Planetenroman 39 + 40: Welt am Abgrund / Wächter der Unsterblichkeit
Story:
In politisch unruhigen Zeiten wird eine Welt des Solaren Imperiums zum Zankapfel in einem intergalaktischen Konflikt. Und ein Herrscher über eine Welt, in der das Sterben unmöglich ist, lernt das Zwischenmenschliche kennen und lieben.
Meinung:
Zwei Planeten stehen im Zentrum von "Planetenromane 39/40". Horst Hoffmann hat die beiden Geschichten "Welt am Abgrund" und "Wächter der Unsterblichkeit" geschrieben. Wobei der Kontrast zwischen den zwei Stories größer nicht sein könnte. Denn die eine Geschichte hat mehr etwas von einem Thriller, derweil die andere schon fast epische Ausmaße annimmt.
Die Welt Doomsday ist eine Kolonie des solaren Imperiums. Eigentlich ist sie klein und unbedeutend, wäre da nicht ihre Lage in der Galaxie. Denn seit die einstige Heimat verschwunden ist, verkommt der Planet zum Zankapfel zwischen der ZGU und dem Imperium Dabrifa. Und so scheinen fremde Mächte zu versuchen, die Kontrolle über diese Welt zu erringen, egal mit welchen Mitteln und egal zu welchen Kosten.
Der Roman spielt zu einem besonderen Zeitpunkt der "Perry Rhodan"-Serie. Damals sah sich das Solare Imperium, die damalige Staatsform, die Perry Rhodan regierte, diversen gegnerischen Mächten ausgesetzt, die ihren Ursprung alle in früheren terranischen Kolonien hatten. Das Besondere daran war, dass einige der gegnerischen Führer ebenfalls Unsterbliche waren. Am Ende kumulierte dieses Szenario in die Flucht der Erde durch einen Sonnentransmitter.
Doch bis dahin ist es zum Handlungszeitpunkt der Geschichte noch weit hin. Im Gegenteil: Man kann die Story als eine Art Prolog ansehen, in der jetzt schon gezeigt wird, wie gerissen die verschiedenen Parteien agieren. Und zu welchen Mitteln sie bereit sind zu greifen.
In diesem Fall geht es um die Bewaffnung primitiver Ureinwohner mit dem Endziel, einen solchen Konflikt auszulösen, das Doomsday keine andere Wahl hat, als Teil einer der interessierten Staaten zu werden. Horst Hoffmann schreibt diesen Plot gekonnt und mit viel Spannung. Sogar der obligatorische Auftritt eines typischen Charakters der Erstauflage, in diesem Fall Ras Tschubai, stört nicht sondern passt zu dem Plot, der mit diversen Wendungen überraschen kann.
Der Tefroder Gronimo war über Jahrtausende hinweg der Kommandant der Welt, die die Terraner History genannt haben. Auf dieser von den Meistern der Insel gegründeten Welt spannt sich ein Zellerhaltungsfeld, das die Bewohner unsterblich macht. Doch dafür können sie den Planeten nicht mehr verlassen. Von dort aus verfolgt der Kommandant, wie das Imperium der Meister der Insel entsteht und sich verändert.
Was ist epischer, als eine Handlung zu schreiben, die mehrere tausend Jahre umfasst? Im Prinzip nichts. Doch damit der Plot nicht zu ausufernd episch wird und damit den Rahmen der Ausgabe sprengen würde, verankert der Autor die Story in dem Leben des Tefroders Gronimo.
Und das ist eine weise Entscheidung von Horst Hoffmann. Denn Gronimo ist eine interessante Gestalt. Zu lesen, wie er vom "glühenden" Anhänger der Meister der Insel sich hin zu einem eher skeptischen Mann wandelt, ist einfach nur fantastisch. Vor allem, weil dies realistisch geschrieben wird. Die Entwicklung, die der Charakter durchmacht wirkt nicht forciert, sondern glaubwürdig.
Und trotz des limitierten Handlungsplatzes hat man nicht das Gefühl, dass Horst Hoffmann in seiner Entfaltung eingeschränkt ist. Im Gegenteil: Geschickt weiß er History zu nutzen, um die Entwicklung der Meister der Insel zu schildern. Was Spaß macht, zu lesen.
Und so ist es kein Wunder, dass der Roman ein "Klassiker" und ein "Splashhit" ist.
Fazit:
Horst Hoffmans "Planetenromane 39/40" sind zwei entgegengesetzte Romane. Der eine ist ein politischer Thriller, in dem der Autor gekonnt auf die Sorgen und Nöte der Bewohner des Planeten Doomsday eingeht. Geschickt nutzt der Autor das Szenario um eine Story zu schreiben, in der viel Spannung vorhanden ist. Die zweite Story ist dagegen im Vergleich dazu episch, aber nicht minder spannend. Die Entwicklung des Planeten History wird gut dargestellt, ebenso wie sich der Charakter Gronimo im Laufe der Zeit verändert. Es ist einfach großartig geschrieben.
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