Geek
Story:
Was ist ein Geek? Was zeichnet ihn aus? Nicolas Beaujouan wagt sich mit Geek an eine Definition dieses Menschentypen.
Meinung:
Dass in der Cross Cult-Redaktion Geeks sitzen, dürfte im Grunde jedem klar sein, der dem Verlag und seinen Mitarbeitern folgt. Chefredakteur Markus Rohe zum Beispiel kümmert sich parallel um die "Geek"-Zeitschrift, die zweimonatlich in Zusammenarbeit mit Panini herauskommt. Bücher wie "Sorge dich nicht, beame!" oder "Geek Pray Love" zelebrieren den Geek und das Programm des Verlags allgemein ist sowieso ein wahrer Festschmaus für jede Sorte von Geek. Doch wieso sticht dabei Nicolas Beaujouans "Geek"-Band dabei so hervor?
Der Autor ist Franzose. Seit 1998 arbeitet er als freischaffender Grafikdesigner. Außerdem war er Leiter des Plattenlabes Kitchen Music. Aktuell ist er allerdings vor allem Schriftsteller und bekennender Geek.
Nicht zuletzt dank "The Big Bang Theory" sind Geeks Teil der Alltagskultur geworden. Viele Prominente bekennen sich dazu, Fans bestimmter Popkulturphänomene zu sein. Und zu den jeweiligen Blockbustern eines Jahres gehören auch Comicverfilmungen.
Aber woher kommt das? Was ist die Ursache für diese plötzliche Popularität? Und was genau macht einen Geek überhaupt aus?
Auf all diese Fragen und noch mehr präsentiert Nicolas Beaujouan eine Antwort. Und man sollte das Wort "präsentieren" durchaus ernst nehmen? Denn nicht nur der Text spielt eine große Rolle. Auch die Grafik. Man merkt dem Buch an, das der Autor Grafikdesigner ist. Denn das Design, das Layout dieses Buches ist anders. Und sticht gerade dadurch hervor.
Und so findet man eine Infografik, in der Roboter und Computer in Kategorien wie "Altruistisch" oder, als gegenteiliges Extrem, "Genozidal" eingeordnet werden. Dieser Zeitstrahl ist dabei nicht nur informativ. Er ist auch auf dem ersten Blick erkennbar, lesbar. Hier muss man nicht irgendwelche Legenden lesen, um zu verstehen, was mit dem Bild ausgesagt wird.
Hinzu kommt außerdem auch noch, dass es etwas anderes dargestellt wird. Was ist darunter zu verstehen? Das Beaujouan eben keine trockene Darstellung liefert, sondern mit Farben und erkennbaren Silhouetten arbeitet, um ein stimmiges Gesamtbild zu präsentieren.
Wohlgemerkt, handelt es sich hierbei um eine zufällig ausgewählte Darstellung im Band. Doch er steht geradezu exemplarisch dafür, was die Faszination von "Geek" ausmacht. Es ist die etwas andere Präsentation, die dadurch sofort ins Auge sticht.
Doch auch der Inhalt des Buches ist super geworden. Denn Beaujoan schreibt auf eine Art und Weise, die für jedermann interessant ist. Nicht nur Geeks werden ihre Freude an diesem hervorragenden Band haben, sondern auch Neulinge oder Neugierige. So erklärt der Autor zum Beispiel die Entstehungsgeschichte der Geeks, was in den jeweiligen Jahrzehnten ihr Merkmal war und was für unterschiedliche Typen es gibt.
Ebenso macht er deutlich, dass es einen Unterschied zwischen Geeks und Nerds gibt. Denn beide werden gerne in einen Topf geworfen und der eine Name als Synonym für den anderen angesehen. Was beides nicht stimmt und auch, wenn man nach Beaujouan geht, komplett falsch ist.
Und so ist "Geek" eben nicht nur ein Buch für Geeks, sondern auch für solche, die mehr über diese Kultur erfahren wollen. Der Band ist ein "Klassiker" und verdient den "Splashhit" voll und ganz!
Fazit:
"Geek" ist Nicolas Beaujouan Sachbuch über diesen Menschentypen an sich. Es ist nicht für diesen geschrieben, sondern auch für all diejenigen, die mehr über ihn erfahren möchten. Dabei geht er auf die Geschichte und die verschiedenen Typen ein. Besonders gelungen ist die graphische Seite, bei der man merkt, dass der Autor Graphikdesigner ist. Denn die Bilder, die er entwirft, sind außergewöhnlich und informativ zugleich.
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