Star Trek - Der Roman zum Film
Story:
Zwei verschiedene Geburten, zwei verschiedene Schicksale die sich zu einem vereinen.
Das Föderationsraumschiff U.S.S. Kelvin empfängt ungewöhnliche Signale. Die Beschreibung deutet auf ein "Gewitter im Weltall", und die Kelvin soll dieses Phänomen untersuchen. In Wirklichkeit handelt es sich um ein riesiges und technologisch weit entwickeltes Raumschiff der Romulaner. Zu den Überlebenden gehörte ein neugeborenes Kind: James Tiberius Kirk.
Szenenwechsel: Vulkan, der junge Spock leidet (so weit dies für vulkanische Verhältnisse möglich ist) unter den Tyrannereien seiner Mitschüler. Als
Sohn einer menschlichen Mutter und eines Vulkaniers wird er als unrein betrachtet. Daher schlägt er auch später den nicht für ihn vorgesehenen Ausbildungsweg ein und tritt der Sternenflotte bei. Wie der draufgängerische junge Jim Kirk, welcher zuerst eine motivierende Ansprache von Captain Christopher Pike benötigte. So wird dieser drei Jahre später, am neuen Flaggschiff der Föderation, der U.S.S. Enterprise NCC-1701, von jungen Kadetten begleitet um einen vulkanischen Notruf nachzugehen. Der Planet steht vor der Zerstörung, das unbekannte romulanische Raumschiff ist nach zwei Jahrzehnten wieder aufgetaucht und hat bereits eine große Anzahl an Hilfsschiffen der Föderation vernichtet. Mittels eines Bohrers und sogenannter roter
Materie wird die vulkanische Heimatwelt zerstört. Neben zahlreichen Vulkaniern wird dabei Spocks Mutter sowie der Chefingenieur der U.S.S. Enterprise getötet. Captain Pike wird vom romulanischen Kommandanten Nero festgehalten, Spock muss mit seinen Emotionen umgehen und der
junge, hitzköpfige Kirk trifft nach seiner unfreiwilligen Entfernung von Bord auf einen "alten Freund".
Die Abenteuer der Enterprise beginnen (wieder)...
Meinung:
Sowohl der letzte Kinofilm ("Star Trek: Nemesis") als auch die TV-Serie "Star Trek: Enterprise" waren kommerziell nicht erfolgreich. Daher wurde anfangs Rätsel geraten, ob der neue "Star Trek"-Kinofilm unter der Regie von J.J. Abrams ("Mission Impossible 3", "Lost", "Cloverfield") die notwendigen Einspielergebnisse erzielen konnte. Einerseits wollte man bisherige Fans des Franchise nicht vergrämen, anderseits aber Menschen ins Kino locken, die noch nie zuvor "Star Trek" sahen. Aller Skepsis der Prequel-Geschichte zu trotz, kann man heute, fünf Wochen nach Filmstart sagen, dass dieser zu den großen Gewinnern des Kino-Jahres zählt.
Passend dazu erzählt Allan Dean Foster in gekonnter Manier (er hat unter anderem auch den Film-Roman zu "Terminator 4" verfasst) die Geschichte nach. Schon zu Beginn findet man im Buch geschnittene Szenen aus dem Film, und zwar in Form von Spock's Geburt. Gerade hier wird deutlich, wie unterschiedlich die menschliche und vulkanische Kultur sein können. Auch erfährt man hier im Buch um einiges deutlicher, warum James T. Kirk so ein
Draufgänger-Typ ist. Die Szene am klingonischen Gefängnisplaneten Ruhra Pehnte, welche zwar gedreht wurde, suchen wir auch im Roman vergeblich.
Ansonsten kommt auch in geschriebener Form die Handlung gut in Fahrt. Schließlich will man erfahren, wie sich diese neue Crew schlägt. Beziehungsweise
wie sich die jungen Pendante der uns lieb gewohnen "Classic"-Crew verhalten. Von Friede, Freude, Eierkuchen kann gerade in der Beziehung Spock/Kirk nicht gesprochen werden. Die beiden Herrschaften springen sich sogar an die Gurgel. Ein bisher nicht beachteter Charakter in der
"Star Trek"-Historie war Captain Christopher Pike. Bisher nur als erster Captain der Enterprise bekannt, darf er hier sein gutherziges und konsequentes Gemüt zeigen. Teilweise schlüpft er etwas in die Vaterrolle für James T. Kirk. Ansonsten wirken die anderen Charaktere etwas blass. Der Witz des Films, der teils auch sehr durch die Mimik der Schauspieler geprägt ist, kann natürlich in Buchform schwer transportiert werden. Obwohl die Sternenflotte im Prinzip auf militärische Richtlinien basiert, wirkt das ständige Salutieren und Grüßen etwas befremdlich.
Fazit:
Im Großen und Ganzen liegt mit "Star Trek" ein solider Filmroman vor,
welcher die Handlung und den neuen Flair des Franchise gut vermitteln
kann. Abgerundet mit einigen erweiterten Szenen sicherlich ein Muss für
Fans. Positiv muss noch die Leseprobe zum Prequel-Comic "Star Trek
Countdown" sowie das Interview mit Regisseur J.J. Abrams und Autor Alan
Dean Foster hervorgehoben werden.
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Alan Dean Foster
Star Trek - Der Roman zum Film
Star Trek Movie Tie-In
Übersetzer: Susanne Döpke
Erscheinungsjahr: 2009
Autor der Besprechung:
Dominic Schlatter
Verlag:
Cross Cult
Preis: € 12,80
ISBN: 978-3941248052
300 Seiten
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