Feuerkind
Story:
Charlie und ihr Vater sind nicht wie andere Menschen. Charlie kann mit ihren Gedanken Feuer entzünden und ihr Vater kann Menschen gedanklich so beeinflussen, dass sie Dinge tun, die er ihnen vorschreibt. Genau diese Fähigkeiten machen sie für die "Firma" so interessant und es beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod. Charlie hat ihren Eltern versprochen, dass sie die Fähigkeit nie anwenden wird, denn sie kann Menschen damit töten und noch nicht richtig mit ihr umgehen. Gilt dieses Versprechen aber noch, wenn die Eltern oder sie selbst in Gefahr sind?
Meinung:
Von vornherein lässt sich sagen, es ist nicht Kings schlechtester aber auch nicht sein bester Roman. Jedoch ist die Handlung spannend und hält den Leser bei der Stange.
Die Fähigkeiten, die Charlie und ihre Familie haben, kommen nicht von ungefähr. Ihre Eltern waren in ihrer Jugend Probanden bei einem sehr merkwürdigen Experiment. Es wurde ihnen ein Stoff namens "Lot Sechs" gespritzt. Ein Geheimdienst, der als "Die Firma" bekannt ist, gab dieses Experiment in Auftrag und überwachte es. Das Mittel scheint das Erbgut geändert zu haben, sodass die Fähigkeiten bei Charlie wesentlich ausgeprägter sind als bei ihren Eltern. Sicherlich ist die Annahme von solchen Experimenten interessant und so manch ein Leser kann sich wohl vorstellen, dass es so etwas Ähnliches irgendwo wirklich gibt.
Mit Charlie und ihrem Vater leidet man das ganze Buch über. Vor allem das kleine Mädchen hat es dem Leser angetan. Sie kann nichts für ihre Gabe, muss jedoch vor Killern flüchten. Die Firma will die beiden fangen, um weitere Experimente durchzuführen. Sie wollen testen, wie diese Gaben funktionieren und wie weit sie gehen. Charlie ist immer darauf bedacht, nichts Unrechtes zu tun und ihren Daddy zu schützen. Diese kindlichen Gedankengänge lassen sie sehr sympathisch erscheinen. Sie ist kein dummes Kind, nein, sie ist sehr schlau. Aber in ihrer Verzweiflung lässt sie sich manchmal leicht um den Finger wickeln. Die Firma nimmt keine Rücksicht auf Verluste, sie geht radikal und brutal zu Werke. Charlie ist immer zwischen "ich kann mich wehren" und "ich will keinen verletzten" hin- und hergerissen. Dieser innere Kampf zieht sich durch das ganze Buch und zeigt doch, wie schwer es ist, eine besondere Gabe zu besitzen.
Manche Stellen sind leider etwas in die Länge gezogen, was sehr schade ist, da darunter der Spannungsbogen leidet. An sich ist die Geschichte sehr spannend geschrieben, jedoch verpasst King an einigen Stellen den Einsatz. Am Ende nimmt das Buch eine recht unerwartete Wendung. Allerdings ist der Schluss des Buches ein wenig schade. Es wird auf einen großen Knall hingearbeitet, den es auch gibt, jedoch erhält der Leser keine vollkommene Auflösung. Sicherlich ist das Ende so geschrieben, dass man sich denken kann, wie es weiterging, es wäre aber interessant gewesen, noch einige Sätze darüber zu lesen.
Fazit:
Ein gutes Buch von King. Die Handlung ist spannend, hat allerdings ein paar kleine Schwächen. Die Charaktere sind sehr sympathisch beschrieben.
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Stephen King
Feuerkind
Firestarter
Übersetzer: Harro Christensen
Erscheinungsjahr: 2007
Autor der Besprechung:
Sabine Hut
Verlag:
Heyne Verlag
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-453-43273-4
559 Seiten
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