Teuflischer Held
Story:
Eigentlich geht es Cadel gut. Er lebt endlich mit normalen Eltern zusammen, kann regelmäßig seine geliebte Sonja sehen und studiert Informatik. Doch dann beginnt jemand sein Leben einen Teil nach dem anderen zu sabotieren. Und alle Hinweise deuten auf eine bestimmte Person hin: Prosper English, seinen Vater!
Meinung:
"Teuflischer Held" ist der Abschluss der Trilogie rund um das junge Genie Cadel. Er ist der Sohn des ebenso intelligenten wie gefährlichen Prosper English, eine Tatsache, die er erst vor einiger Zeit erfuhr. Für einige Zeit wurde er daraufhin erzogen, das Erbe über ein Verbrecher-Imperium anzutreten. Doch vor allem dank des Einflusses von Sonja, einem hochintelligenten Mädchen in einem schwerbehinderten Körper, konnte er sich zum Guten wandeln.
Bald darauf schloss er sich einem Team von anderen Genies an, um gegen den Kopf des Imperiums, der angeblich sein Vater sein sollte, vorzugehen. In diesem Team fühlte er sich wohl, doch gleichzeitig hatte er auch Gewissensbisse. Denn dessen Existenz war geheim und so musste er Saul und Fiona, den beiden einzigen Erwachsenen, die sich aufrichtig für ihn interessierten, belügen. Später stellte sich dann auch noch heraus, dass ein Maulwurf im Team war, der für Prosper English arbeitete, welcher gegen Ende des Buches aus dem Gefängnis entkommen konnte.
Seitdem ist einiges an Zeit vergangen, und für Cadel läuft es wieder super. Er geht gemeinsam mit Sonja auf eine normale Universität und studiert Informatik um, wie er selber sagt, einen anderen Blickwinkel zu erhalten. Er lebt bei Saul und Fiona, die inzwischen geheiratet haben. Doch dann geschehen mehrere Anschläge auf sein Leben und seine Umgebung. Der Rollstuhl von Sonja, hochmodern, wird beispielsweise so manipuliert, dass er außer Kontrolle gerät. Diese Ereignisse entmutigen Cadel jedoch nicht, sondern spornen ihn nur noch mehr an. Er will den Kampf gegen Prosper English aufnehmen, denn nur der kann hinter allem stecken. Doch je weiter sich dieser Konflikt entwickelt, desto mehr blitzt der alte Cadel auf, der auf andere Leute nur wenig Rücksicht nimmt, in seinem Bestreben ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wie weit wird er in seinen Bemühungen gehen?
Mit "Teuflischer Held" liefert Catherine Jinks den besten Roman der gesamten Trilogie ab. Dabei greift sie auf Plot-Elemente und Figuren der Vorgänger-Bücher zurück, so dass es zu dem einen oder anderen Wiedersehen kommt. Geschickt fängt sie den Leser so ein, dass er vor lauter Spannung mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören kann.
Natürlich ist es vor allem Cadel, der einen am meisten interessiert. Und vielleicht zum ersten Mal im Laufe der Romane erlebt man einen Protagonisten, der ausnahmsweise mal nicht in illegalen Aktivitäten verstrickt ist oder sonstige außergesetzliche Dinge tut. Scheinbar tut es ihm besonders gut, denn er ist wirklich glücklich. Doch dieses Idyll wird jäh zerstört und es beginnt eine bedenkliche Entwicklung. Immer mehr kommt der Cadel zum Vorschein, wie man ihn aus dem ersten Buch her kennt: Berechnend und ohne Rücksicht auf Verluste setzt er alles daran, seinen Plan und seine Rache durchzusetzen.
Gleichzeitig wird er jedoch immer mehr in die Ecke gedrängt. Denn auch dies ist ein Novum für ihn: Nicht er hat das Heft der Handlung in der Hand, sondern sein Vater. Anstatt zu agieren ist er gezwungen zu reagieren. Und so gerät er ein um's andere Mal ins Schwimmen.
Zu den Figuren, die eine Wiederkehr feiern können, gehört auch Gazo, der junge Mann mit dem umwerfenden Körpergeruch. Doch genauso wie Cadel hat er eine Fortentwicklung gemacht und kann sein Problem wesentlich besser kontrollieren. Er muss nicht mehr den Schutzanzug tragen, der ihn von der Außenwelt isoliert. Und so etwas zu lesen ist besonders schön, da dadurch deutlich wird, dass Frau Jinks wirklich alle Figuren weiterentwickelt hat.
Damit ist "Teuflischer Held" ein sehr schön gelungener Abschluss.
Fazit:
"Teuflischer Held" ist der sehr gut gelungene Abschluss aus der Feder von Catherine Jinks. Es gelingt der Autorin ohne Probleme, das Buch zum Besten der gesamten Trilogie zu machen. Die Spannung steigt von Seite zu Seite und man erlebt einen Cadel, der stellenweise sehr an seine Darstellung aus "Teuflisches Genie" erinnert. Aber auch die anderen Figuren wurden sehr schön weiterentwickelt. Daher ist dieser Roman ein absoluter Klassiker!
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