Star Trek – Corps of Engineers 2: Schwerer Fehler
Story:
Als auf dem Planeten Eerlik die künstliche Intelligenz Ganitriul ausfällt, die jeden Aspekt des Lebens kontrolliert, wird die Da Vinci der Sternenflotte um Hilfe gebeten. Schnell stoßen sie auf Spuren von Sabotage. Doch die Übeltäter haben kein Interesse daran, dass das Ingenieurskorps der Föderation den Schaden behebt. Und um ihre Ziele durchzusetzen ist ihnen jedes Mittel recht.
Meinung:
Ist es schon ein zwei Monate her, das mit "In der Höhle des Löwen" der erste Band von "Corps of Engineers" herausgekommen ist? Muss wohl so sein, denn gestern erhielt der Redakteur die Benachrichtigung, das Teil 2 zum Herunterladen bereit stehen würde. Und schon hielt er bald darauf "Corps of Engineers 2: Schwerer Fehler" in den Händen. Geschrieben von niemand anderem als Keith R. A. DeCandido, der schon mit "Die Gesetze der Föderation" sein Können unter Beweis stellen konnte.
Ganitriul ist die künstliche Intelligenz, die den großen Computer steuert, der wiederrum für jeden Aspekt des Planeten Eerlik zuständig ist. Mit der Konsequenz, dass die Eerlikka inzwischen vollkommen verweichlicht sind. Doch dann wird die KI sabotiert und sie verliert die Kontrolle. Doch sie kann im letzten Moment noch einen Notruf an die Föderation absetzen.
Die Da Vinci ist das nächstgelegene Sternenflottenschiff. Und so kümmert sich das Corps der Sternenflotteningenieure um den Fall. Schnell wird klar, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht. Schon bald müssen sie um ihr Leben kämpfen. Und der Binär 110, der erst vor kurzem seinen Partner verloren hat, muss gleichzeitig mit dem Verlust fertig werden.
Keith R. A. DeCandido ist einer der besten "Star Trek"-Autoren. Und sein Können kann er mit "Schwerer Fehler" erneut unter Beweis stellen. Denn trotz der wenigen Seiten, die ihm zur Verfügung stehen, schafft er es eine Story zu schreiben, die fast perfekt ist.
Hauptsächlich konzentriert er sich auf 110, den Binären, dessen Partner im letzten Teil ums Leben gekommen ist. Der Autor schildert in kleinen, aber gelungenen Momenten, wie er mit dem Verlust umzugehen versucht. Man merkt ihm die Schmerzen an, die der Verlust mit sich gebracht hat. Und gleichzeitig wächst die Figur daran, denn sie wird im Laufe gebraucht und muss alleine damit fertig werden. Das wird alles glaubwürdig geschrieben und weckt das Interesse daran, wie sich dieser Plot weiterentwickeln wird.
Doch auch andere Mitglieder des Ingenieurskorps kommen zur Geltung. Es sind eher kleine Momente, selten länger als ein paar Absätze. Doch sorgt dies dafür, dass man das Gefühl hat, die Besatzung ist lebendig und nicht Staffage.
Aber auch die Darstellung von Ganitriul und den Problemen der Eerlikka, die diese wegen dem Ausfall der künstlichen Intelligenz haben, lesen sich spannend. Auch hier zeigt sich erneut die Qualität des Autors. Denn innerhalb weniger Zeilen schafft er es, eine Zivilisation darzustellen, die sich zu lange auf ihren Computer verlassen hat und jetzt, auf Grund von Sabotage, in großen Schwierigkeiten steckt.
Doch die Geschichte enttäuscht in dem Moment, in dem die Drahtzieher der üblen Tat enthüllt werden. Ihre Charakterisierung schwankt mehrmals innerhalb einer Szene. Mal wirken sie kaltblütig, dann auf einmal hilflos. Sie verfügen über gefährliche Waffen, können der Föderation am Ende jedoch nicht zu gefährlich werden. Und das zieht die Handlung runter.
Trotzdem ist "Schwerer Fehler" eine gute Fortsetzung, vor allem dank eines Kameoauftritts zu Beginn der Geschichte. Und deshalb wird sie auch zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
Keith R. A. DeCandido beweist mit "Star Trek - Corps of Engineers 2: Schwerer Fehler" sein Können. Innerhalb weniger Seiten schreibt er eine gute Geschichte, die sowohl nachvollziehbar ist, als es auch schafft, die Figuren glaubwürdig wirken zu lassen. Bei denen schafft es der Autor, dass sie sich sehr gut weiterentwickeln, trotz des Seitenmangels. Was die Situation angeht, in der sich das Ingenieurskorps befindet, wirkt diese nachvollziehbar und gut geschildert. Doch wenn es um die Motivation der Aggressoren geht, scheitert die Story. Denn diese wird schwankend und unglaubwürdig geschildert.
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