König in Ketten
Story:
Lederland leidet seit Jahren nun schon unter der Herrschaft seines unfähigen Königs. Als eines Tages der ehemalige Bauer Darne betrunken meint, dass er ein besserer König sei, als der derzeitige, wird er gefangengenommen. Doch er lässt sich davon nicht unterkriegen und will seine Rache haben.
Meinung:
Michael Marcus Thurner ist vor allem als Autor für "Perry Rhodan" bekannt. Doch gleichzeitig schreibt er auch eigene Romane. Wie zum Beispiel "König in Ketten".
Darne ist ein Bewohner von Lederland. Ein Land, in dem es einem überwiegenden Teil der Bewohner schlecht geht. Dem es allgemein miserabel geht. Was unter anderem auch an Regos liegt, ihrem König, der alles seinem Vergnügen unterordnet und der dafür mit eiserner Hand regiert.
Darne ist einer derjenigen, der unter der Herrschaft leidet. Ein ehemaliger Bauer, der von dem elterlichen Hof flieht. Eines Tages trinkt er einen über den Durst und behauptet, er sei ein besserer König, als der aktuelle. Dafür wird er festgenommen. Doch Darne will sich mit der Strafe nicht abfinden und plant seine Rache. Dabei soll ihm seine Ausbildung als Eliteagent Lederlands helfen.
Im Prinzip hat man es hier durchaus mit einem netten Roman zu tun. Michael Marcus Thurner versteht sich darauf, ein glaubwürdiges Lederland darzustellen, in dem alles und jeder unter der Herrschaft des Königs und dem Fädenzieher hinter dem Thron leidet. Man spürt die Verzweifelung, die die in diesem Land umhergeht.
Und trotzdem schafft es Michael Marcus Thurner nicht, das Interesse des Lesers zu erwecken und zu fesseln. Schon nach wenigen Seiten wird man sich durch "König in Ketten" gequält durcharbeiten. Woran liegt das?
Zum einen an einem eklatanten Mangel an interessanten Figuren. Es reicht eben nicht, wenn der Hauptcharakter die ganze Zeit nur auf Rache aus ist. Und so interessant seine Vergangenheit auch ursprünglich sein mag, schnell ist sie einem egal.
Grund dafür ist vor allem die Persönlichkeit des Hauptcharakters. Darne ist starrköpfig und teilweise sogar jähzornig. Er schafft es nie ganz, seinen Zorn zu unterdrücken. Und immer wieder kommt ihm dieser in die Quere, sorgt für Ärger, ebenso wie sein loses Mundwerk. Schon bald hat man einfach nur genug von ihm und seiner Persönlichkeit, seiner Vergangenheit.
Nicht, dass es bei den anderen Charakteren besser ist. Nahezu jede Figur liest sich langweilig und öde. Sogar die Kräuterfrau Anta, die ihn zum Totmacher ausgebildet hat, schafft es nicht, dass der Leser bei Stange bleibt. Sie ist im Prinzip nur da und gut ist.
Ein Hauptgrund für dieses Problem sind die Dialoge, die einem schnell auf die Nerven gehen. Sie klingen nicht rund, nicht flüssig. Es kommt zu keinem rund wirkenden Wortwechsel zwischen den Figuren, was eben dafür sorgt, dass man schon bald entnervt das Buch schließt.
Dass es der Autor besser kann, beweist er regelmäßig bei den "Perry Rhodan"-Romanen. Aber dieses Buch hier ist einfach nur nervig. Und deshalb ist es "Nur Für Fans".
Fazit:
"König in Ketten" ist ein weiter Roman von Michael Marcus Thurner. Doch leider kann das Buch trotz des glaubwürdigen Szenarios nicht überzeugen. Das Problem ist, das nahezu alle Figuren langweilig sind oder einem nicht gefallen. Vor allem der Hauptprotagonist Darne geht einem schnell auf den Keks. Die Dialoge lesen sich leider nicht rund, weshalb schon recht bald den Band schließen wird.
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