Tripods. Die dreibeinigen Herrscher: Die komplette Saga
Story:
Die Erde wird von den Tripods beherrscht. Das sind riesige, metallische Maschinen, von denen kein Mensch weiß, was in ihrem Inneren vor sich geht. Doch es gibt einen Widerstand. Und der will die Invasoren vertreiben.
Meinung:
Ich habe in den 80er Jahren diverse, verschiedene Fernsehserien gesehen. Darunter auch "Die dreibeinigen Herrscher". Erst Jahre später fand ich heraus, dass diese Reihe auf einer berühmten Romanreihe basierte, die von John Christopher geschrieben worden sind. Jetzt ist im Piper-Verlag eine Sammelausgabe aller vier Geschichten erschienen. Wobei diese parallel dazu auch als limitierte Hardcover-Edition im Cross Cult-Verlag herauskam, wo es zusätzlich auch noch Illustrationen des bekannten Comickünstlers Timo Wuerz gab.
Der Autor wurde 1922 in Huyton, Lancashire, England geboren. Sein richtiger Name lautet Sam Youd, wobei er für seine Bücher diverse Pseudonyme verwendet hat. Er hat viele Bücher und Kurzgeschichten geschrieben, von denen einige für Film und Fernsehen adaptiert wurden. Er verstarb mit 89 Jahren im Jahr 2012.
Die Menschheit ist versklavt worden. Sie existieren nur noch, um den neuen Herrschern der Erde zu dienen. Diese treten immer in Form von riesigen, dreibeinigen Maschinen auf. Einmal im Jahr kommt es zu einer Veranstaltung, wo den Jugendlichen eine spezielle Haube angepasst wird, die ihren freien Willen einschränkt und sie so damit zu Erwachsenen macht.
Auch für Will nähert sich der Tag, an dem er die Kappe erhält. Doch dann wird er von einem Erwachsenen angesprochen, der sich als jemand ausgibt, dessen Kappe eine Fehlfunktion hat und ihn angeblich verrückt gemacht hat. In Wahrheit jedoch gehört er zum Widerstand an und rekrutiert den Jungen. Der bald darauf von zu Hause abhaut und sich schon schnell als eine der wichtigsten Mitstreiter entpuppt.
Vier Bücher sammelt dieser Band. Damit ist die Originaltrilogie enthalten, als auch der Jahre später erschienene Prolog zur Serie. Es ist jede Menge zu lesen. Doch Langweile kommt dabei nicht auf.
Im Gegenteil: John Christopher schreibt Geschichten, die einen langsam in ihren Bann ziehen. Der Autor lässt sich Zeit, die Welt, in der die Story stattfindet, aufzubauen. Es handelt sich um eine vorindustrielle Realität, bei der man nach und nach feststellt, dass diese bewusst von den Dreibeinern erstellt worden ist. Eine beunruhigende Feststellung, die der Autor entsprechend aufgebaut hat.
Hervorragend ist die Charakterisierung der Figuren. John Christopher schreibt realistische Hauptfiguren, wie zum Beispiel Henry. Dieser ist zu Beginn eine antagonistische Figur, wobei diese Darstellung nach und nach aufgeweicht wird und er am Ende ein richtiger Protagonist ist, dessen unsympathischen Charakterelemente nur daran lagen, dass man ihn nicht gut genug kannte.
Wiederholt baut der Autor außerdem Szenen ein, die zeigen, wie sehr sich die Welt in dem Roman von der unsrigen unterscheidet. Es sind Passagen, in denen die Hauptcharaktere auf Elemente unserer Gegenwart stoßen, die für sie allerdings fremd sind. Es ist ein starker Kontrast, der einem beim Lesen eine Gänsehaut verursacht.
Ebenso gibt es auch im zweiten Buch Szenen, in denen man mehr über die Invasoren erfährt. Auch hier verzichtet der Autor auf eine allzu platte Darstellung. Er lässt sie vollkommen fremdartig wirken, macht dabei auch klar, dass sie die Gegenspieler der Helden sind und schafft es trotzdem so etwas wie Sympathie für sie zu erwecken.
Auch der Prolog zur Romantrilogie liest sich hervorragend. Auch hier hat man wieder das Gefühl einer Gänsehaut, wenn man liest, wie die außerirdischen nach und nach die Menschheit unter ihre Kontrolle bringen. Die Hilflosigkeit der Menschen und der Hauptfiguren ist furchteinflößend.
Dieser Band ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
Piper präsentiert mit "Tripods - Die dreibeinigen Herrscher" einen Klassiker. Geschrieben von John Christopher versammelt das Buch alle von dem Autoren geschriebenen Romane unter einem Deckel. Die Geschichte ist spannend und die Charakterisierung der Figuren hervorragend. Die Unterschiede zwischen der Welt, in der die Handlung stattfindet, und der unsrigen wird deutlich hervorgehoben, derweil die Invasoren selbst differenziert dargestellt werden.
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