Treuepunkte
Story:
Mit "Treuepunkte" führt Susanne Fröhlich die Geschichte um die Durchschnittshausfrau Andrea Schnidt weiter. Eigentlich hat Andrea ein Leben, mit dem sie zufrieden sein könnte. Da ist das Reihenhaus, der BMW vor der Tür, der Ehemann Christoph, der ohne zu klagen das Geld ins Haus bringt, sowie zwei Kinder, die relativ wohlgeraten sind. Doch eine Sache trübt ihr Leben: die neue Arbeitskollegin ihres Mannes. Die "Belle Michelle" ist so schön wie Angelina Jolie, beherrscht mehrere Sprachen, arbeitet Tag und Nacht mit Christoph zusammen und "Michelle meint ..." wird zur regelmäßigen Einleitung, wenn ihr Ehemann etwas zum Thema Haushalt und Familie beiträgt.
Meinung:
Eigentlich hat Susanne Fröhlich mit Andrea Schnidt und ihrem
Leben die passende Grundlage für einen heiteren und nicht zu anspruchsvollen
Unterhaltungsroman für Frauen geschaffen. Doch leider funktioniert diese Geschichte
einfach nicht. Für keinen der dargestellten Charaktere kommt auch nur ein
Funken Mitgefühl oder Sympathie auf. Die Geschichte schleppt sich träge dahin
und der Humor ist so gewollt, dass er einfach nicht zur Unterhaltung beiträgt.
Andrea Schnidt und ihr Feldzug gegen die vermeintliche Nebenbuhlerin strotzt
nur so vor unlustigen Peinlichkeiten und an den Haaren herbeigezogenen
Zufällen. Da wird der Gang zum Arbeitsamt mal eben unterbrochen von einem
Schwenker zu einer Personalvermittlung und natürlich endet dies damit, dass
Andrea im Büro ihres Mannes als Vertretung für den Empfang engagiert wird. Ihr
neuer Chef Helmuth von der Personalvermittlung ist nicht nur farblos und
unsympathisch, er läuft ihr auch gleich wie ein Dackel hinterher, um die Dinge
zu üben, die er in seinem Flirtseminar gelernt hat.
Dann folgen noch ein Abstecher mit einer überspannten Freundin in die Welt des
Internetflirts, was zu einem Blind Date führt, bei dem natürlich wieder Helmuth
auftaucht, ein Swinger-Club sowie ein peinliches Klassentreffen. Verwirrungen mit
den Nachbarinnen dürfen auch nicht fehlen, um die über 250 Seiten des Buches zu
füllen. Trotzdem würde der magere Inhalt niemals zu einem solchem Umfang
reichen, wären da nicht die unendlich langen und langweiligen Monologe zu den
Themen dünne Haare, fehlender Busen, Beinenthaarung und ähnlichen
Schönheitsproblemchen, mit denen sich angeblich jede Frau den ganzen Tag über
beschäftigt.
Fazit:
Mit "Treuepunkte" hat Susanne Fröhlich ein Buch geschrieben, das ihr gewiss keine treuen Leser verschafft. Der Roman ist nichtssagend, langweilig und durch die langen Monologe zu den ewig gleichen Themen hat man das Gefühl, jede Seite schon dreimal gelesen zu haben. Die paar Unterbrechungen durch die an den Haaren herbeigezogene und nicht amüsante Handlung retten das Buch dann leider auch nicht mehr.
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Susanne Fröhlich
Treuepunkte
Erscheinungsjahr: 2006
Autor der Besprechung:
Konstanze Tants
Verlag:
Krüger Verlag
Preis: € 16,90
ISBN: 978-3-8105-0670-2
256 Seiten
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