Die Hugo Awards 1953 - 1984
Story:
Die Hugo-Awards sind neben den Nebula-Awards der bekannteste Award für Science Fiction. Seit 1953 werden die Preise vergeben. Da stellt sich einem doch glatt die Frage, für was alles der Preis vergeben worden ist.
Meinung:
Wer einen "Hugo" gewonnen hat, der kann mit Fug und Recht stolz auf sich ein. Schließlich ist dies einer der bekanntesten und renommiertesten Awards für Science Fiction, neben dem Nebula Award. Doch anders als der Konkurrent werden die Preisträger des Hugos von den Teilnehmern der Worldcon bestimmt. Mit teils interessanten Folgen, wie Hardy Kettlitz in seinem Buch "Die Hugo Awards: 1953 - 1984" auflistet.
Der Autor ist Herausgeber der Memoranda-Imprints des Golkonda Verlags, in dem auch dieses Buch herausgekommen ist. Er wurde 1966 in Angermünde geboren und gründete 1985 den Berliner Science Fiction-Club Andymon. Er studierte Wirtschaftsinformatik und war danach für eine große Berliner Tageszeitung und verschiedene Sachbuchverlage tätig. Von 1990 bis 2005 war er Mitarbeiter beim SF-Magazin "Alien Contact", wofür er unter anderem 300 Rezensionen schrieb. Für seine Arbeit wurde er 2002 mit dem Kurd Laßwitz Preis ausgezeichnet. Seit 2010 arbeitet er beim Golkonda Verlag.
Worum geht es überhaupt in diesem Buch? Hary Kettlitz hat sich die Mühe gemacht, die Preisträger der einzelnen Kategorien des Hugo Awards zusammenzustellen und vorzustellen. Und zwar von den Jahren 1953 - dem Beginn der Awards - bis hin zum Jahr 1984. Danach hört er auf. Wieso? Ein Grund dafür wird nicht genannt. Aber hoffentlich wird es bald eine Fortsetzung geben, in dem er auch auf die "Sad Puppies"-Bewegung eingeht, die bei den letzten Awards für Furore sorgten.
Natürlich richtet sich der Band vor allem an SciFi-Fans. Doch selbst solche, die von der Materie keine Ahnung haben, dürften in dieses Buch reinschauen können, da der Autor alles anschaulich erklärt. So bleiben keine Fragen offen, was zum Beispiel die Entstehungsgeschichte der Awards angeht.
Doch nicht nur die Awards allgemein werden erläutert, sondern auch die Definition der einzelnen Preiskategorien an sich. So ist zum Beispiel der John W.-Campbell-Award für den besten neuen Autoren bestimmt. Diese und viele interessante Fakten und Infos erfährt man, wenn schon alleine den Beginn des Buches durchliest.
Die darauffolgenden Kapitel sind allerdings keine bloße Aneinanderreihung von Fakten. Im Gegenteil: Kettlitz bietet eine kurze Zusammenfassung, wenn es sich um ein fiktionales Werk handelt. Ebenso finden sich auch Kurzbiographien, die schildern, wieso und weshalb ausgerechnet dieser oder jener die Auszeichnung verdient hat.
Doch das Beste? Ist die Tatsache, dass er nicht nur die englischen Originaltitel- und Cover auflistet, sondern auch die deutschen Entsprechungen. Wenn auch nicht die jeweils aktuellen Titelbilder, wie zum Beispiel bei Ursula K. Le Guins "Die linke Hand der Dunkelheit" zu sehen ist, der ja 2014 bei Heyne neu herausgebracht wurde. Doch das ist kein Manko, sondern nur eine Beobachtung.
Überwiegend hält sich Kettlitz auch mit seiner eigenen Meinung zurück. Doch es gibt wiederholt Fälle, in denen er sich über eine Preisvergabe ärgert. Und dies auch deutlich macht. Das stört dann doch erheblich im Lesefluss und muss in so einem Sachbuch nicht sein.
Deshalb ist dieses Buch fürs "Reinschauen" empfohlen worden.
Fazit:
Auch wenn Hardy Kettlitz in "Die Hugo Awards 1953-1984" seine eigene Meinung nicht immer zurückhält: Das Buch ist dennoch ein Nonplusultra für all diejenigen, die neugierig auf diese berühmten Awards sind. Tatsächlich lässt der Autor keine Wünsche offen. Er bietet jede Menge Informationen über die verschiedenen Award-Kategorien, aber auch Hintergründe über den Hugo selbst. Sehr schön ist aber auch, dass die Kapitel keine bloße Aneinanderreihung von Fakten sind, sondern vielmehr eine Kurzzusammenfassung der fiktionalen Werke aber auch Kurzbios von preisgekrönten Persönlichkeiten unter anderem haben. Selbst die deutschen Übersetzungen werden genannt.
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