweise zu überspringen, war die genau richtige. 521 war mehr ein Übergangsheft, in der der SOL ein neues Ziel gegeben wurde. Und die Ereignisse von 522 werden nicht mehr aufgegriffen.
So kann man sich in dieser Ausgabe auf zwei unterschiedliche Geschichten konzentrieren, die zu einer zusammengefasst wurde. Da ist zum einen natürlich der Teil mit der Enthüllung was mit den Emotionauten passiert ist, die einst die SOL steuerten. Hierbei erfährt man weitere Details darüber, wie der Verfall an Bord des Generationenraumschiffes voranging. Ein bitteres Stück Geschichte, welches Peter Terrid allerdings gelungen schreibt.
Gleichzeitig präsentiert der Autor allerdings auch ein Stück Veränderung in der Gegenwart. Dadurch wird klar, wie sehr sich die Präsenz Atlans und der ehemaligen Schlafenden auswirkt. Fabriken werden wieder reaktiviert, und verloren gegangenes Wissen wieder zurückerlangt. Das läuft jedoch nicht ohne Komplikationen ab, da diese Veränderungen sich auch sozial auswirken und so alte Machthaber ihren Einfluss verlieren. Auch hier zeigt sich, mit welch Feingefühl der Autor das beschreibt. Man wird davon förmlich gefesselt.
Horst Hoffmanns Geschichte dient hingegen "nur" dazu, die neue Handlungsebene anzufangen. Es geht nach Chalid und man lernt die Roxharen kennen. Dementsprechend fängt der Autor viele Handlungsstränge an, die in den darauffolgenden Ausgaben dann aufgenommen und weiter gesponnen werden.
Es liest sich auch alles interessant. Vor allem Plots, wie das merkwürdige Verhalten von Y'Man liest sich vielversprechend. Und die Roxharen wirken von der Beschreibung her wie ein abwechslungsweiches Volk.
Doch hat dies auch zur Folge, dass man den Eindruck hat, dass Horst Hoffmanns Anteil an "Emotio-Schock" handlungsarm liest. Es passiert zwar einiges, doch im Vergleich zu Peter Terrid muss man leider auch bemängeln, dass es sich nicht so spannend liest, wie man es sich erhofft hätte. Es fehlt hier das gewisse Etwas, was vermutlich auch damit zusammenhängen kann, dass man im Hinterkopf das Wissen hat, dass es mit der nächsten Ausgabe wieder vorbei ist. Und dementsprechend wird die Handlung wahrscheinlich stark zusammengefasst wiedergegeben.
Der Kritik ungeachtet ist "Emotio-Schock" ein gelungenes Heft, in das man "Reinschauen" sollte.
Fazit:
"Emotio-Schock" ist die erste Ebook-only Ausgabe von "Atlan: Das absolute Abenteuer". Die Autoren sind dieses Mal Peter Terrid und Horst Hoffmann. Peter Terrid erzählt wunderbar eine bittere Geschichte aus der Vergangenheit der SOL, die klar macht, wie viel das Generationenraumschiff verloren hat. Aber ebenso macht der Autor deutlich, wie positiv sich Atlans Anwesenheit auswirkt. Horst Hoffmann hingegen hat die etwas ungnädige Aufgabe, eine pure Setup-Geschichte zu Papier zu bringen. Das liest sich interessant und vielversprechend. Doch am Ende wirkt dieser Teil der Ausgabe verhältnismäßig handlungsarm und vermag nicht ganz zu überzeugen.
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