Perry Rhodan Neo 43: Das Ende der Schläfer
Story:
Auf dem Mars gelingt es Betty Toufry telepathischen Kontakt mit den sogenannten Halbschläfern aufzunehmen. Dabei erfährt sie eine atemberaubende Geschichte, die vor fast 50.000 Jahren stattfand. Es geht dabei um fast nicht fassbare kosmische Konflikte, in denen auch die Erde eine wichtige Rolle spielt.
Meinung:
Mit "Das Ende der Schläfer" greift jetzt zum vierten Mal Alexander Huiskes in die Tasten. Dadurch ist er bereits einer der erfahreneren "Perry Rhodan Neo"-Autoren. Und sein letzter Roman Dämmerung über Gorr las sich durchaus vielversprechend.
Auf dem Mars versucht die Telepathin Betty Toufry Kontakt mit den Halbschläfern aufzunehmen. Dies gestaltet sich allerdings etwas schwierig, da sich die tulpenartige Spezies relativ unkommunikativ gibt. Das ändert sich erst, als sich Sid Gonzales mit seinem Kumpel Maurice Hollander in die Höhle transportiert. Sie erzählen eine wirre Geschichte, laut der ein Drache ihren Spacejet zum Absturz brachte. Dieses Ereignis bringt die Halbschläfer dazu, ihre Geschichte zu erzählen.
Vor fast 50.000 Jahren dienten die Santor, so der Name der Spezies, der Allianz. Dies ist eine Organisation, die im großen Ringen gegen den Feind vorging. Die Aufgabe der Halbschläfer war es dabei, störende Materie in ein anderes Universum zu verlagern. Kommandiert wurden sie von einem Goldenen mit dem Namen Ketar. Seine Artgenossin Cyra Abina hatte ein besonders Interesse an den Santor, und beschloss mit diesen zu arbeiten. Als es schließlich in einem Sonnensystem zu einem großen Gefecht kam, stand auch das Leben der Halbschläfer auf dem Spiel.
Bislang war "Perry Rhodan Neo" von dem überbordenden kosmischen Konstrukt der Erstauflage verschont geblieben. Zwar erhielt man hier und da Einblicke in Dimensionen, die den Menschen fremdartig vorkamen. Doch hielten sich diese in Grenzen. Sie wurden zwar erwähnt und dienten auch teilweise als Hintergrund für die Handlung. Jedoch nahmen sie nie solche Ausmaße an, dass sie gleich eine ganze Ausgabe bestimmten. "Das Ende der Schläfer" stellt in dieser Hinsicht also eine Ausnahme dar.
Alexander Huiskes beschreibt eine große, kosmische Geschichte. Man erfährt einiges über das ominöse Ringen, welches den Neo-ES beschäftigt, aber auch interessante Fakten aus der kosmischen Vergangenheit des Sonnensystems. Der Sense of Wonder erfährt somit sein Neo-Debüt.
Und der Autor bemüht sich, seine Figuren ordentlich zu charakterisieren. Viele der Protagonisten der Vergangenheit, wie den erzählenden Santor Phylior oder die Goldene Cyra Abina, werden interessant dargestellt, und sorgen dafür, dass die Handlung im Kopf bleibt. Und dies, ob man es will oder nicht.
Das klingt jetzt übertrieben negativ, doch trifft es leider für den Gesamteindruck dieser Ausgabe zu. Denn es gibt viele Punkte, die einem Leser übel aufstoßen. Viele Handlungsfäden, darunter so mancher mit viel Potential, werden einfach so beendet.
Am auffälligsten ist sicherlich das, was mit Sid und Maurice passiert. Dafür, dass den beiden Figuren mit Zu den Sternen erst kürzlich eine ganze Ausgabe gewidmet wurde, werden sie hier schnell aus der Handlung geschrieben. Sie tauchen auf und lösen die Erzählung der Santor auf. Danach spielen sie keine Rolle mehr. Da fragt man sich wirklich, wieso sie ursprünglich so bedeutsam aufgebaut wurden.
Auch der Zufall, das Conrad Deringhouse und der Naat Toreead auf ein Sonnensystem stoßen, welches für den Verlauf der Handlung bedeutsam ist, wirkt merkwürdig. Hier kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Funktion dieses Plots einzig und allein dazu dient, das unbefriedigende Ende des Romans herbeizuführen. Dass dabei die bekannte Neo-Schwäche mit den abstürzenden Raumschiffen wieder auftaucht, macht diesen Handlungsfaden nicht gerade besser.
Und einen gewaltigen Mangel haben Ausgaben wie die vorliegende: Sie tragen nicht mit dazu bei, dass die Romanübergreifende Handlung vorwärts kommt. Und wenn dann auch noch so eine Geschichte wie die vorliegende erscheint, die im Nachhinein eine Ausgabe sozusagen für null und nichtig erklärt, ist dies für den Leser umso ärgerlicher.
Nachdem die letzten Romane wirklich ordentlich waren, ist "Das Ende der Schläfer" ein Rückfall in alte Zeiten. Am Ende kann man die Ausgabe schweren Herzens "Nur Für Fans" empfehlen.
Fazit:
Trotz vielversprechender Ansätze schafft es Alexander Huiskes mit "Das Ende der Schläfer" nicht, den Leser zu überzeugen. Zwar ist die Charakter-Arbeit des Autoren hervorragend und die Geschichte bleibt einem im Kopf hängen. Doch ansonsten enttäuscht der Roman. Viele Handlungsfäden werden abrupt gestoppt, trotz viel versprechenden Anfangs. Es gibt zu viele Zufälle und erneut stürzen die Raumschiffe schneller ab, als sie eingeführt werden. Dass die Gesamthandlung dabei kaum vorwärts kommt stört einen schon fast nicht mehr.
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