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Kleine freie Männer

Story:
Es gibt unzählige Welten, die sich normalerweise nicht gegenseitig berühren. Manche von ihnen besitzen mehr, manche weniger Realität. Einige Welten jedoch dringen in andere ein und ernähren sich, fast wie Vampire, von deren Wirklichkeit.

Diese Erfahrung muss die neunjährige Tiffany Weh machen, als sie ihren kleinen Bruder Willwoll gerade noch vor dem Wasserungeheuer Jenny Grünzahn retten kann. Dieses Wesen sollte eigentlich nur in den Geschichten existieren, mit denen man kleine Kinder vom Flußufer und anderen gefährlichen Orten fernhält. Aber der Angriff auf Willwoll war unverkennbar real, und Jenny Grünzahn bleibt nicht die einzige Schreckgestalt, mit der es Tiffany zu tun bekommt.

Denn die Königin der Märchenwelt hat es auf Willwoll abgesehen. Und diese Märchenwelt ist alles andere als harmlos und zuckersüß: Die Feen beißen, und in Träumen lauern räuberische Ungeheuer. Tiffany scheint die einzige, die sich der Königin in den Weg stellen kann. Aber wie soll das Mädchen mit einer Gegnerin fertigwerden, die sich jede nur denkbare Albtraumkreatur dienstbar machen kann? Bisher lagen Tiffanys Fähigkeiten vor allem auf dem Gebiet der Butterherstellung, und nur sehr gelegentlich gönnte sie sich bei umherziehenden Lehrern Bildung im Gegenwert eines Eies.

Aber Tiffany war die Lieblingsenkelin der alten Oma Weh, die einige eine Hexe nannten – zumindest wenn Oma Weh es nicht hören konnte. Und sie hat die Unterstützung der "Wir-sind-die-Größten". Der Koboldsclan, zu dessen Lieblingsbeschäftigungen Stehlen, Trinken und Kämpfen gehören, hat noch eine Rechnung mit der Königin offen. Also macht sich Tiffany mit ihrer treuen Bratpfanne und den kleinen freien Männern auf den Weg, um Willwoll aus der Märchenwelt zurückzuholen und die Königin aus ihrer Welt zu vertreiben.

Meinung:
Terry Pratchett hat mal wieder ein "Märchen von der Scheibenwelt" geschrieben, und wie schon bei den vorherigen Bänden mit diesem Titel ist auch "Kleine freie Männer" ein Jugendbuch. Entsprechend ist dieser Roman einfacher aufgebaut, als man es von "richtigen" Geschichten von der Scheibenwelt gewöhnt ist. Es gibt eine Hauptfigur, durch deren Augen der Leser die Handlung erlebt, nur einen Handlungsstrang, und in besonders gruseligen Momenten sind sich die Charaktere im Zweifel einig, dass sie daran lieber nicht denken.

Die Geschichte erfordert auch kaum Hintergrundwissen aus dem inzwischen doch recht umfangreichen und komplexen Scheibenwelt-Kosmos. Bis auf einige Details, und zwei "Cameo-Auftritte" am Ende, ist Tiffanys Welt unabhängig von der "bekannten" Scheibenwelt. Es könnte sich fast genauso gut um ein eigenständiges Universum handeln, nicht einmal TOD kommt vor.

Was aber mit Sicherheit vorkommt, ist der typische Pratchett-Humor. Wenn ein Schaf sich plötzlich über die Wiese erhebt und mit affenartiger Geschwindigkeit rückwärts davonrast, weil unter jedem Huf ein "Größter" läuft, müssen nur die besonders humorbefreiten Leser nicht mindestens schmunzeln. Apropos "Wir-sind-die-Größten", die fürchten sich ja vor fast nichts – außer vor Rechtsanwälten, die ihre Namen in so gemeine Dinge wie Vorladungen, Offenbarungseide oder Urteile setzen. Die Königin liest sich, wenn sie versucht Tiffany zu verunsichern, wie das schlimmste Klischee eines Sozialarbeiters - Sie kann nichts dafür, sie hatte eine schwere Kindheit.

Auch die Spannung kommt, in zielgruppengerechter Dosierung, nicht zu kurz. Besonders wenn Tiffany sich, nur mit einer Bratpfanne, einem Clan Kobolde und ihrer Wut – wie konnte sich die Königin nur erdreisten, ihren kleinen Bruder zu entführen! - bewaffnet, auf das Territorium der Herrscherin der Träume begibt. Eigentlich hat sie keine Chance. Eigentlich...

Es ist aber wohl nicht zu viel verraten, wenn man sagt, dass natürlich auch das "Märchen von der Scheibenwelt" gut ausgeht und Tiffany weitere Abenteuer erleben kann. Und der Leser hofft, dass Terry Pratchett uns diese weiteren Abenteuer noch erzählen wird.

Fazit:
Ein schönes Märchen von der Scheibenwelt, das sich eher an junge Leser richtet und "notfalls" auch unabhängig vom restlichen Pratchettschen Universum zu lesen ist.

Kleine freie Männer - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Terry Pratchett
Kleine freie Männer
The Wee Free Men

Übersetzer: Andreas Brandhorst
Erscheinungsjahr: 2005



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Goldmann Verlag

Preis:
€ 18,00

ISBN:
978-3-442-54586-5

318 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Pratchett findet wieder eine neue Ecke der Scheibenwelt für neue Geschichten
  • Ein Märchen mit dem gewohnten Discworld-Humor
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
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Rezension vom: 22.02.2009
Kategorie: Fantasy
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