Fire Touched: A Mercy Thompson Novel
Story:
Das Leben von Mercy Thompson war an Aufregung noch nie arm. Doch dieses Mal drohen die Ereignisse sie zu überrollen. Und der Konflikt zwischen den Fae und der Menschenwelt endgültig zu eskalieren.
Meinung:
Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel. Man freut sich auf den neuen "Mercy Thompson"-Roman. Dann erscheint er und man vergisst alles um sich rum, während man das neuste Werk von Patricia Briggs in einem Rutsch durchliest. Und wird dies dann bitte bereuen, weil das Buch so gut ist. Und das gilt auch für "Fire Touched".
Seit einiger Zeit herrscht ein nervöser Frieden zwischen Fae und Menschen. Erstere haben sich zurückgezogen und bislang nichts Großartiges versucht, um einen Krieg auszulösen. Das ändert sich jedoch, als ein Troll auf die Tri-Cities losgelassen wird. Mercy Thompson und das örtliche Wolfsrudel greifen ein und können diese Kreatur mit Mühe und Not besiegen. Dabei treffen sie auf alte Bekannte.
Denn Zee und Tad konnten aus der Welt der Feen entfliehen. Und sie sind nicht alleine. Sie haben einen Jungen bei sich, der jahrelang bei den Faes gelebt hat und über besondere Fähigkeiten verfügt. Dessen Flucht blieb nicht unbemerkt, weshalb einige aus der anderen Welt nichts unversucht lassen, ihn zurückzuholen. Und dabei ist ihnen jedes Mittel recht.
Der Konflikt zwischen Fae und Menschheit, bei dem sich die Werwölfe bislang neutral gehalten haben, findet mit dieser Ausgabe ein vorläufiges, aber auch eindeutiges Ende. Doch hat man nicht das Gefühl, als ob Patricia Briggs schon das Finale ihrer berühmten Romanreihe damit einläutet. Im Gegenteil: Sie baut jetzt schon einige Plotelemente auf, die vermutlich in späteren Büchern von Bedeutung sein werden.
Dabei ist der Angriff des Trolls die erste direkte Aktion, die die Fae in diesem kalten Krieg gemacht haben. Zum ersten Mal werden Menschen direkt und bewusst gefährdet. Was am Ende Mercy Thompson zu einer ungeahnten und weitreichenden Reaktion provoziert, die eines von vielen Highlights in diesem Buch sind.
Das Grundthema in diesem Roman ist, was Familie ausmacht. Oder im Falle von Mercy, was das Rudel ausmacht. Denn mit ihrer Aufnahme wurden die gewohnten Regeln schon sehr weit gedehnt. Und dank der Aufnahme weiterer Nicht-Werwölfe im letzten Roman kommt es schließlich zu einer logischen und konsequenten Entscheidung, die deutlich macht, dass die Mitgliedschaft zur Familie eben nicht über die Art oder Rasse definiert wird, sondern über andere, persönlichere Werte.
Dreh- und Angelpunkt der Story ist dabei Aiden, der Junge, der "Fire Touched" ist, wie der Titel es so schön sagt. Und er ist ein interessanter Charakter. Man merkt ihm an, dass er im Umgang mit normalen Menschen keinen Umgang hat. Er benimmt sich seltsam, manchmal arrogant nur um im nächsten Augenblick wieder menschlich zu wirken. Seine Darstellung erinnert mit daran, wieso Mercy so agiert, wie sie agiert.
Und die Rückkehr von Zee und Tad bietet einen interessanten Blick auf das, was bei den Fae passiert, seit sie sich von der Menschheit quasi abgewandt haben. Man lernt viel über die diversen politischen Strömungen, die bei diesen Wesen existiert. Wodurch sie interessant und lebendig wirken.
Die Story ist spannend und gleichzeitig auch sehr humorvoll geschrieben. Deshalb ist dieses Buch ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
"Fire Touched" ist wieder ein erstklassiger Roman aus der Feder von Patricia Briggs. Es geht um Familie und was sie bedeutet. Dabei ist die Handlung spannend geschrieben und die Charakterisierung erstklassig. Vor allem aber ist dieses Buch ein Übergangspunkt in der Story der "Mercy Thompson"-Reihe.
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