Heliosphere 2265 - Band 17: Kampf um die Zukunft
Story:
Auf der Suche nach dem Dunklen Wanderer kommt die HYPERION in ein Sonnensystem, in dem die Dinge anders sind, als in ihrer ursprünglichen Zeit. In dieser bereitet sich die neugegründete Republik auf einen aufregenden Wahlkampf vor. Und bei diesem verläuft nichts so, wie man es vermuten würde.
Meinung:
Es ist Wahlkampf! Und Andras Suchanek hat diesen für die "Heliosphere 2265"-Reihe entsprechend präsentiert. Wer im Internet nachguckte, der fand dort allerlei Extras wie Wahlplakate und sogar einen Wahlzettel. Nette Extra, die auf "Kampf um die Zukunft" neugierig machen.
Die HYPERION erreicht ihr Ziel. Das Planetensystem, wo der Dunkle Wanderer sich aufhalten soll. Doch dem ist nicht so. Eine fremdartige Spezies bewohnt das System und vom Wanderer fehlt jede Spur. Sie nennen sich die Aaril und sie haben einige interessante Sachen zu berichten.
In der Gegenwart ist Wahlkampf angesagt. Die Parteien bekämpfen einander mit allen nur erdenklichen Mitteln. Ein Ziel: John Kartess, der Kandidat der Demokratischen Partei. Doch der trauert um seine Geliebte Tess Kensington, die er für tot hält. Und entschließt sich am Ende für eine Überraschung, die den gesamten Wahlkampf auf den Kopf stellt.
Politik hat nur wenig mit Idealismus zu tun, das macht Andras Suchanek in seinem neusten Roman deutlich. Er beschreibt den Wahlkampf als schmutzig. Und selbst die Politiker, die man noch als gemäßigt ansehen kann, scheuen nicht davor zurück, jeden nur erdenklichen Trick anzuwenden, um ihre Siegchancen zu erhöhen.
Ist dies dann Politikergebashe, wenn auch der indirekten Art? Eigentlich eher nicht. Denn der Autor macht auch klar, dass der Wahlkampf zwar schmutzig ist. Doch er schert nicht alle Politik über einen Kamm. Er zeigt sie in unterschiedlichen Schattierungen. Es gibt solche, denen wirklich alles recht ist, um an die Macht zu kommen, sogar eine Liason mit Jayden Cross Mutter. Und es gibt solche, die sich ihren Idealismus irgendwie bewahrt haben, trotz der Umstände, wie Jessica Shaw.
Und dann gibt Außenseiter wie John Kartness. Und es ist, wie es oft in der Politik ist. Außenseiter, die das schmutzige, politische Geschäft nicht kennen, sind ein beliebtes Ziel. Und es tut einem in der Seele weh, wenn man von den Attacken liest, die gegen diese Person gefahren werden. Er hat es nicht verdient. Doch, und das macht Andreas Suchanek sehr gut deutlich, Politik ist selten fair!
Nur um dann eine überraschende Wendung nach der anderen einzubauen. Der Wahlkampf gerät in allen Facetten zu einem richtigen Thriller. Und es macht Spaß, dies zu lesen. Man darf sich auf die nächsten Ausgaben freuen, wo dies weiter fortgeführt wird.
Gleichzeitig kommt auch die HYPERION-Ebene nicht zu kurz. Andreas Suchanek lässt sich hier Zeit, die Reise weiter fortzuführen. Stattdessen baut er zahlreiche, kleinere Szenen ein, die die Besatzung des Schiffes bei Freizeitaktivitäten zeigen. Auf diese Art und Weise wird die Charakterisierung der Charaktere vertieft und man lernt ihren derzeitigen Status Quo kennen. Ein wunderbarer Anfang, ehe es dann rund geht.
Denn natürlich verläuft hier nichts so, wie man es erwarten würde. Das wäre ja auch zu einfach! Und so gibt es eine kleine Überraschung mit den Aaril.
Eine weitere, gelungen fremdartige Spezies in dem "Heliosphere 2265"-Universum. Und noch dazu eine mit einer interessanten Geschichte und einem wichtigen Anlegen an die Crew der HYPERION. Man kann sicherlich darauf gespannt sein, wie das sich hier weiterentwickeln wird.
Doch dann kommt es zu einem Verrat. Und die Identätit des Verräters ist enttäuschend. Das Problem ist, das Andreas Suchanek diesen Charakter erst gar nicht aufbaut oder Hinweise auf seine Existenz streut. Er ist einfach urplötzlich da, macht seine Schandtat und ist dann auch wieder aus der Geschichte verschwunden. Da hätte man sicher mehr machen können.
Deshalb wird dieser Roman zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
In „Kampf um die Zukunft“, den 17. Heliosphere 2265-Roman
von Andreas Suchanek, begibt sich der Autor in die Niederungen der Politik.
Dabei stellt er ausführlich das politische System der Republik dar und zeigt,
wie schmutzig und dreckig Politik manchmal sein kann. Die Charakterisierungen
stimmen und man hat nie das Gefühl, dass die Darstellungen zu platt sind. Der
Wahlkampf ist ein wahrer Politthriller und macht Lust auf mehr. Die
HYPERION-Ebene überrascht mit den Aaril, die eine weitere, interessante Spezies
im „Heliosphere“-Universum sind. Schade
ist nur die Rolle des Verräters, die zu plötzlich auftaucht. Der Charakter wird
nicht näher charakterisiert und verschwindet nach seiner Schandtat sofort.
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