Star Trek - Deep Space Nine 9.02: Entsetzliches Gleichmass
Story:
Während Kira Nerys und Ro Laren sich von dem Angriff Taran'atars erholen, versuchen sie herauszufinden, was ihn zu dieser Tat motivierte. Und schnell finden sie heraus, dass das Spiegel-Universum wohl eine gewichtige Rolle in den Ereignissen spielt. Doch der wahre Antagonist kommt nicht von der anderen Seite her, sondern wurde in ihrem Universum geboren. Doch der Hass und Wahn der betreffenden Person überschreitet jede Grenze.
Meinung:
"Entsetzliches Gleichmass" zu lesen, ist nicht einfach. Weniger wegen dem Inhalt, auf den noch in den kommenden Absätzen eingegangen wird. Vielmehr ist es die Tatsache, dass dies der vorletzte "Deep Space Nine"-Roman ist. Es folgt nur noch "Der Seelenschlüssel", und die neunte Staffel und damit auch die "Deep Space Nine"-Romanserie ist vorzeitig beendet. Ursache dafür waren Veränderungen hinter der Kulisse. Das nächste Mal wird man die so bekannte Raumstation mit ihren Figuren erst wieder beim "Typhon Pact" zu Gesicht bekommen. Und dort wird sie stark verändert sein, doch dazu mehr, wenn die entsprechenden Romane besprochen werden.
Die Ehre, den vorletzten Teil zu schreiben, gebührt Frau Olivia Wood. Über die Autorin ist nicht viel bekannt. Angeblich handelt es sich bei ihr um eine Entdeckung Marco Palmieris, dem damaligen Redakteur der "Star Trek"-Romane. Sie wurde, soweit man weiß, in Kapstadt, Südafrika geboren, und zog dann nach Irland. Mit 14 zog sie schließlich in die USA und lebt aktuell in New York mit ihrem Ehemann und ihren Kindern.
Kira Nerys und Ro Laren erholen sich von der Attacke Taran'atars. Gleichzeitig versuchen sie herauszufinden, was ihn zu diesen Taten brachte. Dabei hilft ihnen vor allem die Iliana Ghemor des Spiegel-Universums. Schnell stellt sich heraus, dass der wahre Drahtzieher etwas vorhat, was alle Universen bedroht.
Der Gegenspieler ist die Iliana Ghemor des Standard-Universums. Einst war sie die verwöhnte Tochter einer einflussreichen cardassianischen Familie, bis ein Anschlag auf Bajor ihr ihren Geliebten nahm. Deshalb trat sie dem obsidianischen Orden bei, und wurde dort zur Agentin ausgebildet. Sie wurde zu Kira Nerys umoperiert und ihr jegliche Erinnerung an ihre wahre Vergangenheit genommen. Doch sie wurde nie eingesetzt, sondern von Gul Dukat heimlich verschleppt. Jahre später erlangte sie ihre Erinnerung wieder zurück, und schwor Rache an all jenen, die sie für ihre Situation verantwortlich macht.
"Entsetzliches Gleichmass" ist ein interessantes Buch. Denn im Grunde hat man es mit zwei verschiedenen Geschichten zu tun, die für sich genommen separat sind. Was sie miteinander verbindet, sind die Hauptfiguren, die ähnlich und doch nicht gleich sind. Und aus diesem Grund sind beide Erzählungen sozusagen Rücken an Rücken geheftet. Sprich, der erste Teil, der von der hiesigen Kira Nerys handelt, endet, und ihm gegenüber, auf den Kopf, endet der zweite Teil, der von der hiesigen Ilian Ghemor handelt.
Dieser Teil macht auch am meisten Spaß zu lesen. Die Lebensgeschichte der Cardassianerin wird von Frau Woods einfühlsam geschrieben. Obwohl sie der klare Antagonist ist, bemüht sich die Schriftstellerin, ihre Motive zu klären. Und sie werden auch verständlich dargestellt. Man leidet mit ihr mit, und ihr Abstieg in den Wahnsinn bedrückt. Sie ist furchteinflößend, einfach aus dem Grunde, weil sie nicht einfach nur verrückt ist, sondern auch gleichzeitig gefährlich intelligent.
Dagegen kann die "Seite Eins", die Perspektive von Kira Nerys, nicht ganz überzeugen. Nicht, dass diese schlecht ist. Ab dem Moment, wo das Spiegeluniversum richtig in Spiel kommt, und Pläne geschmiedet werden, ist durchaus Spannung vorhanden.
Aber eben auch nur ab diesem Augenblick. Bis dahin liest sich die Handlung zäh und langweilig. So wirkt beispielsweise Kira Nerys ursprüngliche Reaktion auf Elias Vaughns Aktion übertrieben und unglaubwürdig.
"Entsetzliches Gleichmass" hat eine nette Idee, kann allerdings abgesehen davon nicht vollständig überzeugen. Deshalb die Bewertung "Reinschauen".
Fazit:
"Entsetzliches Gleichmass" von Frau Olivia Wood hat eine interessante Idee. Denn hier wurden zwei Geschichten Rücken an Rücken geheftet, mit dem Ergebnis, dass man auf der einen Seite die Erlebnisse von Kira Nerys liest und auf der anderen die von Iliana Ghemor. Letztere wird von der Autorin hervorragend dargestellt. Obwohl sie eine klare Antagonistin ist, wird Sympathie für sie im Leser geweckt. Bei dem Plot von Kira Nerys braucht es etwas, bis er spannend wird. Bis dahin liest sich die Handlung zäh und langweilig.
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