Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte
Story:
Tahn und seine Freunde mussten ihre Heimat verlassen. Etwas ist an ihm so außergewöhnlich, das die Stilletreuen an ihm interessiert sind. Doch die Antwort auf die Frage, was ihn so interessant macht, lässt auf sich warten.
Meinung:
Mit "Das Gewölbe des Himmels 1: Der Vergessene" hat der Blanvalet-Verlag den Debütroman von dem Autor Peter Orullian hier in Deutschland herausgebracht. Und ganz so, wie es Tradition im Verlag ist, wurde die US-Vorlage auf zwei deutsche Bände aufgeteilt. Das heißt, das "Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte" die zweite Hälfte der Vorlage ist. Und Teil 3 ist auch schon angekündigt. Am 16. März 2015 kann man "Der Ausgestoßene" käuflich erwerben.
Der Vergessene war einst ein Gott, ehe er von seinen Mitgöttern verbannt wurde. Doch sein Gefängnis wird immer löchriger und seine Gefolgsleute, die sogenannten Stilletreuen, arbeiten daran, ihn endgültig zu befreien. Dabei verbreiten sie Angst und Schrecken.
Gleichzeitig waren sie für den jungen Bogenschützen Tahn und seine Freunde der Grund, ihre Heimat zu verlassen. Doch unterwegs wurden sie getrennt und müssen deshalb versuchen, sich alleine durchzuschlagen. Das ist jedoch nicht ganz einfach, da Tahn unter anderem beinahe von einem Untoten ums Leben gebracht wird. Etwas scheint an ihm zu sein, dass diese Kreaturen anzieht. Doch was ist das?
Es fällt, um ehrlich zu sein, schwer, sich in die Handlung wieder hineinzufinden. Bereits der Vorgängerband war alles andere als einfach zu lesen, weil Peter Orullian die Handlungswelt mit jeder Menge interessanter Figuren und Orten bevölkerte. Das ist in "Der Unrechte" nicht anders.
Schon allein der Beginn, an dem Tahn und Sutter einer Kreatur begegnen, die ihre Körper übernehmen will, ist ein perfektes Beispiel dafür. Es liest sich hochinteressant und ruft trotzdem beim Lesen Fragezeichen hervor. Man kann nicht ganz einordnen, was diese Passage jetzt für die Gesamthandlung bedeutet, abgesehen von einigen Veränderungen bei den Handlungsträgern. Es ist eine weitere Anreicherung der Geschichte der Welt, in der das Buch stattfindet. Und verweist gleichzeitig auf eine Vergangenheit, die für die Haupthandlung nur marginal von Bedeutung ist.
Und das ist kein Einzelfall. Wiederholt trifft man auf Handlungsebenen, die interessant geschrieben sind. Und die doch dazu führen, dass der Hauptplot sich kaum weiterentwickelt. Wiederholt bleibt er auf der Stelle stehen, weil der Autor lieber eine Seitenhandlung schreibt, anstatt sich darauf zu konzentrieren, seine Charaktere von A nach B zu bringen. Die Folge davon: Das Buch zieht sich enorm und man hat Schwierigkeiten, ihm die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
Hinzu kommt auch noch, dass Peter Orullian nie etwas ausführlich erklärt. Wiederholt stellt er den Leser vor vollendete Tatsachen. Wenn etwas geschieht, dann ist es so und man hat es zu akzeptieren. Das ist für den Leser unheimlich frustrierend, weil man gerne mehr wissen möchte. Doch da kommt nichts.
Deshalb ist am Ende der Roman "Nur Für Fans" etwas.
Fazit:
"Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte" fängt da an, wo der Vorgängerband aufhörte. Und zwar in jeder Hinsicht. Erneut beweist Peter Orullian einen enormen Erfindungsreichtum, was seine Welt angeht. Er führt ständig neue Völker und Konzepte ein, die durchaus beeindrucken. Doch darüber hinaus vergisst er die Haupthandlung, die deshalb kaum vorwärts kommt. Es zieht sich enorm, und man hat große Schwierigkeiten, dem Roman folgen zu können. Auch wird nie etwas richtig erklärt. Der Autor stellt den Leser ein ums andere Mal vor vollendete Tatsachen, ohne zu erläutern, was genau da geschehen ist. Das macht das Lesevergnügen sehr frustrierend.
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