Codex Alera 5: Die Befreier von Canea
Story:
Gemäß einer Vereinbarung, die Tavi von Calderon mit den Canim geschlossen hat, begleitet er sie zurück in ihre Heimat. Doch dort steht es nicht zum Besseren. Denn die insektoiden Vord haben sich dort verbreitet und stehen kurz davor, das Volk auszulöschen.
Meinung:
Mit "Die Befreier von Canae" liegt jetzt der sechste Band der "Codex Alera"-Reihe vor. Und es ist ein Roman, der in der Reihe von Jim Butcher alles verändert.
Um seine Heimat Alera von den Canim zu befreien, ist Tavi, der in Wahrheit der zukünftige Imperator des Aleranischen Reiches ist, eine Art Vertrag mit denen eingegangen. Er begleitet sie zurück in ihre Heimat. Doch dort angekommen muss er feststellen, dass die Vord bereits den Kontinent so gut wie überrannt haben. Jetzt muss er nach einer Möglichkeit suchen, die letzten Überlebenden zu retten und nach Alera zu bringen.
Doch was er nicht weiß ist, dass auch dort die Vord aktiv sind. Und sie scheinen schier unbesiegbar. Gaius Sextus, Erster Fürst von Alera, beschließt deshalb sie in eine Falle zu locken. Es kann allerdings leicht passieren, dass er dies nicht überleben wird.
Mit "Die Befreier von Canae" präsentiert Jim Butcher den vorletzten Band seiner Reihe. Und mit diesem Roman krempelt er die Serie komplett um. Das ist keine leere Aussage, sondern eine Tatsache. Man merkt, dass er das Finale vorbereitet.
Und dabei schickt er seine Protagonisten quasi in alle Himmelsrichtungen. Ein Augenmerk richtet er dabei auf den Eiswall im Norden. Diesen Bereich des Aleranischen Kontinents hat er bislang nur angedeutet. Doch jetzt rückt er ihn in den Mittelpunkt des Interesses. Er beschreibt, wie es dort zugeht und stellt dabei auch gleichzeitig ein neues Volk vor.
Gleichzeitig macht er auch klar, dass es immer wieder Menschen gibt, die an Veränderungen nicht interessiert sind. Wobei sich hier auch zeigt, dass er in der Lage ist, diese Personen glaubwürdig darzustellen. Ihre Motive und Gedanken bleiben nachvollziehbar, was nicht selbstverständlich ist.
Wobei über der ganzen Geschichte eine ständige Atmosphäre der Bedrohung liegt. Die Vord sind eine Masse an Feinden, die immer wieder neue Überraschungen bieten. Und dadurch, dass Jim Butcher darauf verzichtet, ein paar Vertreter der Rasse als repräsentative Antagonisten in den Vordergrund zu schreiben, bleiben sie unheimlich. Eine Gefahr, die durch ihre schiere Anzahl allem und jedem gefährlich werden kann. Eine Bedrohung für die ganze Welt, wie der Autor klar macht.
Den sowohl in Alera als auch in Canae sind sie zu Gange. Wobei sie bei ersterem Land noch zu Beginn ihrer Invasion sind und bei letzterem fast am Ende sind. Es ist ein kleiner Unterschied, der jedoch für unterschiedlichen Grusel sorgt.
So gerät Tavi zum Beispiel in ein Land, das kurz vorm Untergang steht und sich verzweifelt dagegen stemmt. Etwas, womit er nicht gerechnet hat, als er in dieses Reich aufbrach. Und dabei zeigt sich erneut die ganze Geistesgegenwart des künftigen Ersten Fürsten. Denn er versucht erneut das schier unmögliche. Möglichst viele Canae und Aleraner zu retten und gleichzeitig den Vord einen empfindlichen Schlag zu verpassen.
Interessant sind auch die Ereignisse in seiner Heimat. Hier ist die Stimmung noch ernster und bedrückter, da die Vord scheinbar durch nichts aufzuhalten sind. Und, was die Situation noch düsterer macht ist die Tatsache, dass der Erste Fürst stirbt. Was eine Entwicklung ist, mit der keiner gerechnet haben dürfte und die die Situation umso vertrackter macht.
"Die Befreier von Canea" ist ein stimmungsvoller und spannungsgeladener Roman. Es ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit",
Fazit:
Jim Butcher ist mit "Codex Alera 5: Die Befreier von Canae" ein spannender Roman gelungen. Der Autor zerstreut seine Protagonisten in alle Himmelsrichtungen und führt neue, interessante Aspekte ein. Dabei verzichtet er darauf, einen eindeutigen Antagonisten einzubauen. Die Vord sind einfach nur eine Masse an Feinden, die durch ihre schiere Anzahl und ihre Taten für Unwohl beim Leser sorgen dürften. Und die Gegenspieler an der Eismauer werden so glaubwürdig dargestellt, dass sie auch sympathische Züge haben. Mit diesem Band werden außerdem viele Aspekte der Romanreihe verändert, so dass man den nächsten und letzten Teil nicht abwarten kann.
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