Bud Spencer - In achtzig Jahren um die Welt - Der zweite Teil meiner Autobiografie
Story:
Bud Spencer hat in seinem Leben einiges erlebt. In dem zweiten Teil seiner Autobiografie berichtet er nun darüber, wie erfolgreich er als Unternehmer war (überhaupt nicht) und was für ein Familienleben er führt.
Meinung:
Eine weitere Autobiografie von Bud Spencer? Hat er nicht erst vor über einem Jahr bereits eine geschrieben? Was will er denn jetzt neues erzählen? Ist das nicht schiere Geldmacherei?
Tatsächlich könnte man meinen, dass einer der Gründe, wieso Herr Spencer "In Achtzig Jahren um die Welt - Der zweite Teil meiner Autobiografie" schrieb, wirklich nur das Bedürfnis sein könnte, noch mehr Geld seinen Fans aus den Taschen zu ziehen. Doch wer das Buch öffnet und anfängt zu lesen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Denn auch, wenn der Titel auf "Autobiografie" endet, handelt es sich hierbei vielmehr um eine Art Addendum. Und zwar um ein sehr gut geschriebenes.
Denn Bud Spencer schreibt in seinem Buch eben nicht noch einmal über sein Leben. Stattdessen konzentriert er sich auf einzelne Aspekte, die in dem Vorgängerband Mein Leben, meine Filme zu kurz kamen oder überhaupt nicht erwähnt wurden. Dazu zählt unter anderem seine Leidenschaft für die Fliegerei und sein nicht vorhandenes Händchen für Unternehmen aller Art.
Und es macht auch einen Großteil des Charmes dieses Bandes aus, dass Carlos Pedersoli, so der wirkliche Name des Schauspielers, frei von der Leber erzählt. Und das ist wirklich wortwörtlich zu nehmen. Oft genug hat man den Eindruck, dass er den Leser sozusagen zu sich nach Hause einlädt, wo er in einer gemütlichen Runde plaudert. Seine Fakten präsentiert er stets mit einem gewissen Augenzwinkern. Denn er nimmt sich selber gerne auf die Schippe.
Noch mehr als im Vorgängerband hat man das Gefühl, hier einen Blick auf den wirklichen Bud zu kriegen. Viele Dinge, die auch seine Filmfiguren auszeichnen, wie seine Vorliebe fürs Essen und seine Kinderliebe, sind ebenfalls Bestandteil seiner wirklichen Persönlichkeit. Er ist vor allem ein Mensch, der mit allen gut kann. Dabei liegt ihm natürlich auch seine Familie am Herzen, was wiederholt deutlich wird. Man merkt seinen Stolz darauf an, dass seine Kinder alles was geworden sind, und dass er bereits viele Enkelkinder hat.
Doch wie ist die Beziehung zwischen ihm und Terrence Hill? Erfreulich ist, dass die Dinge, die man in der Biografie über Letzteren las, auch hier Bestätigung finden. In einem offenen Brief an seinen Freund thematisiert Bud ihre Kameradschaft und er macht deutlich, dass sie zwar unterschiedlich sind. Doch sind sie auch gleichzeitig die besten Kumpels, die sich regelmäßig zum Spaghetti-Essen treffen.
Einen wahren Höhepunkt des Buches zu benennen ist schier unmöglich. Nicht, dass es dem Band an solchen fehlen würde. Eher das Gegenteil ist der Fall: Im Grunde genommen ist jedes einzelne Kapitel ein Höhepunkt und ein Genuss zu lesen.
Doch wenn man sich entscheiden müsste, würde man die beiden letzten Kapitel nehmen. Denn sie zeigen exemplarisch, worum es bei Bud Spencer geht. Das eine ist der bereits schon erwähnte Humor, der in "Budologischer Anhang (mehr Bud als logisch)" mehr als deutlich in den Vordergrund tritt. Unter anderem lässt er auf fiktive Art und Weise sich selbst gegen diverse andere Charaktere antreten, wie beispielsweise Superman oder dem Terminator. Die Art und Weise, wie diese Auseinandersetzungen stattfinden oder eben auch nicht, ist herrlich zu lesen.
Und dann ist das letzte Kapitel, "33 Fragen an Bud Spencer". In ihm widmet sich der Schauspieler Fragen seiner Fans, die er ausführlich beantwortet. Hier merkt man, wie viel ihm diese am Herzen liegen.
Kurzum, "In achtzig Jahren um die Welt" ist mehr als nur "Der zweite Teil". Es ist eine gelungene Ergänzung, die man neben dem ersten Teil ins Regal stellen sollte. Splashbooks bewertet diesen Band mit "Klassiker" und kredenzt obendrauf auch noch einen "Splashhit".
Jetzt muss nur noch Terrence Hill seine eigene Autobiografie schreiben. Oder er lässt seinen besten Freund dies erledigen. Man darf schließlich träumen.
Fazit:
Mit "Bud Spencer - In achtzig Jahren um die Welt - Der zweite Teil meiner Autobiografie" schildert der bekannte Schauspieler nicht viel Neues aus seinem Leben. Vielmehr vertieft er nur einige Details. Doch tut er dies auf eine charmante Art und Weise. Mit einem gewissen Augenzwinkern schildert so unter anderem seine Liebe zur Fliegerei. Der Humor ist es, der das Buch auszeichnet. Dies, und seine Liebe zu anderen Menschen. Seien es Fans oder seine Familie, er ist ein herzensguter Mensch, den man nach Ende des Buches nur lieben kann.
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