Total Recall: Die wahre Geschichte meines Lebens
Story:
Er ist einer der größten Schauspieler Hollywoods. Er ist einer der wenigen, die außerdem eine politische Karriere schafften. Er ist Arnold Schwarzenegger, und dies ist seine Biographie.
Meinung:
Wenn es darum geht, ein Beispiel dafür zu finden, was man alles schaffen kann, wenn man es nur will, dann ist Arnold Schwarzenegger der Mann dafür. Er war Bodybuilder, er ist ein erfolgreicher Schauspieler, und er war ein Politiker. Es gibt nichts, was Schwarzenegger nicht schaffte. Und jetzt berichtet er in seinem Buch "Total Recall: Die wahre Geschichte meines Lebens" über seine Vergangenheit.
Arnold Schwarzenegger ist einer jener Menschen, der es zu Lebzeiten geschafft hat, schon fast einen Legendenstatus zu erlangen. Und wenn man sich sein Leben anguckt, so ist das kein Wunder. Denn alles, was er anpackte, wurde ein Erfolg. Trifft dies auch auf seine Biographie zu?
Die lässt sich grob in drei Teile aufteilen, passend zu den drei großen Lebensabschnitten. Zunächst geht er auf seine Zeit als Bodybuilder an, erzählt anschließend von seinen Erlebnissen als Schauspieler, ehe er gegen Ende aus seiner Zeit als Gouverneur von Kalifornien berichtet. Wie ein roter Faden zieht sich dabei sein unbedingter Wille zum Erfolg durch sein Leben. Alles, was er sich in den Kopf setzte, schaffte er auch.
Doch wie gelang ihm dies? Das ist die im Prinzip interessanteste Frage, die man sich beim Lesen stellt. Denn dass er einen starken Willen hat, weiß man ja, da er es oft genug betont. Seine jeweiligen Durchbrüche hat er allerdings seinen Mitmenschen zu verdanken. Wiederholt hebt er die Personen vor, die seiner Karriere den entscheidenden Schub verpassten. Ohne sie wäre er vermutlich nie so weit gekommen, wie er heute ist.
Das Bild, das man beim Lesen von Schwarzenegger kriegt, ist dabei ein leicht widersprüchliches. Einerseits ist er fähig, auf andere Menschen zuzugehen. Er kann ein guter Freund sein, der das Leben genießt. Doch andererseits sind da auch seine Ausrutscher, sein loses Mundwerk, welches ihn wiederholt in Schwierigkeiten brachte. Auch gibt es wiederholt Momente, in denen er einen oberflächlichen Eindruck erweckt. Etwa, wenn er sich dafür entscheidet, Republikaner zu werden, ohne sich mit dem politischen System seiner Wahlheimat näher zu beschäftigen.
Das 672 Seiten lange Buch langweilt dabei über einen Großteil der Seiten überhaupt nicht. Denn Schwarzenegger versteht sich darauf, zu erzählen. Er schreibt scheinbar offen und ehrlich. Man hat den Eindruck, dass er nichts verheimlicht und kaum etwas schönt.
Das zumindest letzteres nicht der Fall ist, dürfte jedem klar sein, der auch andere Biographien über Schwarzenegger liest. Da fallen einem dann einige Ungereimtheiten auf, wie beispielsweise seine Gründe dafür, nicht zu den Beerdigungen seines Vaters und Bruders zu reisen. Auch die Art, wie er damit umgeht, stimmt nicht überein. Doch ist man willens, diese Ungenauigkeiten damit abzutun, dass diese Rückblicke immer subjektiv geschrieben sind.
Doch wo eindeutig der Eindruck einer bewussten Erinnerungsmanipulation entsteht, ist bei der Darstellung seiner Affäre, die ihn am Ende seine Ehe kostet. Zwar widmet sich Schwarzenegger in einem ganzen Kapitel diesem Lebensabschnitt. Doch hat man den Eindruck, dass dies nur wiederwillig passiert. Schließlich hat er zuvor nur eine Fast-Affäre mit der Schauspielerin Brigitte Nielsen gestanden, doch die Affäre, die ihm seine Ehe kostete, findet wirklich nur in diesem einen Kapitel Erwähnung.
Gegen Ende schreibt Schwarzenegger außerdem auch noch seine Lebensweisheiten nieder. Nur, dass dies etwas ist, worauf man hätte verzichten können. Denn es packt einen nicht, sondern liest sich forciert und langweilig.
"Total Recall" ist keine schlechte Biographie. Aber sie hat doch deutliche Mängel und kriegt deshalb die Bewertung "Reinschauen".
Fazit:
"Total Recall: Die wahre Geschichte meines Lebens" lautet der Titel von Arnold Schwarzeneggers Lebenserinnerungen. Wie ein roter Faden zieht sich dabei sein unbedingter Wille zum Erfolg durch den Band. Ständig wird man mit seinem starken Willen konfrontiert. Doch gleichzeitig hebt er auch die Personen vor, die seiner Karriere halfen. Man kriegt ein widersprüchliches Bild über Schwarzenegger. Doch gleichzeitig ist dies auch ein Grund dafür, dass man sich bei diesem Buch nicht langweilt, auch wenn er natürlich einige Ereignisse anders erinnert, als einige Weggefährten von ihm. Wenn es allerdings um das Eingeständnis seiner Affäre geht, schwächelt er. Dieser Abschnitt wirkt forciert und ungewollt. Und auf seine Lebensweisheiten kann man gut verzichten.
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