Das Universum in der Nußschale
Story:
Wie ist das Universum aufgebaut? Was sind Schwarze Löcher? Kann man durch die Zeit reisen? Diese und noch andere Fragen werden in "Das Universum in der Nußschale" beantwortet.
Meinung:
Stephen Hawking ist einer der bekanntesten Astrophysiker und Kosmologen. Der Brite hat nicht nur durch seine wissenschaftlichen Ideen für Aufsehen gesorgt - so warnt er vor dem Erstkontakt mit Außerirdischen -, sondern auch durch die Tatsache, dass er an einer degenerativen Nervenkrankheit leidet. Auf Grund dieser ist er an einen Rollstuhl gefesselt und kann nur noch mit Hilfe eines Sprachcomputers mit der Außenwelt kommunizieren. Neben seinen zahlreichen Fachbeiträgen hat er auch gleichzeitig diverse populärwissenschaftliche Bücher geschrieben, darunter auch "Eine kurze Geschichte der Zeit".
In "Das Universum in der Nußschale" beschäftigt sich der Wissenschaftler mit einer Vielzahl an physikalischen Themen. So stellt er sich die Frage, ob man die Zukunft vorhersagen kann und wie man die Vergangenheit schützen kann. Aber auch das Leben an sich ist Thema in diesem Werk.
Hawking hat das Buch so konzipiert, dass man zuerst die beiden ersten Kapitel lesen muss, ehe man sich dann ein beliebig anders auswählen kann. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, den Text zu vernachlässigen, denn die wichtigsten Theorien werden in Form aussagekräftiger Bilder dargestellt. Ein gewagtes Konzept, das er jedoch konsequent und gut umsetzt. Nur selten hat man den Eindruck, dass zum besseren Verständnis zusätzliches Wissen entweder aus einem anderen Kapitel oder aus dem Text an sich benötigt wird.
Um jedoch Zugang zu den Thesen zu finden, die der Autor in dem Buch publiziert, ist einiges an Kopfarbeit nötig. Nun kann man nicht behaupten, dass Stephen Hawking sich keine Mühe gemacht habe, seinen Text auch für den Laien verständlich zu schreiben. Doch Thesen, wie eine Zeit die senkrecht verläuft, oder das Prinzip der Bran, ein Objekt aus der String-Theorie, sind für jemanden, der Physik vielleicht das letzte Mal in der Schule hatte, nur schwer vermittelbar. Man liest die Argumente und Beschreibungen, die Hawking einbaut, doch kann es schnell passieren, dass man nach dem dritten Wort mental abschaltet, weil man es einfach nicht nachvollziehen kann.
Auch irritiert etwas Hawkings Angewohnheit, seine wissenschaftlichen Beiträge hervorzuheben. Zwar werden auch die Entdeckungen anderer Forscher vorgestellt, doch kein einziger Name fällt so häufig wie der des Autors. Ob dies gerechtfertigt ist, oder ob er dies aus puren Ego-Gründen getan hat, lässt sich als Laie nicht beurteilen.
Doch von diesen Mankos mal abgesehen präsentiert Stephen Hawking ein Sachbuch, welches durchaus lesenswert ist. Dies liegt vor allem auch daran, dass er seinen Text immer mit einem gewissen Augenzwinkern schreibt. Zwar tauchen diese humorigen Passagen nicht immer auf, aber sie sind präsent genug, um dieses Werk zu prägen.
Und, von der Verständlichkeit mal abgesehen, sind die Thesen und der Einblick in die Wissenschaft sehr interessant. Viele Ideen, wie die Strings oder das Bran-Prinzip, hat man vielleicht nur nebenbei mal mitgekriegt. Doch mit "Das Universum in der Nußschale" hat man zum ersten Mal die Gelegenheit, näheres über diese Ideen zu erfahren, selbst wenn man es nicht auf Anhieb kapieren kann.
Und so präsentiert Stephen Hawking ein Sachbuch, welches zwar nicht perfekt ist, aber definitiv ein Reinschauen wert ist.
Fazit:
Stephen Hawking geht in seinem Buch "Das Universum in der Nußschale" auf viele interessante Thesen der Physik ein. Es ist zwar einiges an Kopfarbeit nötig, um diese nachzuvollziehen, was man nicht immer auf Anhieb schafft, doch wenn man sich die Mühe macht, entdeckt man einige interessante Ideen. So erfährt man mehr über die sogenannten Strings, was sie ausmacht und welche Funktion sie in der Wissenschaft spielen. Auch die Idee, die Bilder sozusagen als Text-Ersatz einzubauen, hat etwas für sich und kann überzeugen.
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