Flammendes Erwachen: Falling Kingdoms 1
Story:
Es droht Krieg im Königreich des Westens. Und nur Prinzessin Cleo kann das schlimmste verhindern. Sie muss die Magie wiedererwecken. Doch die Zeit läuft ihr davon.
Meinung:
Es gibt wohl kaum eine Fantasy-Sage, die ohne Magie auskommt. Sie ist ein essentieller Bestandteil dieses Genres. Umso interessanter ist, wie Frau Morgan Rhodes dieses Element in ihrem Fantasy-Debüt "Flammendes Erwachen: Falling Kingdoms 1" interpretiert.
Die Autorin lebt in Ontario, Kanada. Als Kind wollte sie schon immer eine Prinzessin sein, allerdings keine hilflose, sondern jemand, die sich zu wehren wusste. Stattdessen wurde sie Schriftstellerin, und hat unter einem Pseudonym bereits mehrere Bücher mit paranormalem Inhalt geschrieben.
Eins existierte das Land Mytica. Friedvoll existierten die Menschen nebeneinander. Doch dann zerbrach es in die drei Königreiche Auranos, Limeros und Paelsia. Jetzt herrschen Gier und Macht, und die verschiedenen Herrschaftsgebiete misstrauen miteinander. Hass und Neid besteht zwischen ihnen.
In diese Welt wird Prinzessin Cleo geboren. Noch herrscht ein brüchiger Frieden zwischen den Reichen. Doch als sie mit ihrem Bruder Magnus nach Paelsia reist, eskaliert die Situation. Ein Krieg zwischen den verschiedenen Reichen steht kurz davor, auszubrechen, und zu allem Überfluss entdeckt die Prinzessin auch noch, dass sie Magie beherrschen kann. Doch wie kann das sein, wenn diese nur ein Märchen ist? Schon bald bricht sie auf, um mehr über ihre Gabe zu erfahren und so vielleicht das schlimmste zu verhindern.
In den USA wird "Flammendes Erwachen" als "Das Lied von Eis und Feuer" für Jugendliche beschrieben. Dieses Lob ist sowohl gut als auch schlecht für die Reihe. Einerseits sind dies ziemlich große Fußstapfen, in die Frau Rhodes tritt. Andererseits scheut sie sich nicht davor, diesem Vergleich gerecht zu werden.
Tatsächlich hat der Debüt-Roman einiges gemein mit George R. R. Martins großer Fantasy-Saga. Da wie dort dreht es sich um Intrigen und um das Bedürfnis der Mächtigen, noch mächtiger zu werden. Und um dieses Ziel zu erreichen, ist ihnen jedes Mittel recht, von einer bloßen Intrige, bis hin zum richtigen Krieg.
Doch wäre es fatal, "Flammendes Erwachen" als eine vereinfachte Kopie des großen Vorbilds abzustempeln. Tatsächlich baut die Autorin genügend eigenständiges Material in die Handlung ein, um exakt dies zu verhindern. Schon allein die Beschreibung und Rolle der Magie in ihrem Buch, sorgt dafür, dass beim Lesen kein Deja Vu aufkommt. Denn die Beschreibung der verschiedenen Essenzen, die eben die Magie bilden, wirkt innovativ.
Jedoch scheitert das Buch an einigen Aspekten. Ein Kritikpunkt ist die teilweise wirklich grauenvolle Schreibweise. Besonders zu Beginn liest die Geschichte klischeehaft und deshalb auch mühevoll. Wenn beispielsweise der Bruder eines Ermordeten einen markerschütternden Schmerzensschrei ausstößt, kann man nur mit den Augen rollen.
Ebenso wirken viele Figuren blass und können nicht überzeugen. Dazu zählt beispielsweise die beste Freundin von Cleo, Mira. Abgesehen von ihrem Status als Bekannte einer der Hauptprotagonisten wird sie nicht weiter ausgebaut, obwohl sie mehrere Male im Buch auftaucht.
Das Fantasy-Debüt von Frau Rhodes hätte besser ausfallen können. Potential ist vorhanden, doch die Fehler sorgen dafür, dass die abschließende Bewertung eben nur ein "Für Zwischendurch" ist.
Fazit:
"Flammendes Erwachen: Falling Kingdoms 1" wird in den USA als "Das Lied von Eis und Feuer" für Jugendlichen bezeichnet. Und Frau Morgan Rhodes tut alles, um diesem Vergleich gerecht zu werden. Allen voran die vielfältigen Intrigen zwischen den Mächtigen der verschiedenen Länder gefallen. Und um gleichzeitig dem Vorwurf einer bloßen Kopie im Vorneherein zu entgehen, hat die Autorin sich auch Eigenständiges einfallen lassen. Vor allem die Art der Magie in ihrem Buch gefällt. Allerdings lassen manche Dialoge den Leser nur die Augen verdrehen, weil sie so klischeehaft klingen. Und so manch Protagonist hätte etwas mehr Tiefe vertragen können.
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