Drachen
Story:
Willst du einen Drachen besitzen? Wissen, wie man sie pflegt und auf ihnen reiten kann? Dann wäre dieses Buch genau das richtige.
Meinung:
Drachen sind in der Literatur ein immer wiederkehrendes Thema. Diese Echsen tauchen in vielerlei Form auf und haben seit Jahren von ihrer Faszination nichts verloren. Mit "Drachen" beschäftigt sich Joseph Nigg nun mit der Frage, wie man diese Kreaturen am besten halten kann. Denn laut ihm existieren sie wirklich.
Es ist unklar, wer hinter Joseph Nigg steckt. Sein erstes Werk war "Drachen und andere Sagengestalten", und außer diesem und dem vorliegenden Buch sind keine weiteren Werke von ihm bekannt. Er selbst bezeichnet sich als Herausgeber, der die Texte des Drachologen John Topsell zusammengefasst hat. Die Zielgruppe des Bandes sind dabei eindeutig die Kinder.
Anfänglich geht Herr Topsell auf die Frage ein, inwieweit ein Drache ein geeignetes Tier für den Leser wäre. Das eigentliche Herzstück ist der darauffolgende zweite Teil. In diesem beschäftigt sich der Autor mit den verschiedenen Drachenarten. Im Anschluss geht es um das Thema "Der perfekte Drachenhalter", gefolgt von einem Abschnitt, in dem es sich alles um das Training dieser Wesen dreht. Und am Ende steht die Beziehung zwischen Drachen und der Öffentlichkeit im Mittelpunkt.
Unterstützt werden die Texte durch die Illustrationen von Dan Malone. Er ist Brite, der für Computer Spiele und Abbildungen jeglicher Art arbeitet. Zu seinen Lieblingskünstlern zählen unter anderem Vermeer, Frank Franzetta oder Jack Kirby.
Seine Illustrationen sind dann auch der eigentliche Grund, sich dieses Buch zu kaufen. Sie strotzen vor Ideen und Kreativität, was man an den Darstellungen wie zum Beispiel den verschiedenen Drachenarten oder normalen Alltagsszenen, wie beispielsweise dem "Gassigehen" deutlich erkennen kann. Dabei weisen die Zeichnungen eine Liebe zum Detail auf, was man besonders bei den unterschiedlichen Kreaturen sieht.
Dabei hält er sich genau an den Text. An keiner Stelle weicht er von den Informationen ab, die man liest. Sogar die kleinsten Einzelheiten, wie die farblichen Darstellungen eines europäischen Standarddrachens, variieren nicht. Gleichzeitig bringt er auch Abwechslung rein, in dem er beispielsweise die Illustrationen abwechslungsreich gestaltet.
Der Künstler ist also ein Kaufgrund, doch wie sieht es mit dem Autoren aus? Dieser ist leider im Vergleich enttäuschend. Das angeblich so umfangreiche Wissen, über welches Topsell verfügt, wirkt oberflächlich. Er handelt alle Punkte schnell und kurz ab. Das merkt man beispielsweise an Themen wie "Ausbildung kleiner Drachen". Hier reißt er nur die wichtigsten Aspekte kurz an, um sich dann sofort dem nächsten Thema zu widmen. Es entsteht ein gehetzter Eindruck.
Gleichzeitig werden auch immer diverse Anmerkungen in den Text eingefügt, die mit dem Thema nur am Rande zu tun haben. Sie sind interessant, zweifelslos. Nur erweitern sie das Geschriebene nicht. Informationen wie beispielsweise, dass in der spanischen Stadt Tarascon ein Fest stattfindet, bei dem drei Männer die sechs Beine einer Nachbildung des Drachen Tarasque bei einer Prozession bilden, tragen nichts zum Haupttext bei. Es bleibt unklar, wieso der Autor diese Zettel mit eingebaut hat.
"Für Zwischendurch" ist der Band durchaus zu empfehlen. Doch ansonsten sollte man besser die Finger von lassen.
Fazit:
Joseph Niggs, beziehungsweise John Topsells "Drachen" beschäftigt sich den titelgebenden Kreaturen. Umfassend gehen die Autoren auf sie ein und werden dabei von Dan Malone wunderbar unterstützt. Seine Illustrationen sind das Highlight des Bandes, was man von den Texten nicht behaupten kann. Diese wirken oberflächlich und die Anekdoten, die eingestreut werden, können nicht wirklich überzeugen.
|