James Bond 19: Eine Frage der Ehre
Story:
Der Secret Service verliert einen seiner besten Männer. James Bond verlässt den Geheimdienst, weil er mit der Art und Weise, wie man ihn behandelt, nicht zufrieden ist. Schon bald bietet er seine Dienste auf dem freien Markt an. Und wird schon bald von jemanden angeheuert, der die ganze Welt ins Chaos stürzen möchte.
Meinung:
James Bond war schon immer eng mit dem Secret Service verbunden. Doch was, wenn er seine Stelle verliert? John Gardner behandelt diese Frage in seinem neuen Roman "Eine Frage der Ehre".
Lange Zeit war James Bond stolz auf seine Arbeit beim Secret Service. Doch nach dem er auf eine, seinem Geschmack nach, unwürdige Art und Weise behandelt wurde, quittiert er den Dienst. Er bietet seine Fähigkeit als Spezialist für Computer auf dem freien Markt an. Und wird schon bald von jemanden angeheuert, der nichts Gutes im Schilde führt.
Doch womit niemand gerechnet hat, ist die Tatsache, dass James Bond nur scheinbar bei dem Geheimdienst aufgehört hat. In Wahrheit handelte es sich um einen komplexen Plan seines Vorgesetzten M, um einer Verschwörung auf die Spur zu kommen. Und 007 agiert auch nicht alleine. Die zauberhafte Computerspezialistin Persephone "Percy" Proud steht ihm zur Seite.
"Eine Frage der Ehre" ist wohl der erste "James Bond"-Roman John Gardners, in dem der Autor deutliche Anspielungen auf die Zeit, als er die Geschichte schrieb, einbaute. Zum einen spielen Computer eine größere Rolle in der Geschichte. Zum anderen erwähnt er auch ein damals bekanntes und beliebtes Videospiel. Beides deutliche Merkmale dafür, dass die Story merklich in den 80er Jahren stattfindet.
Ist sie dadurch veraltet? Nein. Es ist eine interessante Beobachtung. Und John Gardner weiß, wie er diese Elemente einzubauen hat, dass sie den Plot bereichern aber nicht bestimmten. Denn zuallererst ist dies immer noch eine Bond-Geschichte, in der der bekannte Geheimagent ihrer Majestät gegen die Schurken der Welt vorgeht.
Und das ist auch natürlich in der vorliegenden Story der Fall. Wobei John Gardner die grundlegende Formel etwas variiert. Er lässt 007 zum ersten Mal ohne die offizielle Rückendeckung des Secret Service agieren. Und weiß dies geschickt in die Story einzubauen.
Gleichzeitig bereichert er die Geschichte mit einer starken und intelligenten Frauenfigur an. Persophone "Percy" Proud ist vielleicht eine der außergewöhnlichsten Vertreter des weiblichen Geschlechts der letzten Stories. Selbst Q'tie wirkt längst nicht so interessant, wie dieser Charakter. Was sie so außergewöhnlich macht, ist die selbstbewusste Art und Weise, mit der sie auftritt und mit der sie auch mit James Bond umgeht. Beide begegnen sich auf Augenhöhe, als Spezialisten ihres eigenen, persönlichen Faches.
Doch auch die Gegenspieler wirken intelligent. In diesem Fall wirken sie sogar so klug, dass man das Gefühl hat, James Bond wird besonders herausgefordert. Klar, es wird deutlich gemacht, dass sie schlechte Menschen sind. Wenn zum Beispiel einer von ihnen nicht verlieren kann, dann ist das eine schlechte Charaktereigenschaft. Doch das wird durch die Tatsache ausgeglichen, dass man sich fragt, wer in Wahrheit die ganze Aktion leitet. Und so ist man von der Handlung wie gebannt, da man sich ständig fragt, was als nächstes geschieht, was für einen genialen Gedanken die Gegenspieler als nächstes haben.
Und so ist dieser Band ein "Klassiker", den man unbedingt kaufen und lesen sollte.
Fazit:
"Eine Frage der Ehre" ist ein ungewöhnlicher "James Bond"-Roman von John Gardner. Der Autor bietet ein anderes Ausgangsszenario als gewohnt und nutzt dies geschickt. Gleichzeitig stellt er dem Titelhelden mit Persophone "Percy" Proud eine wunderbare Begleitung zur Seite, die ihm ebenbürtig ist. Und die Gegenspieler? Agieren intelligent und gewieft und scheinen dem Geheimagenten mindestens einen Schritt im Voraus zu sein. Wodurch der Roman sich sehr spannend und unterhaltsam liest.
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