Welt in Angst
Story:
Der Millionenerbe George Morton kommt einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur: die Umweltorganisation NERF die er mit großen Summen unterstützt, macht gemeinsame Sache mit Ökoterroristen. Ganz Kalifornien wollen sie unter einem Zunahme begraben und in der Antarktis ein gewaltiges Eischef absprengen-um die Aufmerksamkeit der Medien auf die von der Nerv organisierte Klimakonferenz zu lenken. Wird Morton dieses schrecklichen Aktionen verhindern können?
Michael Crichton hat sich einem Thema gewidmet, das kaum relevanter, kaum brisanter und das emotional auch kaum aufgeladener sein könnte: der globalen Erwärmung.
Meinung:
Crichton weiß in seinen Romanen immer zu überraschen. Seine Charaktere sind normale Menschen. Diese normalen Menschen werden in Situationen versetzt in denen sie an ihre eigenen Grenzen gehen müssen. Dadurch fällt es dem Leser leicht, sich mit diesen Charakteren zu identifizieren. Auch wenn auf dem Buchrücken der Millionenerbe Morton als der Held des Romans eingeführt wird, ist es letztendlich sein Anwalt der alle Abenteuer überstehen muss. Dass dieser dabei einige Blessuren einstecken muss ist fast schon selbstverständlich und macht diesen Charakter nur um so sympathischer.
Ungewöhnlich für einen Wissenschafts Roman, ist die Tatsache dass der Autor vielfältige Belege für die darin aufgestellten Behauptungen vorlegt. Dem Roman liegt ein ganzes Glossar bei. Crichton war sich des Problems bewusst, das er als amerikanischer Autor, der Zweifel an der globalen Erwärmung aufkommen lässt, die im Buch genannten Thesen beweisen musste. Er macht in seinem letzten Kapitel klar, dass er die globale Erwärmung nicht verleugnet. Er möchte aber seine Leser dazu bewegen, alles was Umweltschutzorganisationen und die Massenmedien publizieren aktiv zu hinterfragen. Genau dies wird im Verlauf des Romans auch immer wieder von den Akteuren getan.
Insgesamt ist dieser Roman spannend geschrieben. Er hat aber auch so seine Längen. Dies gilt insbesondere für die Passagen in denen Chrichton seine Akteure lange Zwiegespräch führen lässt, in denen Beweise und Gegenbeweise für die globale Erwärmung vorgelegt und diskutiert werden. Ein wenig fällt dabei negativ auf, dass er dabei meistens die Charaktere gewinnen lässt, die sich gegen eine globale Erwärmung aussprechen. Dass zudem die Umweltschützer als Radikale dargestellt werden, verschärft das Gefühl, dass der Autor etwas zu sehr in eine Richtung argumentiert. Der Versuch dies zwar durch seinen Romanhelden auszugleichen, der immer wieder die Argumente der Gegenseite zu hinterfragen sucht. Doch das wirkt in vielen Teilen bemüht.
Trotzdem: Chrichton gelingt es, dass bei den Lesern aktive Zweifel an dem Entstehen was die Medien und die Umweltschützer seit Jahren propagieren. Gibt es wirklich eine globale Erwärmung? Die Hinweise scheinen eindeutig zu sein. Und dennoch legt der Roman einige Fakten vor, die genauso eindeutig zu sein scheinen. Und vielleicht ist es sogar gut so, dass alle Fakten hinterfragt werden. Und vielleicht würden weniger Zweifel an den Intentionen des Autoren aufkommen, wenn dieser nicht gerade aus den USA kommen würde. Eben jenem Land, dass das Protokoll zur Minimierung von Treibhausgasen nicht ratifiziert hat. Egal wie es ist, dieser Roman wird sicher viele kontroverse Diskussionen auslösen.
Fazit:
Ein Thriller zu einem kontroversen Thema, der mit Sicherheit auch kontroverse Diskussionen auslösen wird.
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Michael Crichton
Welt in Angst
State Of Fear
Übersetzer: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Erscheinungsjahr: 2005
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Blessing
ISBN: 3-8966-7210-X
580 Seiten
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