Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Zum Glück bin ich keins!
Story:
Von allen Moderatoren, die das deutsche Fernsehen aktuell zu bieten hat, ist er vermutlich der normalste. Dies ist das Markenzeichen von Elton, dem ehemaligen Showpraktikanten von Stefan Raab. Und jetzt liegt seine Autobiografie vor.
Meinung:
Wer seine eigene Biografie schreibt und diese veröffentlicht, der ist häufig eine Person, die etwas zu berichten hat. Entweder, weil sie dramatisches erlebt hat und ihre Erfahrung teilen will, oder weil sie berühmt ist und weiß, dass es Leser gibt, die mehr über ihre Vergangenheit wissen wollen. In letztere Kategorie fällt Elton, der in "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" über sein Leben berichtet.
Der Autor ist vor allem als Showpraktikant von Stefan Raab bekannt. Alexander Duszat, so lautet sein richtiger Name, wurde 1971 in West-Berlin geboren, wo er bis zu seinem fünften Lebensjahr lebte. Danach zog die Familie nach Hamburg, wo er auf später auf das Gymnasium Halephagen-Schule Buxtehude ging. Er machte eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker. Seine Karriere als Moderator fing beim Hamburger Lokalsender Hamburg 1 an.
Seine Biografie erschien ursprünglich 2010 im "Tag und Nacht"-Verlag in broschierter Form. Die Neuauflage, dieses Mal als Taschenbuch, hat jetzt der Goldmann-Verlag herausgebracht. Letztere Fassung ist Gegenstand dieser Rezension.
Was genau macht bei Elton den Unterschied aus? Wodurch unterscheidet er sich von Kollegen wie beispielsweise Sonya Kraus oder Joko Winterscheidt? Laut seinen eigenen Worten ist es seine Normalität. Er bezeichnet sich als zu klein für sein Gewicht und meint, dass viele besser aussehen würden als er. Wahre Worte also?
Tatsächlich erhält man durch seine Autobiografie den Eindruck von jemand, der das Leben nimmt, wie es ist. Und gleichzeitig daraus auch Humor zieht. Dabei hat er als "Normalo", wie er sich selbst bezeichnet, durchaus einiges erlebt, wie beispielsweise sein Besuch einer der berühmten Parties, die in der Playboy-Mansion stattfinden.
Doch wer beim Lesen eine strikt durcherzählte Lebensgeschichte erwartet, der dürfte enttäuscht sein. Denn die Biografie wirkt stark fragmentarisch. Elton baut zwar ab und zu einige Rückblenden in seine Vergangenheit ein. Allerdings konzentriert er sich hauptsächlich auf einzelne Schlaglichter seines Berufslebens.
Gleichzeitig baut er außerdem gegen Ende jedes Kapitels eine Top 5-Liste ein, wie beispielsweise 5 Dinge, woran sie erkennen, dass ihre Mutter beleidigt ist. Ihr Beitrag zur Erkenntnis über Eltons Leben fällt gering aus. Stattdessen sollen sie wohl der Erheiterung dienen. Doch oft genug kann man noch nicht einmal müde lächeln, da die Komik nicht funktioniert.
Generell fehlt dem Buch Stringenz. Elton erzählt einfach drauflos und schweift mehr als nur einmal in seinen Kapiteln weit ab. Und dies auf eine so langatmige Art und Weise, dass man zwischendurch die Befürchtung hat, einzuschlafen. Man vermisst einen roten Faden, der die Erinnerungen zusammenhält. Stattdessen kriegt man ein Konglomerat scheinbar lustlos zusammengeschriebener Texte präsentiert.
Zwar schimmert ab und zu so etwas wie Humor durch. Doch hauptsächlich wirkt der Versuch lustig zu sein ungelenk. Er überzeugt nicht und man fragt sich stellenweise, ob Elton wirklich Praktikant bei Stefan Raab war. Denn dessen Humor hat anscheinend nicht auf den Autoren abgefärbt.
Eltons Autobiografie liest sich lustlos und überzeugt nicht. Daher "Keine Empfehlung".
Fazit:
In "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Zum Glück bin ich keins" erzählt der Autor Elton aus seinem Leben. Wer jetzt jedoch eine durchstrukturierte Rückblende in sein Leben erwartet, der dürfte enttäuscht sein. Stattdessen wirkt das Buch lustlos zusammengeschrieben. In den einzelnen Kapiteln schweift der Autor wiederholt weit ab, und dies auf eine sehr langatmige Art und Weise. Auch der Humor wirkt an vielen Stellen bemüht und kann nicht überzeugen.
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