Atherton 01: Das Haus der Macht
Story:
Atherton ist eine ungewöhnliche Welt. Sie besteht aus drei
Ebenen, den Highlands, Tabletop und Flatlands. Und eigentlich darf es zwischen
diesen Wohnbereichen keinen Kontakt geben. Doch der Junge Edgar hält sich nicht
dran. Er klettert die Felswand hoch, die seine Heimat Tabletop von den
Highlands trennt. Und dabei macht er eine unglaubliche Entdeckung: Die Ebenen
nähern sich an! Was für Konsequenzen wird dies für das Leben der Bewohner
haben?
Meinung:
Man unterschätzt gerne, was unsere Kinder schon verstehen können. Selbst vermeintlich komplexe Themen wie Umwelt- -verschmutzung und -zerstörung interessieren sie. Und es gibt auch Schriftsteller, wie Patrick Carman, die mit ihren Geschichten dem Nachwuchs solche Thematiken näherbringen. Wie er es auch mit "Atherton 1: Das Haus der Macht" tut.
Der Autor wurde 1966 in Salem, Oregon, USA geboren. Er studierte an der Willamette Universität und beschloss, nachdem er zwei Geschäfte erfolgreich aufgebaut und verkauft hatte, Schriftsteller zu werden. Seitdem hat er viele Romanreihen für Kinder und Jugendliche geschrieben, wobei er auch die Möglichkeiten des Internets nutzt. "Atherton 1: Das Haus der Macht" ist der Auftakt zu einer Trilogie an Büchern, die bereits alle auf Deutsch vorliegen.
Edgar ist ein Waisenkind. Er weiß nicht, wer seine Mutter war und sein Vater verschwand eines Tages. Aber nicht, ehe er seinem Sohn eine bestimmte Stelle zeigte, wo er etwas für ihn versteckte. Eines Tages beschließt Edgar seinen Arbeitsplatz zu verlassen und das Versteck aufzusuchen. Er findet ein Buch, womit er allerdings nichts anfangen kann, da er nicht lesen kann. Und so bricht er auf, den trennenden Felsen zwischen seiner Heimat Tabletop und den Highlands, wo die Herrscher über Athertron leben, hochzuklettern.
Als er schließlich oben ankommt, trifft er auf den etwa gleichaltrigen Samuel, dessen Vater bei einem angeblichen Unfall ums Leben kam. Sie schließen Freundschaft und können das Buch nach und nach entziffern. Dabei entdecken sie etwas Ungeheuerliches: Die Highlands beginnen in Tabletop zu versinken! Diese Entdeckung machen auch die Machthaber von Atherton. Und sie beschließen alles zu tun, um ihre Macht zu erhalten. Sogar eine Invasion bereiten sie vor. Können die beiden Kinder eine Katastrophe verhindern?
Mit Atherton hat Patric Carman eine ungewöhnliche Welt erschaffen. Sie ist nicht kugelförmig, wie man sich sonst einen Planeten vorstellt, sondern wie ein Kreisel geformt. Die Aufteilung in die drei Ebenen Highlands, wo die Herrscher über diese Welt wohnen und das Wasser entspringt, Tabletop, wo die Arbeiter leben und die unbewohnbaren Flatlands ist einprägsam. So schnell vergisst man nicht, wo man sich befindet. Hinzu kommt auch noch, dass der Autor diese Welt mit zahlreichen Details versah, die sie einzigartig macht. So wächst auf Tabletop eine Frucht, die sehr wichtig für die hohen Herren ist.
Vor allem aber gelingt es Carman eine Geschichte zu schreiben, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Von Beginn an macht er klar, dass Atherton eine künstliche Welt ist, erschaffen von einem verrückten Wissenschaftler, der eine Erde verließ, in der die Umwelt nahezu vollkommen zerstört war. Und jetzt, auf der neuen Welt, machen es die Menschen nicht besser, sondern beginnen mit ihren Fehlern von vorne.
Es kann leicht passieren, dass Autoren ihre Sicht der Dinge dem Leser aufdrängen. Nicht so bei Patrick Carman. Seine Lektion, seine Ansichten schreibt er auf eine unaufdringliche Art und Weise, die man als Leser kaum wahrnimmt.
Auch die Charaktere gefallen. Es gelingt dem Autoren problemlos sie einzigartig zu gestalten, so dass sie sich sofort ins Gedächtnis einprägen. Jede Figur hat eine Eigenschaft, die sie halt zu der Person macht, von deren Erlebnissen man liest. So ist es bei der Hauptfigur Edgar sein Wille herauszufinden, was mit seiner Welt los ist.
"Das Haus der Macht" ist ein sehr guter Auftakt zur Romanreihe. Es macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr. Ein "Klassiker" und natürlich auch ein "Splashhit".
Fazit:
Patrick Carman schreibt mit "Das Haus der Macht" den Auftakt zu seiner Reihe "Atherton". Mit der gleichnamigen Welt hat der Autor eine ungewöhnliche Welt erschaffen, die sich mindestens genauso einprägt, wie auch die gut gelungenen Figuren. Jeder Charakter überzeugt durch eine bestimmte Eigenschaft, die ihn lebendig wirken lässt. Auch lässt die Erzählung einen nicht los. Sie ist äußerst spannend geschrieben.
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