Die Schule der Nacht: Ravenwood
Story:
Für die 17jährige April Dunne könnte es nicht schlimmer
kommen. Ihr Vater musste seinen Posten als Redakteur in Edingburgh aufgeben und
nach London ziehen. Und sie ist so weit entfernt von all ihren Freunden. Sie
geht jetzt auf die Ravenwood Schule, einer Elite-Akademie. Doch schnell stellt
sie fest, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Leben dort etwa
Vampire?
Meinung:
Es ist immer eine große Umstellung, wenn man umzieht. Man entfernt sich von dem einen Ort, wo man schon lange lebt, nur um sich an einem anderen mühsam wieder einzuleben. Besonders für Kinder und Jugendliche ist es schlimm, da sie sich so von ihren Freunden und Kameraden entfernen. Dass Sie damit nicht glücklich sind, liegt da schon fast auf der Hand. Und so ähnlich ergeht es auch April Dunne in dem Debütroman der Autorin Mia James, "Ravenwood - Die Schule der Nacht".
Das Buch ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Romanserie. Band #2 ist für Dezember dieses Jahres vorangekündigt. Wann #3 herauskommen wird, ist noch unklar. Interessant ist übrigens, dass die Kindle-Variante nicht von Goldmann sondern vom cbt-Verlag publiziert wird.
Laut Verlagsangabe ist die Autorin in London geboren und aufgewachsen. Sie jagt dort nach Vampiren, streift über die Friedhöfe und durch Covent Garden. All dies allerdings nur, wenn sie nicht gerade schreibt. In Wahrheit handelt es sich bei diesem Namen übrigens um ein Pseudonym der Autoren Tasmina (Daddy's Girls) und John Perry.
Für die 17jährige April Dunne ist der Umzug nach London gleichbedeutend mit einem Weltuntergang. Sie ist fort von Edingburgh, fort von ihren Freunden und ihrem dortigen sozialen Leben. Und das alles nur, weil ihr Vater, ein angesehener Redakteur, es sich dort mit einigen Leuten verscherzt hat. Nun muss sie versuchen neue Freunde zu finden. Sie wird an der Ravenwood Schule eingeschrieben, einem elitären Bildungsunternehmen, das an seine Schüler hohe Ansprüche stellt. Die meisten Kinder, die auf sie gehen, haben reiche Eltern und agieren dementsprechend hochnäsig und intrigant.
Schnell trifft sie jedoch auf Seelenverwandte. Caro ist ein ausgeflipptes Mädchen, das an lauter Verschwörungstheorien glaubt. Gabriel Swift hingegen ist verdammt gut aussehend, auch wenn er sich unnahbar gibt. Doch dann wird jemand ermordet und sie ist Zeugin des Vorganges. Als sie sich trotz alle Verbote näher mit dem Fall beschäftigt, stößt sie bald auf etwas unheimliches, etwas was nicht existieren kann. Denn es scheint so, als ob an der Ravenwood Schule Vampire umhergehen. Und einige von ihnen haben es anscheinend auf sie abgesehen.
Man muss es dem Autoren zu Gute halten, das es die Handlung von Ravenwood nicht an einem Internat stattfinden ließ. Das hätte sonst zu sehr an "Harry Potter" erinnert. Stattdessen schildert sie eine Protagonistin, die auf die Schule geht und noch bei ihren Eltern lebt. Dabei ist der eigentliche Star nicht April, sondern die Umgebung ihres Zuhauses.
Die Schilderung ist sehr atmosphärisch gelungen. Besonders die Schilderung des Friedhofes ist sehr lebendig geworden. Hieran merkt man, wie viel Mühe sich der Autor mit der Erstellung der Umgebung machte.
Ansonsten muss man leider sagen, dass die Handlung nur streckenweise überzeugt. Größtenteils gerät sie zu sehr wie Malen nach Zahlen, was sich besonders am Ende des ersten von zwei Teilen bemerkbar macht. April gerät mit ihrem Vater in Streit, verlässt wütend das Haus und als sie zurückkommt, ist er ermordet worden. Dieses Plotelement ist inzwischen abgenutzt, da es wiederholt in anderen Geschichten verwendet wird. Und es spricht nun nicht gerade für Mia James, dass sie es dennoch schreibt.
Auch wirkt April Dunne immer wieder unselbstständig. Sie agiert dann kopflos, spielt "Damsel in Distress" und muss von Gabriel gerettet werden, nur um dann sich in die nächste Gefahr zu stürzen. Hier fehlt einfach das richtige Maß, um sie zu einer überzeugenden Protagonistin werden zu lassen.
Ravenwood hat gute Ansätze, macht allerdings nichts daraus. Stattdessen ist es stellenweise eine Aneinanderreihung von Klischees und daher auch "Nur Für Fans" etwas.
Fazit:
Mit "Ravenwood - Die Schule der Nacht" startet die Autorin Mia James ihre erste Romanreihe. Der Handlungsort der Geschichte ist atmosphärisch geschrieben und wirkt sehr lebendig. Ansonsten vermag jedoch insgesamt kaum Spannung aufzukommen. Zu sehr fühlt man sich beim Lesen der Handlung an viele Klischees erinnert. Auch die Protagonistin April ist enttäuschend, da sie kopflos agiert und wiederholt von Gabriel gerettet werden muss.
|