Null Null Hotdogs - 1: Ufo-Alarm!
Story:
Als die Freunde Robbi, Mäx, Conrad und
Jian-Dong nichts ahnend durch den Park schlendern, staunen sie nicht
schlecht, als ihnen ein merkwürdiges Handy vor die Füße fällt. Es
kam direkt vom Himmel! Noch bevor sie wissen, wie ihnen geschieht,
finden sie sich in einem Kampf gegen Schuldirektorenmonster und
mutierte Schwerstern wieder. Die Neu-Geheimagenten Null-Null Hotdogs
haben einen ersten Einsatz zu meistern - Ufo-Alarm!
Meinung:
Zeichentrickserien für Kinder gibt es unzählige. Sind einige noch sehr realistisch gehalten, rutschen andere stark in die Welt des Absurden ab. Etwa so könnte man auch die Reihe "Null-Null Hotdogs" vom erfolgreichen Kinderbuchautor Thomas C. Brezina einordnen. Zwar deckt er ein breites Spektrum mit seinen Büchern ab, doch eine solche Serie ist auch für ihn Neuland. Er lässt seine Protagonisten durch Zufall zu "ganz normalen" Spezialagenten werden. Und damit es denen nicht zu langweilig wird, müssen sie auch sofort als Ufo- und Alien-Abwehr-Trupp herhalten. Und wer hätte das gedacht: Die Zentrale des Bösen scheint die Schule der vier Jungs zu sein! Doch sie müssen schnell handeln - denn schon bald scheint ihre ganze Verwandtschaft verrückt geworden zu sein!
Es ist unschwer erkennbar, dass diese Reihe auf Jungen abzielt. Wie sonst lässt sich erklären, dass Mädchen hier eine Bedrohung für die ganze Stadt und - vielmehr noch - für die Jungs darstellen? Brezina spielt klar mit den Interessen des männlichen Publikums und den ganz alltäglichen Problemen derer - natürlich abgesehen von den Aliens!
Wenn die vier Jungs mit ihren zwei Hunden durch den Park durch den Park bummeln und wieder darüber nachdenken, wie sie denn die Schule am besten schwänzen und ihre Lehrer schikanieren können, ist das eigentlich schon ein Wunder. Denn unterschiedlicher könnten sie nicht sein: Der schlaue und ordentliche Conrad, dessen genaues Gegenteil: Robbi und dessen kleiner Bruder Mäx und der von seiner Mutter rundum behütete Jian-Dong. (Im Erstgenannten hat sich Brezina wohl auch selbst verewigt: Conrad ist sein zweiter Vorname.) Doch wie sich schnell herausstellt, sind die Jungs ein unschlagbares Team, bei dem jeder der Jungs seine Qualitäten - welch Überraschung - einbringen kann.
Wie schon eingangs angedeutet ist dies kein Kinderbuch im klassischen Sinne, man könnte vielmehr glauben, es sei eine Adaption einer Fernsehserie. So ist es auch nicht unbedingt verwunderlich, dass es keine wirklich großartige Handlung gibt. Kommissar Zufall hat wieder einmal mächtig zugeschlagen - das Buch ist eine Aneinanderreihung vieler Vorkommnisse, die nur wenig nachvollziehbar eine Storyline bilden. Noch enttäuschender ist es, dass die erste Hälfte des Buches sich rein mit der Vorstellung der vier Charaktere und deren Umfeld beschäftigt. Und das auf sehr uninspirierte Art nach dem Motto "Ins Wohnzimmer am Morgen geschaut". Dies hätte spannender geschehen müssen und optimaler weise mit dem Geschehen im Rest des Buches verbunden werden können. Der Umfang von 136 Seiten und eine sehr große Schriftart lassen es nicht zu, dem Ganzen so viel Platz zuzustehen. Insgesamt beinhaltet das Buch weniger
Handlung als in einer 10-minütigen Folge im TV abgehandelt
wird.
Ein echter Augenschmaus hingegen ist die Gestaltung. Auch hier ist die Parallele auf Trickserien unverkennbar: Comichafte und knallbunte Cover sprechen die Zielgruppe mit Sicherheit mehr an, als die klassischen Illustrationen mit recht großen, einheitlich gefärbten Flächen. Dies war zumindest in der ersten Auflage der Reihe, die vor mehreren Jahren erschienen ist, der Fall. Jetzt, 2011, wurde die komplette Serie neu aufgelegt und hat auch innen ein frisches Gewand bekommen: Auch hier begrüßen den Leser aufwendig gestaltete Illustrationen und etwas Einmaliges: Der SchneiderBuchVerlag hat sich dazu entschieden, Soundwords in der Geschichte auch als solche darzustellen. Für erfahrene Leser sehr ungewohnt, die Zielgruppe dürfte es freuen. Mit mehreren Dutzend Schriftarten hat man tief in die Fontkiste gegriffen. Zudem sind die Kapitel gekürzt und die Geschichte lädt mit einer einfachen Quizfrage am Ende eines jeden Buchabschnittes zum Mitmachen ein. Bei der Überarbeitung wurde nicht immer die aktuelle Rechtschreibregelung beachtet, sodass sich vor allem Abtrennungsfehler wiederholt finden lassen.
Das Ende des Bandes bildet eine kleine Auflistung aller Charaktere mit dem Titel "Was weiter geschah". Hier ist all das niedergeschrieben, was sich in der Geschichte selbst nach dem Ende befindet. Die Aufteilung nach Personen ist aber unnötig, ein kleiner Abschlusstext hätte es auch getan.
Fazit:
Ein Auftakt einer Reihe, die nicht
durch inhaltliche Stärke punkten kann, dafür aber durch ihre
interessante und innovative Aufmachung. Für die kleinen Fans von
abgedrehten Zeichentrickserien genau das Richtige. Wer mehr erwartet,
sollte die Finger davon lassen.
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