Gelb
Story:
Manhattan in einer nicht allzu fernen Zukunft. Alles dreht sich um Vurt, die Droge in Form von Federn, die dich an den Träumen anderer Menschen teilhaben läßt. Es gibt blaue Federn, legal und weitgehend ungefährlich. Es gibt schwarze Federn, illegal und häufig gefährlich für Körper, Seele und Verstand. Es gibt rosa Federn mit billigen Pornos. Es gibt silberne Feder für die Techniker des Vurt. Und es gibt gelbe Federn - Federn, aus denen man nicht immer zurückkommt.
Genau das ist der Schwester von Scribble passiert. Um sie zu wiederzufinden, muß er alles riskieren. Zusammen mit den anderen Mitgliedern der Stash Riders - einer Straßengang, immer einen guten Schritt jenseits der Grenzen des Gesetzes - macht er sich auf die Suche nach der einzigen Feder, die ihm Desdemona zurückbringen könnte. Aber existiert diese Feder überhaupt wirklich? Und welchen Preis wird er dafür bezahlen müssen?
Meinung:
Gelb (im Original "Vurt", wie die Droge, hinter der alle herjagen) ist schnell. Bereits nach wenigen Seiten hat das Buch den Leser in seinen Bann gezogen und läßt ihn bis zum Ende nicht mehr los. Die Verlagswerbung hat Gelb mit "Clockwork Orange" verglichen, und so falsch ist das gar nicht. Aber auch die Verwandschaft zum Vater des Cyberpunk, William Gibson, ist nicht zu übersehen.
Gelb ist, wie auch die anderen Bücher von Jeff Noon, kein Buch zum "Gerade-mal-zwischendurch-lesen" und auch sicher nicht jedermanns Geschmack. Aber wer sich auf das Buch einläßt, wird sicher auf seine Kosten kommen.
Leider ist die deutsche Ausgabe von "Gelb" im Moment verlagsvergriffen,
und eine Neuauflage ist meines Wissens nicht geplant. Aber antiquarisch
sollte der Titel zu bekommen sein, und für Sprachkundige gibt es immer noch die englische Originalausgabe.
Fazit:
Nicht für jedermann, aber es lohnt sich.
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Jeff Noon
Gelb
Vurt
Übersetzer: Ute Thiemann
Erscheinungsjahr: 1997
Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck
Verlag:
Goldmann Verlag
ISBN: 3-442-44449-7
382 Seiten
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