Spielekonsolen und Heimcomputer
Story:
Als Anfang der 70er Jahre mit dem Magnavox Odyssey die erste Spielekonsole fürs Heim in den Handel kam, hätte man wohl nicht gedacht, dass diese elektronischen Spaßmacher sich so lange halten. Auch jetzt, mehr als 30 Jahre später, gibt es sie in verschiedensten Formen. Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen.
Meinung:
Spätestens mit dem "Wii" und dem "DS" sind Spielekonsolen endgültig im Alltag angekommen. Diese Millionenseller sind aus dem Haushalt praktisch nicht mehr wegzudenken und begeistern Menschen unterschiedlichsten Alters. Dabei ist das Prinzip dieser elektronischen Spaßmacher eigentlich schon ein uraltes. Das erste Spiel gab es bereits 1959, und die erste, für den Haushalt gedachte Konsole seit den späten 70ern. Seit damals hat sich einiges getan, und Winfried Forster gibt mit seinen "Gameplan"-Büchern eine Übersicht über die Geschichte dieses Zeitvertreibs.
Der Autor kennt sich mit der Materie aus. Denn Winfried Forster hat Zeit seines Lebens mit Computer- und Videospielen zu tun gehabt. Von Beruf aus war er nämlich Autor vieler verschiedener Fachmagazine. Er war leitender Redakteur bei der inzwischen eingestellten "Power Play", Mitbegründer der ebenfalls nicht mehr existenten "Video Games" und Leiter der "Maniac", die man heute unter dem Namen "M!Games" im Handel kaufen kann. Mit den "Gameplan"-Büchern bringt er seit 2002 Publikationen heraus, die sich speziell mit der Welt der elektronischen Games beschäftigt.
"Spielekonsolen und Heimcomputer" war das erste Buch, dass er damals in den Handel brachte. Eine erweiterte Neuauflage erschien 2005 und auch 2009. Letztere ist Gegenstand dieser Rezension. Insgesamt über 400 verschiedene Geräte werden dabei vorgestellt. Dazu zählen Exoten wie das "Watara Supervision", Klassiker wie der "SEGA Mega Drive" oder aktuelle Konsolen wie der "Nintendo DS".
Dabei versucht Herr Forster sein Buch nicht nur für die sogenannten "Core-Gamer" zu gestalten, sondern auch für Neueinsteiger zu schreiben. Für diese erklärt er die Grundlagen der Videospiele-Welt. Er stellt die verschiedenen Speichermedien vor, die im Laufe der Jahre benutzt wurden, und gibt eine Einführung, wenn es zu einem Generationen-Wechsel bei der Hardware kommt. Hier erläutert er detailliert, zu welchen Veränderungen es gekommen ist. Das Herzstück dieser Publikation sind jedoch die Seiten, in denen die einzelnen Geräte vorgestellt werden. Dabei bespricht er die Systeme je nach ihrer Verbreitung unterschiedlich ausführlich. Die Exoten erhalten mindesten eine Seite, die bekanntesten Geräte bis zu 6. In knapper und doch informativer Art und Weise erklärt er die jeweilige Geschichte, von Anfang bis zum Ende. Gleichzeitig liefert er auch einen Blick auf die Anzahl der verkauften Geräte und der verkauften Spiele, sowie auf das dazugehörige Speichermedium. Auch gibt es eine tabellarische Übersicht über die jeweilige Entwicklungsgeschichte, die sehr informativ geraten ist. Qualität und Auswahl werden graphisch in Form von bis zu fünf ausgefüllten Sternen dargestellt.
Jene werden aus der Anzahl an Spielen und den jeweils vertretenen Genres errechnet. Dabei ist jedoch unklar, wieso manche Geräte volle fünf Sterne erhalten, und andere nicht. So erhält beispielsweise Nintendos "Game Boy" bei 1.200 Spielen "nur" 4 1/2, was doch etwas komisch wirkt. Hier hätte Herr Forster die Bewertung transparenter gestalten sollen, denn so wirkt sie etwas willkürlich.
Graphisch gesehen ist das Buch phänomenal. Jede Konsole ist durch mindestens einer Abbildung dargestellt, manchmal sogar mit Screenshots von einem dazugehörigen Spiel. So kann man sich ohne Probleme einen guten Eindruck von der jeweiligen Leistungsfähigkeit des Gerätes machen.
Schade ist, dass mit 27,80 Euro das Buch einen recht happigen Preis hat. So dürften interessierte Leser eher abgeschreckt als angelockt werden.
Fazit:
Mit "Spielekonsolen und Heimcomputer" liefert Winfried Forster eine umfassende Übersicht über die Geschichte dieser elektronischen Spaßmacher ab. Zu jeder Konsole werden ausführliche Informationen und Fakten gegeben, und nicht nur Hardcore-Gamer sondern auch Neueinsteiger dürften ihren Spaß an diesem Buch haben. Leider ist die Bewertung der Qualität und Auswahl intransparent geworden und daher nicht ganz nachvollziehbar. Auch ist der Preis etwas hoch geraten. Dennoch sollte man ruhig zugreifen.
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