Star Trek - Die Welten von Deep Space Nine: Bajor - Fragmente und Omen
Story:
Seit Bajor Mitglied der Föderation wurde, haben sich viele Dinge geändert. Doch einige Themen sind noch offen, wie beispielsweise die Frage wer Botschafter des Planeten werden soll. Für Kira Nerys gibt es ebenso viele Dinge zu bedenken, jetzt wo sie offiziell Kapitän der Sternenflotte ist. Und all dies geschieht in einer Zeit, die für den Planeten entscheidend ist.
Meinung:
Während der achten Staffel von "Deep Space Nine" entwickelte sich Bajor immer mehr zu einem Schauplatz, der abwechslungsreich war. Das Thema "Religion" war mit der Welt zwar immer noch untrennbar verbunden. Doch die Autoren machten sich die Mühe, auch auf andere Aspekte einzugehen, wie beispielsweise die Beitrittsverhandlungen mit der Föderation. In "Die Welten von Deep Space Nine: Bajor - Fragmente und Omen", ist dieser politische Aspekt nur eines von vielen Themen.
Geschrieben wurde das Buch von J. Noah Kym. Und abgesehen von der Widmung für seine Mutter und der Aussage, dass er oder sie laut seinen Freunden eine harte Nuss sein soll, ist nichts weiter über ihn bekannt. Es existieren auch keine weiteren Romane von ihm.
Seit Benjamin Sisko wieder zurück auf Bajor ist, ist er zufrieden mit sich und der Welt. Er ist bei seiner Geliebten Kasidy und genießt sein Dasein als frisch gebackener Vater. Nur für seinen Sohn Jake kann er nichts machen. Jener ist ruhelos und macht sich deshalb auf, Bajor zu erkunden. Und seine Reise wird ihn verändern.
Für Kira Nerys hat es diese Veränderung schon begonnen. Sie ist jetzt Mitglied der Sternenflotte, im Range eines Kapitäns. Und gleich ihre erste Mission fordert sie heraus. Jemand schlich sich an Bajor heran, ermordete ein ganzes Dorf und ist geflohen. Die Defiant macht sich an die Verfolgung.
Doch auch für die Politiker sind dies unruhige Zeiten. Denn als die Premierministerin erfährt, dass ihr ursprünglicher Kandidat für den Botschafterposten bei der Föderation überraschend gestorben ist, muss sie jemanden neuen auswählen. Sie hat auch schon jemanden ausgeguckt, doch muss die entsprechende Person muss noch überredet werden. Keine leichte Aufgabe.
Es ist interessant, dass man nichts über J. Noah Kym weiß. Handelt es sich hierbei um ein Pseudonym? Wollte jemand nicht mit dieser Geschichte in Verbindung gebracht werden? Dabei gibt es dafür keinen Grund. Denn der Autor hat sehr gute Arbeit geleistet.
Auf über 200 Seiten hat er eine Geschichte geschrieben, in der einiges los ist, wie man anhand der Inhaltsangabe entnehmen kann. Drei Handlungsplots sind vorhanden, die gleichberechtigt behandelt werden wollen. So mancher Schriftsteller wäre an dieser Aufgabe gescheitert. Doch es gelingt J. Noah Kym das unmögliche möglich zu machen. Trotz der geringen Seitenzahl hat man zu keinem Moment den Eindruck, dass der nötige Tiefgang fehlt.
So lernt man einen Jake Sisko kennen, der orientierungslos ist. Sein letztes Ziel hat er erreicht. Sein Vater ist wieder unter den Lebenden. Doch was jetzt? Diese Frage treibt ihn umher und auf eine Wanderschaft über Bajor. Dabei gerät er mit einem Dorf in eine Notsituation, in der er die Liebe seines Lebens kennenlernt. Wirkt dies dick aufgetragen? Nein, überhaupt nicht. Behutsam schildert der Autor die Gefühle von Jake und seiner potentiellen Zukünftigen. Und gleichzeitig sorgt er auch dafür, dass die Beziehung zwischen den beiden sich sachte und doch schnell entwickelt. Kein Widerspruch in sich, denn J. Noah Kym schafft es, beide Aspekte zu berücksichtigen.
Aber auch die politische Ebene überzeugt. Hier schildert der Autor eine nicht einfache Suche. Auch hier überzeugen die Charaktere, allen voran Premierministerin Asarem. Es liest sich interessant, mit welchen Mitteln und Wegen sie versucht, ihren Kandidaten von dem neuen Posten zu überzeugen.
Und dann ist da noch die Suche nach den Massenmördern. Dieser Plot endet mit einem gelungenen Cliffhanger, der Lust auf mehr macht. Doch hauptsächlich dient diese Handlungsebene dazu, die Bajoraner und die von Bajor beeinflussten Besatzungsmitglieder von Deep Space 9 zu charakterisieren. Denn jeder von ihnen wird durch den Beitritt des Planeten in die Föderation vor neuen Herausforderungen gestellt. So muss Kira Nerys für sich selber herausfinden, was für ein Anführer sie sein wird.
"Bajor - Fragmente und Omen" ist eine rundum gelungene Geschichte. Ein "Klassiker" und natürlich auch unser "Splashhit".
Fazit:
"Die Welten von Deep Space Nine: Bajor - Fragmente und Omen" ist ein kurioses Buch. Denn es ist praktisch nichts über den Autoren bekannt. Dabei liefert jener eine ordentliche Geschichte ab, die sehr lesenswert ist. J. Noah Kym schafft es problemlos, innerhalb weniger Seiten eine enorme Handlungsdichte zu erzeugen, ohne dass darunter die entsprechende Tiefe leidet. Jede Figur, die für den Plot wichtig ist, wird ordentlich charakterisiert. Und Schicksale wie das von Jake Sisko gehen einem nahe. Ein gelungenes Werk, welches man lesen sollte.
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