Taberna Libraria - Die Magische Schriftrolle
Story:
Endlich können sich die beiden Freundinnen Silvana und Corrie ihren Wunschtraum erfüllen. Sie eröffnen im beschaulichen Woodmoore ihren eigenen Buchladen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass in dem Keller ihres Ladens ein Portal zu einer anderen Welt existiert. Und so fängt für sie das Abenteuer an.
Meinung:
Als Büchernarr liebt man Romane, in denen diese gedruckten
Werke eine zentrale Rolle spielen. Am besten, wenn ein Buchladen dabei auch
noch wichtige Funktion innehat. Da ist Dana S. Elliots "Taberna Libraria: Die
Magische Schriftrolle" also genau das richtige für eine Leseratte.
Hinter dem Namen stecken die beiden Autorinnen Sandra
Dageroth und Diana Kruhl. Sie lernten sich 1996 kennen und schrieben gemeinsam
mehrere Fantasy und SciFi-Romane zusammen. Doch erst mit dem vorliegenden Band
haben sie ihr erstes Werk der Öffentlichkeit vorgestellt. "Die magische
Schriftrolle" ist dabei der Auftakt zu einer geplanten vierbändigen Reihe,
deren zweiter Teil bereits unter dem Namen "Das Geheimnis von Pamunar"
herausgekommen ist. Der dritte Roman wird voraussichtlich gegen Jahresende
herauskommen.
Es ist die Erfüllung eines heißersehnten Traums. In dem
abgelegenen Dorf Woodmore finden die beiden Freundinnen einen ehemaligen
Buchladen, den sie schon bald kaufen. Sie wollen ihren eigenen Laden aufmachen.
Doch schon bald stellt sich heraus, dass mehr hinter dem
Laden steckt, als ursprünglich gedacht. Denn im Keller existiert ein Portal,
das in eine andere Welt führt. Eine Welt, in der jede Menge anderer
Fantasiewesen existieren, wie Greife oder Werwölfe. Und eine Welt, in der schon
bald etwas geschieht, das Anstoß zu einem Abenteuer ist, bei dem Schicksal
nicht nur der anderen Realität auf dem Spiel steht, sondern auch das der Erde.
In diesem Roman dreht sich vieles über Bücher, bzw. die
Macht, die in ihnen steckt. Wenn man so will, ist "Die Magische Schriftrolle"
vor allem ein Plädoyer für das Gedruckte Buch, ohne dass das explizit deutlich
gemacht wird. Stattdessen liest man viel über Werke, die lebendig sind oder
Bücher, die wie Pflanzen heranwachsen.
Klar, einiges davon mag einem bekannt vorkommen. Die
lebendigen Bücher, die sich wie wilde Tiere manchmal aufführen, kennt man auch
von Harry Potter. Doch daraus rückzuschließen, dass die Autorin es sich einfach
gemacht hat, wäre ihr gegenüber nicht fair. Im Gegenteil: Das Buch strotzt nur
so vor Ideen.
Man hat es mit einem Werwolf zu tun, der in Menschengestalt
einen Wolfschatten und in Wolfsgestalt einen Menschenschatten hat. Man hat es
mit einem stummen Magier zu tun, dessen intelligenter Hund für ihn spricht. Und
man hat es mit einer faszinierenden und lebhaft dargestellten Welt zu tun.
Und so wachsen einem die Charaktere schnell ans Herz. Auch
der zu Grunde liegende Konflikt, die Suche nach einem bestimmten Buch, das in
verschiedene Teile aufgespalten wurde, die quer über alle Welten verstreut
sind, weiß zu gefallen. Es ist ein schönes Sonntagsnachmittagsbuch, in das man
versinken kann, wenn man gerade nichts anderes zu tun hat.
Allerdings muss man auch betonen, dass der Roman so seine
Mankos hat. Denn Dana S. Elliot führt in diesem Buch jede Menge Figuren und
Charaktere ein. Doch es sind einfach zu viele. Denn das geht auf Kosten der
Vertiefung der Handlungsträger. So tauchen zwei Leseratten, und die Bezeichnung
ist wortwörtlich, kurz auf und verschwinden dann wieder, ohne dass man eine
Chance hatte, sich an sie zu gewöhnen. Was insofern schade ist, als dass es
sich bei ihnen um interessante Figuren handelt.
Auch läuft die Suche nach den einzelnen Teilen teilweise zu
glatt. Dank den unzähligen Verbündeten der beiden Hauptfiguren, haben sie immer
die richtige Person bei Hand, mit der das Rätsel des Verbleibs eines der
gesuchten Bücher gelöst werden kann. Und wenn nicht das, dann sind es die neu
erwachten Fähigkeiten der zwei Buchhändler, die im richtigen Augenblick den
Plot vorantreiben.
Und so ist das Buch etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
Dana S. Elliotts "Taberna Libraria - Die Magische Schriftrolle" ist eine Liebesbekundung zum Gedruckten Buch und den Abenteuern, die man damit - auf die eine oder andere Weise - erleben kann. Die Autorin bevölkert ihren Roman mit jeder Menge lebendiger und interessanter Kreaturen und Ideen. Manches mag bekannt vorkommen. Anderes hingegen interpretiert bekannte Mythen vollkommen anders. Die Charaktere auf jeden Fall wachsen einem schnell ans Herz. Allerdings führt die Schriftstellerin zu viele von diesen Figuren ein, was auf Kosten einiger interessanter Handlungsträger geht. Und die Suche nach den magischen Büchern verläuft teilweise zu glatt und spannungsarm.
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