Perry Rhodan Taschenheft 28: Ein Befehl für Hamiller
Story:
Die BASIS steht im Sektor X-DOOR und wartet darauf, dass das Galaktische Expeditionskorps aus dem sterbenden Universum Tarkan zurückkehrt. Doch dann beginnen merkwürdige Ereignisse an Bord des Raumschiffes stattzufinden. Und schon bald steht fest, dass die Hamiller-Tube, die Positronik die die BASIS kontrolliert, einem mysteriösen Befehl folgt, der das Schiff für einen unbekannten Zweck verändern soll.
Meinung:
"Ein Befehl für Hamiller" ist das zweite Taschenheft von Arndt Ellmer. Und genauso wie "Griff nach der BASIS" steht das berühmte Raumschiff im Mittelpunkt der Handlung. Wobei diese Ausgabe zeitlich vor der ersten anzusiedeln ist.
Es ist das Jahr 448 NGZ. Mit Hangay hat sich eine Galaxie aus dem sterbenden Universum Tarkan in der kosmischen Nachbarschaft der Milchstraße materialisiert. Die BASIS wartet im Sektor X-DOOR darauf, dass das galaktische Expeditionskorps unter der Leitung von Perry Rhodan zurückkehrt. Doch die Flotte hat sich verspätet.
Und dann beginnt auch noch die Hamiller-Tube sich merkwürdig zu verhalten. Die Hauptpositronik des Raumschiffes hat einen Geheimbefehl erhalten, dem sie jetzt anfängt Folge zu leisten. Merkwürdige Dinge passieren an Bord, wie beispielsweise ein plötzlicher Druckabfall, ohne das Alarm ausgelöst wird. Und das ist erst der Anfang für eine Kette von Ereignissen, die für das Raumschiff und seine Besatzung alles verändern wird.
Mit der Geschichte "Ein Befehl für Hamiller" atmet man als Leser sozusagen kosmische Geschichte. Was Arndt Ellmer in diesem Taschenheft schildert, ist die Ursache für den Zustand, in dem Perry Rhodan die BASIS 1000 Jahre später vorfindet. Und man erlebt diese Ereignisse aus der Sicht der einfachen Besatzungsmitglieder.
Es tut dem Roman gut, das kein Unsterblicher und bis auf die Hamiller-Tube keine andere berühmte "Perry Rhodan"-Person auftaucht. Sie würden nämlich sonst das Scheinwerferlicht von den Besatzungsmitgliedern stehlen. So liest man jedoch eine Geschichte, in der man merkt, wie hilflos die verschiedenen Crewmitglieder den Veränderungen gegenüber sind, die ihre Heimat durchmacht.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Frage durch die Geschichte, wieso das passiert. Eine Antwort wird nicht gegeben, da muss man schon die Erstauflage gelesen haben. Doch in diesem Fall macht die ausbleibende Antwort nichts. Im Gegenteil: Sie sorgt sogar dafür, dass die Atmosphäre in dem Roman schön unheimlich und mysteriös bleibt.
Außerdem wird zumindest geklärt, wer den Befehl wie gab, ohne das die Besatzung etwas mitgekriegt hat. Diese Aufklärung sorgt dafür, dass der Frust über den nicht klaren Sinn und Zweck der Aktion erst gar nicht aufkommt. Geschickt baut hier Arndt Ellmer Querverweise zur Perry Rhodan-Erstauflage ein.
Was zusätzlich hilft, ist die Tatsache, dass die Hamiller-Tube zwar antagonistisch dargestellt wird. Doch sie ist auch gleichzeitig nicht ein Schurke. Sie bemüht sich, ihren Plan so umzusetzen, das niemand stirbt oder schwer verletzt wird. Dadurch kann man sie nicht als Bösewicht ansehen.
Geschickt bringt Arndt Ellmer die Gefühle der Besatzung rüber. Ihre verzweifelten Bemühungen ihr Schiff zu retten und herauszufinden, was vor sich geht, sind sehr gut geschrieben. Die Protagonisten leben förmlich, was der Autor anhand kleiner Einsprengsel, in dem er sie kurz charakterisiert, schafft.
Doch ausgerechnet das Ende ist schwach. Als eine bestimmte Person enthüllt, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist, und ihr vorher die Liebe gestanden wurde, wirkt dies zu aufgesetzt. Es kann nicht überzeugen, vor allem deshalb nicht, weil klar ist, dass dieser Handlungsfaden nicht mehr aufgenommen wird. Er verläuft im Nichts, sozusagen.
Dennoch sollte man unbedingt in "Ein Befehl für Hamiller" reinschauen. Denn trotz der kleinen Schwäche ist dies ein guter Roman.
Fazit:
"Ein Befehl für Hamiller" ist Arndt Ellmers zweiter Roman innerhalb der Taschenheft-Reihe. Und der Autor liefert eine gut geschriebene Geschichte ab. Im Zentrum der Handlung stehen normale Figuren, die der verrückt gewordenen Bordpositronik gegenüberstehen. Dabei schafft Herr Ellmer, dass die Hamiller-Tube zwar antagonistisch dargestellt wird, aber eben auch kein Schurke ist. Die handlungstragenden Figuren leben förmlich und die Geschichte hat eine wunderbar mysteriöse Atmosphäre. Nur das Ende ist schwach.
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