Falsches Spiel
Story:
Dave Ofrion arbeitet für die mächtige Spionagefirma Surveyor Systems. Eines Tages bemerkt er, dass merkwürdige Dinge vor sich gehen. Ein Klient wird entführt, der Leibwächter erschossen. Und schon bald entdeckt der Abhörspezialist, dass jemand in seiner Firma ein falsches Spiel spielt. Deshalb muss er fliehen, denn der Verantwortliche hat es auf sein Leben abgesehen.
Meinung:
Man soll ein Buch ja nicht nach dem Cover beurteilen. Meistens will man damit ausdrücken, dass eine Geschichte besser ist, als es die Titeldarstellung vermuten lässt. Dass es auch umgekehrt gilt, kann man anhand von "Falsches Spiel" feststellen.
Geschrieben hat diesen Jugend-Thriller der Franzose Michel Honaker. Er wurde 1958 in Mont-de-Marsan geboren und fing mit 19 Jahre an zu schreiben. Seine Werke lassen sich nicht auf ein Genre eingrenzen. So schreibt er neben Biographien berühmter Komponisten auch Science Fiction-Romane oder, wie in diesem Fall, Thriller. "Falsches Spiel" ist sein Deutschland-Debüt.
Dave Ofrion ist ein merkwürdiger Mensch. Er fühlt sich dann am wohlsten, wenn er andere belauschen kann. Und so ist er ein Spezialist, was die entsprechende Technologie angeht. Er arbeitet für die Spionagefirma Surveryor Systems.
Doch eines Tages läuft etwas schief. Er und sein Partner beobachten einen Klienten, als jener plötzlich entführt wird und der Leibwächter erschossen wird. Schnell findet Dave heraus, dass der Auftraggeber für diese Tat aus der Firma stammen muss. Und so macht er sich zur wandelnden Zielscheibe, denn die Verantwortlichen wollen ihn tot sehen. Deshalb bleibt ihm nichts anders übrig, als zu fliehen.
Das Cover des Buches sieht wirklich vielversprechend aus. Man sieht eine Silhouette, die in einer Blutpfütze tritt und eine Pistole hält. Sie befindet sich in einem grauen Foto, auf dem eine verlassene Seitenstraße zu erkennen ist. Ausgehend von dieser Darstellung ist man fast versucht zu glauben, dass der Inhalt dann eigentlich nicht schlecht sein kann.
Doch weit gefehlt. Was Michael Honaker schreibt, spottet eigentlich jeder Beschreibung. Die Geschichte wirkt unausgegoren und undurchdacht. Spannung will keine aufkommen.
Das Problem fängt schon mit dem Protagonisten an. Davie Ofrion wirkt an keiner Stelle wie ein glaubwürdiger Held. Zwar versucht der Autor, dessen flache Persönlichkeit durch einen Elternkonflikt aufzubessern. Doch wirkt dies wie an den Haaren herbei gezogen. Der Autor versucht erst gar nicht, diesen Konflikt aufzubauen. Er lässt es stattfinden und gut ist.
Überhaupt wirkt das Buch mit 172 Seiten sehr dünn und die Geschichte deswegen auch sehr gehetzt. Honaker beschränkt sich beim Schreiben auf das allernötigste, und selbst das ist nicht ausreichend, um das Maximum aus der Seitenanzahl herauszuholen.
Besonders schlimm wird es am Ende, als eine Wendung die nächste jagt. Und eine wirkt unglaubwürdiger als die nächste. Denn keine einzige von ihnen wird in irgendeiner Art und Weise aufgebaut. Sie geschehen einfach, frei nach dem Prinzip, dass man den Leser überraschen will und dabei auf Logik oder Spannungsaufbau keinen Wert gibt.
Und so enttäuscht "Falsches Spiel". Da es nichts gibt, das für den Roman spricht, erhält dieser folgerichtig auch die Bewertung "Keine Empfehlung".
Fazit:
"Falsches Spiel" ist das Deutschland-Debüt von Michael Honaker. Leider ist jenes gründlich danebengegangen. Die Geschichte wirkt unausgegoren und nicht sehr durchdacht. Der Protagonist wirkt blass und flach, und das Ende übertrifft sich in Sachen unglaubwürdigen Wendungen ständig selbst. Ein enttäuschender Roman.
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