Heliosphere 2265: Band 16 - Freund oder Feind?
Story:
Die Enthüllung seines engen Freundes Janis Tauser nimmt Jayden Cross mit. Derweil erfährt Björn Sjöberg noch mehr über die Machenschaften seines einstigen Mentors. Und Santana Pendergast schmiedet einen Plan, wie sich von der Kontrolle der Assassinen befreien kann.
Meinung:
Andreas Suchanek beendete "Die Büchse der Pandora" mit einem Cliffhanger, der es in sich hatte. Deshalb ist man jetzt umso mehr auf die Fortsetzung gespannt. Die auf den Namen "Freund oder Feind" hört.
Das Schicksal des letzten Zeitreisenden ist deutlich geworden. Denn Janis Tauser, Jayden Cross alter Freund, ist in Wahrheit eben dieser. Und das ist eine Enthüllung, die den Captain der HYPERION umhaut. Es ist zu viel für ihn, weshalb er sich in sich selbst zurückzieht, unfähig die letzten Ereignisse zu verkraften.
In der Vergangenheit hat Santana Pendergast ihre eigenen Probleme. Der Admiral der Solaren Republik wird von den Assassinen des Ketarai-Bundes manipuliert. Sie überwachen jeden Schritt, den sie macht. Doch sie will nicht so einfach aufgeben und plant bereits ihre Befreiung.
Was kann man von "Freund oder Feind" erwarten? Zunächst einmal, das Andreas Suchanek wieder unter Beweis stellt, dass er genau weiß, wie er Spannung aufbauen. Und ebenso, dass er genau weiß, dass es einer langangelegten Story schaden kann, wenn man mit bestimmten Enthüllungen zu lange wartet.
Und Enthüllungen gibt es dieses Mal mehr als genug. Denn nicht nur an Bord der HYPERION werden Geheimnisse aufgedeckt, sondern auch in der Gegenwart, von Björn Sjöberg. Dabei stellt sich einmal mehr die Frage, was die wahren Pläne von Captain Stark sind, dem Alter Ego des ersten Zeitreisenden, der all diese Ereignisse überhaupt erst auslöste. Klar ist, dass er seit seiner Zeitreise viele verschiedene Pläne anstieß, deren Sinn und Zweck sich einem nicht sofort erschließt. Was auch Sjöberg betrifft, dessen Karriere schließlich erst durch Richard Meridian, so der richtige Name des Reisenden, ermöglich worden ist. Man darf gespannt sein, wie sich dieser Subplot weiterentwickeln wird.
Nicht minder spannend ist die Handlungsebene von Santana Pendergast. Diese ist in einer nicht zu beneidenden Situation, da ihre Taten insgeheim ständig von dem Ketarai-Bund beobachtet werden. Doch das Gute ist, dass Andreas Suchanek sie als eine Frau darstellt, die sich nicht unterkriegen lässt. Es ist bewundernswert, wie sie langsam und heimlich daran arbeitet, sich von dieser Knute zu befreien.
Die Gegenwart wird einen gut unterhalten. Doch wie sieht es mit der Zukunft aus? Wie sind die Erlebnisse von Jayden Cross und der HYPERION zu bewerten?
Leider schwächelt ausgerechnet diese Zeitebene besonders stark. Der Grund dafür ist, das Andreas Suchanek nichts aus der Enthüllung von Janis Tauser macht. Er schildert zwar, wie Jayden Cross so geschockt davon ist, dass er beginnt quasi depressiv zu werden und alle Verantwortung ablehnt.
Das Problem daran ist weniger die Begründung für dieses Verhalten. Andreas Suchanek liefert deutliche Argumente dafür, wieso und weshalb der Captain der HYPERION so agiert. Doch trotzdem wirkt die Reaktion übertrieben. Sie passt nicht zu der Figur, die man die letzten Romane kennenlernen durfte.
Gleichzeitig wirkt die Erinnerung von Janis Tauser ungewöhnlich klischeehaft. Auch hier liefert der Autor eine logische Begründung für das Verhalten von Jayden Cross Freund. Was aber nichts daran erinnert, dass dieser Plot nicht überzeugt und an den Haaren herbeigezogen wirkt. Andreas Suchanek kann das besser!
Dies ist der bislang schwächste Roman der "Heliosphere 2265"-Reihe. Und hoffentlich geht es bald wieder qualitativ bergauf! Denn dieses Mal ist die Geschichte etwas "Für Zwischendurch"!
Fazit:
"Freund oder Feind?" heißt der 16te Roman der "Heliosphere 2265"-Reihe. Wie üblich hat Andreas Suchanek die Geschichte geschrieben. Und er spart nicht an Enthüllungen. Vor allem was Björn Sjöberg alles erfährt, ist unglaublich. Ebenso gefallen auch Santana Pendergasts Plot und ihr Bemühen, sich der Kontrolle des Ketarai-Bundes zu entziehen. Leider schwächelt der Roman auf der Zukunfts-Ebene, wo die Reaktion von Jayden Cross übertrieben wirkt. Und die Lebenserinnerung von Janis Tauser ist leider klischeehaft.
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