Castle 6: Raging Heat - Wütende Hitze
Story:
Als ein illegaler Einwanderer förmlich vom Himmel fällt, ist dies nur der Auftakt zu einem neuen, aufregenden Fall für Nikki Heat. Denn schon bald zeigt sich, dass mehr dahinter steckt. Doch kann die Topermittlerin dieses Mal eventuell falsch liegen?
Meinung:
Die letzten "Nikki Heat"-Romane von Richard Castle waren erstklassige Thrillernahrung. Umso erwartungsvoller war man auf den neusten Teil der Reihe "Raging Heat - Wütende Hitze". Denn man war gespannt darauf, was jetzt passieren würde.
Ein illegaler Einwanderer fällt vom Himmel und zerplatzt am Boden. Für die Ermittlerin Nikki Heat ist das der bislang grausamste Auftakt zu einem Fall, den sie je hatte. Doch schnell hat sie eine erste Fährte. Die führt zu einem Verdächtigen, der eine wichtige Position in der Stadt innehat. Doch der Fall scheint sich alles andere als sicher zu entwickeln, als ihr Partner der Journalist Rook meint, dass sie eventuell auf der falschen Fährte sein könnte.
Sie fühlt sich von ihm hintergangen, was ihre Beziehung zueinander stark belastet. Doch schon bald hat Nikki Heat andere Probleme. Denn der Hurrikan Sandy ist auf dem Weg in die Stadt. Und jemand hat es auf ihr Leben abgesehen. Noch nie zuvor war sie so herausgefordert worden.
Um es gleich vorab zu sagen, ja, der neuste "Nikki Heat"-Roman ist spannend. Was anderes war auch nicht zu erwarten. Doch Richard Castle, oder der Autor, der hinter diesem Namen steht, liefert eben nicht nur Standardware ab. Er rüttelt am Status Quo und stellt die Dinge auf den Kopf.
So heißt es in diesem Buch erneut Abschied nehmen. Eine wichtige Figur der Buchreihe scheidet auf eine spektakuläre Art und Weise aus dem Leben. Und das bedeutet für Nikki Heat am Ende weitreichende Konsequenzen.
Denn sie steht in dieser Geschichte an einem Wendepunkt. Sie muss sich entscheiden, ob und wie sie ihr Leben entwickeln will. Will sie die Beziehung zu Jameson Rook weiterentwickeln? Immerhin hat dieser einen Ring gekauft, der für sie bestimmt ist. Und wie sieht es mit ihrer Karriere aus? Der Posten des Leiters der Mordkommission ist zwar aktuell besetzt. Doch irgendwann könnte er frei werden und sie könnte ihn in Anspruch nehmen.
Das alles sind wichtige Fragen, die der Autor Richard Castle glaubwürdig im Laufe der Handlung weiterentwickelt und am Ende überraschende Antworten präsentiert. Dabei macht er gleichzeitig klar, wie schwer sich seine Heldin mit der Beantwortung dieser Fragen tut.
Man hat fast den Eindruck, als ob Nikki Heat die Orientierung in ihrem Leben fehlt. Lange Jahre war ihr Antrieb, die Suche nach dem Mörder ihrer Mutter. Jetzt, wo dieser Fall geklärt ist, was soll der Ersatz dafür sein? Zwar ist sie immer noch eine erstklassige Ermittlerin. Doch gleichzeitig merkt man ihr auch an, wie schwer sie sich tut, sich für eine Zukunft zu entscheiden.
Da ist der Konflikt zu Jameson Rook natürlich alles andere als hilfreich. Hier schafft es der Autor, dass diese Auseinandersetzung eben nicht forciert wirkt. Im Gegenteil: Man kann die Emotionen der Beteiligten nachvollziehen. Jeder von ihnen meint, im Recht zu sein. Und ist es am Ende eventuell doch nicht.
Doch darüber hinaus vergisst der Autor nicht den Fall, dessen Ermittlung und Auflösung schließlich den Großteil des Buchs in Anspruch nimmt. Hier entwickelt er eine spannende Geschichte, in der Nikki Heat anscheinend zum ersten Mal sich auf dem falschen Weg befindet. Eine ungewöhnliche Situation für die Topermittlerin. Und so fiebert man mit ihr mit, als sie versucht, den in ihren Augen Schuldigen dingfest zu machen.
"Raging Heat" ist ein erneut klasse Roman. Er erhält die "Klassiker"-Wertung und ist ein "Splashhit".
Fazit:
Erneut ist Richard Castle mit "Raging Heat" ein Klasse "Nikki Heat"-Roman gelungen. Die Geschichte ist ein Wendepunkt für die Titelheldin. Sie befindet sich an einem Wegpunkt in ihrem Leben und weiß nicht, wie sie agieren soll. Glaubwürdig bringt der Autor die Emotionen seiner Protagonisten rüber und präsentiert einen überraschenden Abschluss auf die Frage, wie es mit ihr weitergehen soll. Privat wirkt sie dadurch orientierungslos, aber nicht bei ihrer Arbeit. Der Fall wird vom Schriftsteller spannend geschrieben.
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