Taken: Unter fremden Sterne
Story:
Wieder sind ein paar Jahre vergangen, und eine dritte Generation der Familien wächst heran. Lisa Clarke und Charlie Keys übernehmen im zweiten Teil des Buches die Handlung, und die Handlung spitzt sich zu. Auch Eric Crawford kriegt Nachwuchs, in Form seiner ehrgeizigen Tochter Mary Crawford. Außerdem wird bald klar, was die Außerirdischen mit ihren Experimenten bezwecken; Ein Experiment, das in Form von Allie seinen krönenden Abschluss findet. Wer Allie ist, und was ihr Zweck ist, dazu muss man das Buch lesen!
Meinung:
Der zweite Band ist besser als der erste! Das mal gleich vorweg. Das mag natürlich daran liegen, das man von Anfang an gleich in die Handlung reingezogen wird, und das Buch nicht aus der Hand legen mag. Das Buch ist äußerst spannend geschrieben, und läßt an keiner Stelle nach. Die beeindruckenste, weil auch tragischste Figur ist die letzte Crawford, der letzte Gegenpart. Sie ist deshalb tragisch, weil sie wirklich alles opfert, um an den Außerirdischen dranzubleiben. War es schon vorher so, das ihre Vorfahren Menschenleben notfalls einfach geopfert haben, so ist es dieses Mal noch extremer. Sie geht einen Schritt weiter, als ihr Vater und Großvater. Selbst ihre Familie hat für sie keine Bedeutung mehr. Und das tragische ist: Sie weiß es! Sie weiß was sie tut, und tut es trotzdem. Und dann sind da Lisa Clarke und Charlie Keys, die aber eigentlich keine allzugroße Rolle spielen. Beide werden immer noch vom Militär verfolgt, und haben immer noch die Unterstützung ihrer Familie und ihrer Freunde. Aber letzten Endes läuft alles auf Allie hinaus. Sie ist der Grund, weshalb die Außerirdischen Mitte des 20. Jahrhunderts angefangen haben zu experimentieren. Sie ist das Ergebnis, und hat eine wichtige Aufgabe, vor der sie sich fürchtet. Allie ist noch ein kleines Kind, und muss schon eine große Verantwortung tragen. Das sie nicht unter der Last erstickt, liegt an ihrer Begabung und an der Unterstützung, die sie kriegt. Unterstützung auch von ungewöhnlicher Seite. Denn die Außerirdischen erklären sich. Man erfährt ihre Motive, und hat plötzlich Mitleid mit ihnen. Sie wissen um ihre Taten, und man versteht auch, weshalb sie es getan haben. Das entschuldigt natürlich nicht das, was sie getan haben. Aber man hat größeres Verständniss. Denn die eigentlich Bösen sind nicht die Außerirdischen, sondern das Militär und die Crawfordsche Familie. Der größte Feind des Menschen ist der Mensch selber. Und das alles ist der Grund, weshalb man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Zu leicht hätten die Macher in die Falle tappen könne, die Außerirdischen die Bösen sein zu lassen. Aber sie sind nicht die schwarzen. Sie sind allerhöchstens grau!
Fazit:
Wenn man über diese beiden Bücher stolpert, sollte man zugreifen. Ohne Bedenken. Denn sie sind super gelungen!
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Thomas H. Cook
Taken: Unter fremden Sterne
Taken
Übersetzer: Antje Görning
Erscheinungsjahr: 2005
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Egmont vgs
Preis: € 12,90
ISBN: 3-8025-3468-9
193 Seiten
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